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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 79 / 23. 12. 2009<br />

Veränderung der Lehrpläne, die etwa der Beschäftigung<br />

mit physikalischen Grundlagen<br />

einen höheren Stellenwert einräumt.“<br />

Für Berndt-Thomas Krafft, Geschäftsführer<br />

des Fachverbands Maschinen & Metallwaren<br />

Industrie, ist die schulische Vorbildung<br />

eine entscheidende Weichenstellung<br />

für eine spätere technische Ausbildung, sei<br />

dies nun eine technische Lehre oder der<br />

Besuch einer HTL, Fachhochschule oder<br />

Universität. Gerade bei den Bewerbern für<br />

Lehrstellen im technischen Bereich müssen<br />

die Unternehmen immer wieder einen erschreckenden<br />

Mangel an Vorqualifikation<br />

feststellen: „Absolventen der Pflichtschulen<br />

sind oft nicht in der Lage einen Lehrvertrag<br />

einzugehen, da Grundkenntnisse fehlen; zumindest<br />

das Beherrschen der Grundrechnungsarten<br />

wird beim Bewerbungsverfahren<br />

aber eingefordert.“ Qualifizierte Jugendliche<br />

sind in Österreichs Industrieunternehmen als<br />

Lehrlinge hoch willkommen. Trotz des derzeit<br />

schwierigen wirtschaftlichen Umfelds<br />

ist es für die Unternehmen eine der obersten<br />

Prioritäten, den Abbau von Ausbildungsplätzen<br />

zu verhindern. Dies einerseits aufgrund<br />

der künftigen demographischen Entwicklung<br />

und andererseits im Hinblick auf einen<br />

vermehrten Fachkräftebedarf im kommenden<br />

Wirtschaftsaufschwung.<br />

Der Bildungsforscher Arthur Schneeberger<br />

(Institut für Bildungsforschung der<br />

Wirtschaft, ibw) präzisiert das Schlagwort<br />

vom „Technikermangel“: Diesen gibt es<br />

nämlich nicht generell, sondern in einzelnen<br />

Bereichen der Technik, insbesondere in produktionsorientierten<br />

Disziplinen. Internationale<br />

Vergleiche, die einen generellen Technikermangel<br />

in Österreich ausweisen, sind<br />

oft insofern irreführend, als sie den in Österreich<br />

weit verbreiteten HTL-Ingenieur nicht<br />

berücksichtigen (sofern er nicht über die<br />

Kolleg-Variante erreicht wurde): „Wir müssen<br />

uns bewußt werden, daß unser Bildungssystem<br />

eine grundsätzlich andere Struktur<br />

hat als die in Europa und weltweit übliche<br />

respektive sich durchsetzende.“ Notwendig<br />

sei daher eine Verbesserung der internationalen<br />

Transparenz der österreichischen Ausbildungsabschlüsse.<br />

„Wir brauchen für die<br />

Zukunft außerdem eine Verschiebung des<br />

Studienanfängerstroms in Richtung der<br />

betrieblichen Qualifikationsnachfrage nach<br />

Fachrichtungen und nach Einstiegslevels“,<br />

betont Schneeberger. So bedeutet der TU-<br />

Diplomabschluß nach sieben bis acht Jahren<br />

Studiendauer als Erstabschluß für 70 Prozent<br />

der am Ingenieurarbeitsmarkt angebotenen<br />

Stellen Überqualifizierung.<br />

•<br />

Foto: Imre Solt unrer »GNU Free Documentation License«<br />

Wirtschaft<br />

Heimische Firmen setzen<br />

weiterhin auf VAE und Dubai<br />

Österreichische Firmen setzen auch<br />

weiterhin auf die VAE und Dubai als<br />

Hub für Verkehr und Dienstleistungen in der<br />

Region, erklärt der österreichische Handelsdelegierte<br />

für die Vereinigten Arabischen<br />

Emirate (VAE), Wolfgang Penzias: „Trotz<br />

»Burj Dubai« ist mit 824,55 Metern<br />

und 189 Stockwerken seit März 2008<br />

das höchste Bauwerk der Welt.<br />

der Schreckensmeldungen der letzten Monate<br />

gibt es kaum einen Exodus österreichischer<br />

Firmen aus Dubai. Im Gegenteil – derzeit<br />

planen mehrere namhafte österreichische<br />

Betriebe neue Niederlassungen in Dubai<br />

und den VAE zu gründen.“ Der heimische<br />

Export in die VAE zeigt allerdings seit<br />

Anfang 2009 deutlich nach unten: -25 Prozent<br />

auf 324 Mio. Euro (Jänner bis September<br />

2009). „Diese Entwicklung wird in<br />

den nächsten Monaten noch anhalten und<br />

wir rechnen damit, daß der Export für das<br />

Gesamtjahr 2009 auf 450 Mio. Euro zu liegen<br />

kommen wird“, erklärt Penzias.<br />

Das ölreiche Emirat Abu Dhabi hat jüngst<br />

bekannt gegeben, daß es einen Unterstützungskredit<br />

von 10 Mrd. $ als Hilfe zur Restrukturierung<br />

der Schulden von Dubai<br />

World zur Verfügung stellt. Dies kommt<br />

zwei Wochen nach der Meldung des Emirates<br />

Dubai, wonach es die Gläubiger von<br />

Dubai World um einen Zahlungsaufschub<br />

von sechs Monaten ersuchen mußte. Dubai<br />

»Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at<br />

30<br />

World ist zu 100 Prozent im Besitz des<br />

Emirates Dubai und über diese Firma hält<br />

das Emirat Dubai fast sämtliche Anteile an<br />

dem Immobilienentwickler Nakheel, dem<br />

Erbauer der Palmen Inseln und anderen<br />

spektakulären Immobilienprojekten. Nakheels<br />

Rückzahlungsverpflichtungen von<br />

4,1 Mrd $ am 14. Dezember 2009 konnten<br />

offenbar nicht ohne die Hilfe aus Abu Dhabi<br />

dargestellt werden, werden aber nun aus dem<br />

Kredit des Nachbarn bezahlt. Das Emirat<br />

Dubai steht nun in Verhandlungen mit den<br />

Gläubigern über einen Zahlungsaufschub bei<br />

gleichzeitiger Restrukturierung von Nakheel<br />

und anderen Einheiten der Dubai World<br />

Gruppe.<br />

„Österreichische Interessen waren bisher<br />

von der Liquiditätskrise kaum direkt betroffen,<br />

mit Ausnahme einiger heimischer Banken,<br />

die bei syndizierten Krediten an die<br />

Dubai World Gruppe teilgenommen haben“,<br />

betont Penzias. Die Nachricht, daß Dubai<br />

nun über die Unterstützung des Nachbarn<br />

Abu Dhabi verfügt und damit eine ordnungsgemäße<br />

Restrukturierung der Dubai World<br />

eher wahrscheinlich ist, wird einen positiven<br />

Effekt im Ausland und in den Golfstaaten<br />

auslösen, da die Mittel aus Abu Dhabi auch<br />

für die schon bisher aufgeschobenen Bezahlungen<br />

von Lieferanten verwendet werden<br />

sollen. Dies werde auch österreichischen<br />

Firmen zu Gute kommen, denn mit der<br />

Aussetzung der Zahlungen von Dubai World<br />

hatten viele andere Schuldner in Dubai ihre<br />

eigenen Zahlungsverpflichtungen nicht zeitgerecht<br />

honoriert, so Penzias. Der Kredit aus<br />

Abu Dhabi war aber auch Ausdruck der<br />

Sorge, daß es ohne diesen zu weiteren massiven<br />

Einbrüchen bei der Wirtschaftsleistung<br />

Dubais gekommen wäre. Fast 40 Prozent der<br />

Wirtschaft Dubais hängt am Immobiliensektor,<br />

der seit einem Jahr mehr als 50 Prozent<br />

seines Wertes verloren hat. Damit war<br />

Dubai eine der am meisten von der internationalen<br />

Finanzkrise betroffenen Wirtschaftszonen<br />

weltweit.<br />

Die Wirtschaft der VAE ist noch immer<br />

stark auf Expansion ausgerichtet und es sollen<br />

in den nächsten Jahren Projekte mit<br />

einem Wert von 928 Mrd. $ umgesetzt werden.<br />

Dies ist nach wie vor der höchste Betrag<br />

in <strong>allen</strong> Golfstaaten und unterstreicht die<br />

Ambitionen des Landes, weiterhin ein Modell<br />

für rasches und diversifiziertes Wachstum<br />

zu werden.<br />

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