03.11.2013 Aufrufe

Frohe Weihnachten Ihnen allen Frohe Weihnachten Ihnen allen

Frohe Weihnachten Ihnen allen Frohe Weihnachten Ihnen allen

Frohe Weihnachten Ihnen allen Frohe Weihnachten Ihnen allen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ÖSTERREICH JOURNAL NR. 79 / 23. 12. 2009<br />

Wissenschaft & Technik<br />

Auf die Spitze getrieben<br />

Am Zentrum für Bewegungswissenschaften und Sportmedizinische Forschung<br />

ist man den Grenzen menschlicher Leistungsfähigkeit auf der Spur. Warum<br />

können KenianerInnen so lange so schnell laufen? Wie können SkispringerInnen<br />

noch weiter hüpfen? Welche Kräfte wirken beim Geräteturnen? Wolfram Müller<br />

von der Universität Graz und sein Team geben Antworten.<br />

50<br />

Von Klaus Höfler.<br />

Sie haben ein Dauerabo auf Weltmeistertitel,<br />

Olympiasiege und Triumphe bei so<br />

ziemlich <strong>allen</strong> Langstreckenlaufveranstaltungen<br />

auf diesem Planeten: Wo immer<br />

LäuferInnen aus Kenia teilnehmen, führt der<br />

Weg zum Sieg meist über sie. Das hat mehrere<br />

Gründe. Zufall gehört nicht dazu. Zum<br />

einen ist die Dichte an Laufwilligen in diesem<br />

ostafrikanischen Land aufgrund der<br />

Wohlstandsaussichten groß. Zum anderen<br />

trainieren sie hart – bis zu drei Mal am Tag –,<br />

wobei fast jede Einheit einem Wettkampf auf<br />

Weltklasseniveau gleicht. Und drittens können<br />

sie dafür meist auf einen ökonomisch<br />

ausgefeilten individuellen Laufstil zurückgreifen,<br />

mittels dessen die eingesetzte Energie<br />

hoch effizient auf den Asphalt beziehungsweise<br />

die Tartanbahn getrommelt wird.<br />

Wie das genau funktioniert, ist ein Rätsel.<br />

Oder besser: war eines.<br />

Am Zentrum für Bewegungswissenschaften<br />

und Sportmedizinische Forschung der<br />

Karl-Franzens- und der Medizinischen Universität<br />

Graz ist man den Funktionsweisen<br />

dieser „menschlichen Laufkraftwerke“ auf<br />

der Spur. Ein mittlerweile 28-köpfiges Team<br />

rund um Zentrumsleiter Univ.-Prof. Wolfram<br />

Müller forscht seit geraumer Zeit in den<br />

Grenzregionen menschlicher Leistungsfähigkeit.<br />

Fotos: Karl-Franzens-Universität Graz<br />

Ein Spitzensportler aus Kenia ließ das ExpertInnen-Team der Uni Graz seinen Laufstil<br />

genauestens analysieren,<br />

Moderne Methode<br />

Nicht nur im Laufsport, auch beim Skispringen,<br />

Golfen oder Geräteturnen ist man<br />

regelmäßig am Messen, Beobachten und<br />

Analysieren. Basis dafür sind hochkomplexe<br />

und -präzise Verfahren, um die Bewegungsmuster<br />

der AthletInnen möglichst kleinteilig<br />

sezieren zu können.<br />

Beispiel: Laufen. Mehr als dreißig Meßpunkte<br />

werden auf den Testpersonen angebracht.<br />

Über sie können millimetergenaue<br />

geometrische Bewegungskurven der einzelnen<br />

Körperteile aufgezeichnet werden. Auf<br />

diese Art werden etwa Schwerpunktverlagerungen,<br />

Schrittlängen, das Armschwingen<br />

und die Kopfhaltung in Echtzeit aufgenommen<br />

und analysiert. Gleichzeitig werden die<br />

auf die Athleten wirkenden Kräfte in<br />

Tausendstelsekunden-Abständen aufgezeichnet.<br />

Dazu kommen Sauerstoffmessungen<br />

direkt während des Laufens über ein 20 Dekagramm<br />

leichtes Gerät, um die Atemgase aufzunehmen<br />

und über die Sauerstoffaufnahme<br />

den Energiehaushalt analysieren zu können.<br />

Ebenfalls im Einsatz ist eine Plattform, über<br />

die die SportlerInnen laufen, damit Impulsübertragungen<br />

und Reibungsverluste quantifiziert<br />

werden können. Ergänzend zu den<br />

biophysikalischen Messungen werden synchronisierte<br />

Hochgeschwindigkeitskameras<br />

mit bis zu 1000 Bildern pro Sekunde eingesetzt,<br />

um aus verschiedenen Blickwinkeln<br />

»Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!