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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 79 / 23. 12. 2009<br />

Innenpolitik<br />

20<br />

tierung der Managemententscheidungen zu<br />

unterstützen. „Supergagen sollen nicht mehr<br />

auf die Kosten der Allgemeinheit gehen“, so<br />

der Kanzler zu einer Beschränkung der steuerlichen<br />

Absetzbarkeit von Spitzengehältern<br />

über 500.000 Euro pro Jahr.<br />

Die Umsetzung des Fünf-Punkte-Programms<br />

werde eine gemeinsame Kraftanstrengung<br />

brauchen: „Vor uns liegt eine harte,<br />

tägliche Aufgabe, die viel Initiative und<br />

Engagement verlangt. Unser Ziel sind maximale<br />

Chancen für die Menschen in Österreich“,<br />

sagte Faymann. „Ich bin stolz darauf,<br />

in einem Land leben zu dürfen, das in Europa<br />

hohe Anerkennung genießt. Das müssen<br />

wir uns durch gemeinsame Arbeit erhalten“,<br />

so der Bundeskanzler abschließend. Er hoffe,<br />

daß „die zehn Kinder, die in Österreich<br />

während dieser Rede wahrscheinlich geboren<br />

wurden, auch ihr Glück in diesem Land<br />

finden“.<br />

Zwei Tage später präsentierte Faymann,<br />

gemeinsam mit Frauenministerin Gabriele<br />

Heinisch-Hosek und Arbeitsminister Rudolf<br />

Hundstorfer, Details zum<br />

»Arbeitsmarkt- und<br />

Qualifizierungspaket 2010«<br />

„Das ,Arbeitsmarkt- und Qualifizierungspaket<br />

2010‘ soll zusätzlich zu den bestehenden<br />

Maßnahmen rund 100.000 Menschen<br />

dabei unterstützen, Arbeit zu finden. Das ist<br />

in Zeiten, in denen die Arbeitslosigkeit in<br />

Österreich europaweit vorbildlich niedrig,<br />

aber trotzdem zu hoch ist, eine Maßnahme,<br />

die wir rechtzeitig für das kommende Jahr<br />

vorbereiten“, so der Bundeskanzler, der betonte,<br />

daß man „das Arbeitsmarktpaket nicht<br />

mehr lange verhandeln muß“. Eine Zustimmung<br />

im Parlament sei nicht mehr notwendig,<br />

da die Mittel für die aktive Arbeitsmarktpolitik<br />

längst budgetiert sind. Die<br />

Maßnahmen würden im Verwaltungsrat des<br />

Arbeitsmarktservice (AMS) am 15. Dezember<br />

beschlossen und mit Jahresbeginn 2010<br />

umgesetzt werden. Jetzt gehe es darum, konkrete<br />

Politikbereiche wie das „Arbeits- und<br />

Qualifizierungspaket 2010“ umzusetzen.<br />

Strache: »Wald-und-Wiesen-<br />

Rede« des Bundeskanzlers<br />

Die mit großem Getöse angekündigte Rede<br />

des Bundeskanzlers sei von Inhaltsleere<br />

und Beliebigkeit geprägt gewesen, meinte<br />

FPÖ-Bundesparteiobmann HC Strache. Faymann<br />

habe eine unverbindliche Wald-und-<br />

Wiesen-Ansprache gehalten mit Stehsätzen<br />

und leeren Floskeln, kritisierte Strache. Bei<br />

wesentlichen Themen der Gegenwart wie<br />

Massenzuwanderung und Kriminalität habe<br />

der Kanzler Schönfärberei betrieben. Ebenso<br />

verhalten sei Faymann beim Thema EU<br />

gewesen. Und was seinen „Generationenfonds“<br />

betreffe, handle es sich dabei offensichtlich<br />

nur um ein Schlagwort, das an der<br />

konkreten Umsetzung scheitern werde.<br />

Und daß Faymann angekündigt habe, die<br />

Schulungsmaßnahmen für Arbeitslose zu<br />

verstärken, bedeute nur, daß die SPÖ vorhabe,<br />

noch mehr Arbeitslose als bisher in Schulungen<br />

zu verstecken und so die Statistik zu<br />

schönen.<br />

Im Grunde sei es ohnehin eine Unverfrorenheit,<br />

daß Faymann, der sowohl als Bundeskanzler<br />

wie auch als SPÖ-Vorsitzender<br />

alles falsch gemacht habe, was falsch zu<br />

machen gewesen sei, sich dreist hinstelle<br />

und über Österreichs Zukunft rede. Denn gerade<br />

Faymann trage alles dazu bei, daß die<br />

Zukunft unserer Heimat den Bach runtergehe,<br />

stellte Strache klar. Dies zeige sich in<br />

<strong>allen</strong> Bereichen.<br />

Bucher: Faymann nur ideenloser<br />

Verwalter statt visionärer Gestalter<br />

„Für diese inhaltsleere Rede hat Bundeskanzler<br />

Faymann wirklich Wochen an<br />

Vorbereitung durch Riesenstäbe an Beratern<br />

und SPÖ-Experten gebraucht? Eine Ansage<br />

war angekündigt, geworden ist es eine Absage<br />

an Zukunftsvisionen und neue Lösungen.<br />

Gerade die Jugend hat Faymann sträflich<br />

vernachlässigt, das ist keine Zukunftspolitik.<br />

Den sieben Kindern die laut Faymann<br />

während seiner Rede zur Welt gekommen<br />

sind, hat der Bundeskanzler keine sichere<br />

Zukunft geboten“, so BZÖ-Chef Klubobmann<br />

Josef Bucher angesichts der „enttäuschenden<br />

Rede“ des Bundeskanzlers. Es<br />

sei bezeichnend, daß Faymann alte Ideen<br />

wie einen Generationenfonds aus Steuererhöhungen<br />

finanzieren wolle, während<br />

Einsparungen in der aufgeblähten Verwaltung<br />

kein großes Thema gewesen seien.<br />

„Während das BZÖ mit dem Bürgergeld,<br />

dem Pensionskonto, seinem Energiekonzept<br />

oder seinen über sieben Milliarden Einsparungsvorschlägen<br />

im Bereich des Staates<br />

umsetzbare Zukunftslösungen präsentiert,<br />

bleibt Faymann ein ideenloser Verwalter<br />

statt ein visionärer Gestalter“, betont Bucher.<br />

Werner Faymann habe sich als „Second-<br />

Hand-Kanzler“ erneut bestätigt. „Wir müssen<br />

heute Österreich in der Krise neu und<br />

modern gestalten. Österreich braucht einen<br />

Gestalter als Kanzler und nicht einen Gebrauchtwarenhändler“,<br />

so Bucher abschliessend.<br />

Schatz: Probleme liegen im Detail<br />

„Die von Bundeskanzler Faymann mitgeteilten<br />

Details zum Arbeitsmarktpaket III<br />

klingen aufs erste zwar gut, denn im Zentrum<br />

stehen Fortbildung und Qualifikation,<br />

die Probleme liegen aber wie meist der Fall<br />

in den Details und die kennen wir bis dato<br />

nicht“, so die ArbeitnehmerInnensprecherin<br />

der Grünen, Birgit Schatz. Zu vage sei etwa<br />

die Ankündigung, daß Arbeitslose künftig<br />

zusätzliche finanzielle Unterstützung bekämen,<br />

würden sie eine Fortbildung besuchen.<br />

Zur Qualität dieser Maßnahmen erfahre<br />

man aber nichts. Schatz dazu: „Es kann ja<br />

nicht darum gehen, irgendeinen Kurs zu<br />

machen, sondern einen, der konkrete nachweisbare<br />

Qualifikationen mit sich bringt. Zu<br />

diesem wichtigen Punkt hat BK Faymann<br />

aber nichts gesagt.“ Letztlich „schwindle“<br />

sich Faymann mit diesem Fortbildungsbonus<br />

über die Tatsache hinweg, daß das<br />

Arbeitslosengeld in Österreich definitiv zu<br />

niedrig ist und Menschen in die Armut führe.<br />

„Das Arbeitslosengeld und die Notstandshilfe<br />

müssen generell angehoben werden.<br />

Hier und da einen Zusatzbonus auszuzahlen<br />

ändert nichts am Grundproblem, nämlich der<br />

Notwendigkeit, daß man sich einfach darauf<br />

verlassen können muß, über die Arbeitslosenversicherung<br />

im Falle der Arbeitslosigkeit<br />

ein Existenz sicherndes Einkommen zu<br />

haben.“<br />

Die Maßnahmen im Bereich der Gesundheits-<br />

und Sozialberufe gehen Schatz nicht<br />

weit genug. Mit 6000 neuen Jobs seien die<br />

großen Defizite etwa im Pflegebereich keinesfalls<br />

abgedeckt. Und die Erkenntnis, daß<br />

Erneuerbare Energien der zukunftsträchtigste<br />

Beschäftigungsbereich schlechthin sind, fehle<br />

bei der SPÖ nach wie vor. Insofern bleibe<br />

dieses Paket voll in den alten Schemen.<br />

Unzufrieden ist Schatz mit der Transparenz<br />

und Evaluierung bisheriger Arbeitsmarkt-<br />

und Beschäftigungspakete und meint<br />

dazu: „Das Parlament stellt die Mittel zur<br />

Verfügung, deren Verwendung wird im Detail<br />

dann aber anderen überlassen, etwa dem<br />

AMS, das für die Oppositionskontrolle weitgehend<br />

verschlossen bleibt. So erzählt die<br />

Regierung auf der einen Seite alle bisherigen<br />

Pakete seien der volle Erfolg, wenn man<br />

aber Konkretes dazu wissen will, bekommt<br />

man zu hören, die Maßnahmen haben einen<br />

längeren Vorlaufzeitraum, bis sie wirken.<br />

Konkrete Zahlen gibt es nicht, schon gar<br />

nicht belegbare“, so Schatz abschließend. •<br />

Wir sind immer bemüht, alle Parteien zu<br />

Wort kommen zu lassen. Zu diesem Thema hat<br />

sich die ÖVP nicht geäußert. Die Redaktion.<br />

»Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at

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