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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 79 / 23. 12. 2009<br />

Serie »Österreicher in Hollywood«<br />

69<br />

Der Wiener Autor Rudolf Ulrich dokumentiert in seinem Buch »Österreicher in Hollywood« 400 Einzelbiografien<br />

mit beigeschlossenen Filmografien und über 12.000 Film- und Fernsehproduktionen aus<br />

Hollywood mit österreichischer Beteiligung. In dieser Folge portraitiert er<br />

Ernest Dryden<br />

(Ernst Deutsch-Dryden) Kostümdesigner<br />

Fotos: Archiv Ulrich<br />

Drydens Kostümentwürfe für Jane Wyatt<br />

in der romantisch-pessimistischen Allegorie<br />

von Columbia »Lost Horizon«,<br />

1937 (Abb. links und rechts)<br />

Ernst Deutsch, geboren am 3. August<br />

1887 in Wien, einer der großen Mode-<br />

Illustratoren und Gebrauchsgrafiker, (angeblicher)<br />

Schüler Gustav Klimts und stark<br />

vom Zeitgeist des Jugendstils beeinflußt, bekannte<br />

sich voll zur kommerziellen Kunst.<br />

Er begann in Wien mit Zeitungslayouts und<br />

ging 1911 in das für ihn interessantere Berlin.<br />

Seine dort entstandenen glamourösen Plakate<br />

gehören zur goldenen Ära der Posterkunst.<br />

Nach dem Militärdienst im k.u.k. Heer im<br />

Ersten Weltkrieg scheiterte sein geplanter<br />

Neubeginn in Berlin. Deutsch eröffnete daraufhin<br />

in Wien ein eigenes Studio als Damen-<br />

und Herrenmodedesigner, änderte aber<br />

seinen Namen in Dryden. 1926 übernahm er<br />

in Paris die Artdirektion der im Ullstein-<br />

Verlag erschienenen Zeitschrift „Die Dame“,<br />

im Zentrum der Haute Couture war der Bonvivant<br />

und elegante Partylöwe sieben Jahre<br />

lang stilistisch die dominierende Persönlichkeit<br />

des bekannten Modemagazins. Von der<br />

Seine-Metropole (und später noch von<br />

Hollywood) aus belieferte der Fashion Designer<br />

Wiener Geschäfte und Boutiquen mit<br />

Entwürfen, daneben entstanden seine gewagtesten<br />

Werbearbeiten für Kunden wie<br />

Coco Chanel, Bugatti oder Voisin. Ende<br />

1933 erkannte Dryden den Ernst der politischen<br />

Situation in Europa. Nach einer<br />

Zwischenetappe in New York, wo er während<br />

der Weltwirtschaftskrise erstmals Entwürfe<br />

für den wachsenden Markt der Massenkonfektion<br />

besorgte, folgte der Sprung<br />

nach Kalifornien.<br />

Seine Erfahrung in der Filmbranche hatte<br />

sich bis dahin auf die Herstellung von Portraitplakaten<br />

(u.a. für Asta Nielsen) beschränkt,<br />

Kostümdesign im Rahmen des<br />

flimmernden Mediums bedeutete für ihn<br />

Neuland. In Hollywood glückte ihm trotz<br />

der veränderten Lebensumstände und der<br />

fremden Sprache ein brillanter Start. Seine<br />

Karriere sah vielversprechend aus. Während<br />

der folgenden und zugleich letzten Jahre seines<br />

Lebens stand Ernest Dryden bei insgesamt<br />

elf Filmen in Diensten der großen<br />

Studios Universal, Columbia und Selznick-<br />

International.<br />

Fundierte Kenntnisse der Habsburger<br />

Monarchie und österreichischer Trachten erleichterten<br />

ihm die Entwürfe für Josef von<br />

Sternbergs Musical „The King Steps Out“<br />

(keine deutsche Version, 1936), die Leinwandversion<br />

der Operette „Sissy“ von Hubert<br />

und Ernst Marischka. Es freute ihn, sein<br />

optisches Ideal Marlene Dietrich, Vertreterin<br />

»Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at

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