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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 79 / 23. 12. 2009<br />

Speziell für ÖsterreicherInnen in aller Welt<br />

Wechsel im Außenministerium<br />

Seit Oktober vertritt der langjährige Leiter der AuslandsösterreicherInnen-Abteilung<br />

im Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten,<br />

Gesandter Thomas M. Buchsbaum, unser Land als Botschafter im Iran. Seine<br />

Nachfolgerin, Brigitta Blaha, empfing Michael Mössmer zu einem Interview.<br />

23<br />

Foto: BMeiA<br />

Brigitta Blaha, Leiterin der<br />

Auslandsösterreicher-<br />

Abteilung im BMeiA<br />

M: Sie sind vor kurzem aus dem Ausland<br />

nach Wien zurückgekehrt und haben mit<br />

Oktober diesen Jahres die Leitung der AuslandsösterreicherInnen-Abteilung<br />

im Bundesministerium<br />

für europäische und internationale<br />

Angelegenheiten übernommen. Sind Sie<br />

Wienerin?<br />

Blaha: Ja, ich bin in Wien geboren, bin hier<br />

aufgewachsen und habe an der Universität<br />

Wien mein Jusstudium absolviert. Nach<br />

Abschluß der Diplomatischen Akademie<br />

habe ich dann im Jahre 1978 im Außenministerium<br />

– wie es damals noch geheißen<br />

hat – meinen Dienst angetreten.<br />

M: Beginnt man seine Laufbahn dann gleich<br />

in einer Vertretung?<br />

Blaha: Nein. Man arbeitet, nach einer bestandenen<br />

Aufnahmsprüfung, in verschiedenen<br />

Sektionen des Ministeriums, um deren<br />

Strukturen und Aufgabengebiete kennenzulernen,<br />

macht noch eine Dienstprüfung und<br />

wird dann auf seinen ersten Auslandsposten<br />

versetzt. Heute absolvieren die neu aufgenommenen<br />

Kolleginnen und Kollegen davor<br />

noch ein sechsmonatiges Praktikum an einer<br />

Vertretungsbehörde.<br />

M: Wohin hat Sie Ihre erste Aufgabe geführt?<br />

Blaha: Begonnen hat meine Laufbahn als<br />

Erste Botschaftssekretärin an der Botschaft<br />

in Washington. Von dort ging ich nach Bangkok,<br />

wo ich als stellvertretende Botschafterin<br />

tätig war. Nach ein paar Jahren Einsatz in<br />

Wien wurde ich an das Österreichische Kulturinstitut<br />

in Rom, später an die Botschaft in<br />

Tokio berufen, wo ich die Kulturabteilung<br />

leitete. Nach einem weiteren Aufenthalt in<br />

Wien war ich Amtsleiterin des Generalkonsulats<br />

Hongkong, von wo ich nach New<br />

York berufen wurde, wo ich in den letzten<br />

vier Jahren als Generalkonsulin tätig war.<br />

M: Sie sind vor kurzem wieder nach Wien<br />

zurückgekehrt. Waren Sie ein wenig überrascht,<br />

als man <strong>Ihnen</strong> die Leitung der<br />

AuslandsösterreicherInnen-Abteilung angeboten<br />

hatte?<br />

Blaha: Ich habe es geahnt. Es gab einige<br />

Möglichkeiten, doch offensichtlich war man<br />

der Meinung, daß ich in diesem Bereich in<br />

den vergangenen Jahren einschlägige Erfahrungen<br />

sammeln konnte, die für die Leitung<br />

dieser Abteilung wertvoll sind.<br />

M: Sie haben sehr engen Kontakt zu den jeweiligen<br />

AuslandsösterreicherInnen-Gemeinden<br />

gepflogen?<br />

Blaha: In meinen ersten Funktionen hatte ich<br />

sehr viele, unterschiedliche Aufgaben wahrzunehmen.<br />

Erst in Hongkong und New York<br />

gehörte die Betreuung der AuslandsösterreicherInnen<br />

zu meinen Kernaufgaben. Die<br />

AÖ-Gemeinde in Hongkong ist relativ übersichtlich,<br />

dort leben etwa 440 ÖsterreicherInnen,<br />

wodurch es möglich war, immer<br />

alle zu den verschiedenen Veranstaltungen<br />

einzuladen. wobei etwa die Hälfte auch regelmäßig<br />

teilnahm. Ich habe zwar nicht alle,<br />

aber sehr viele von ihnen, persönlich kennengelernt.<br />

Engeren Kontakt gab es zu etwa<br />

20 Familien, die dort seit vielen Jahren leben<br />

und wirklich gut etabliert sind.<br />

Die Gemeinde in New York ist viel größer<br />

und vielfältiger. Dort leben rund 4000 AuslandsösterreicherInnen,<br />

da kann man nicht<br />

jeden kennen, auch wenn wir seitens des<br />

Generalkonsulates bemüht waren, im Laufe<br />

der Zeit alle zu Veranstaltungen einzuladen.<br />

Naturgemäß konnte immer nur eine gewisse<br />

Zahl auch daran teilnehmen. Das liegt auch<br />

an den unterschiedlichen Interessen bzw.<br />

thematischen Zugängen. Sie wissen, daß es<br />

dort verschiedene Gruppen gibt wie etwa die<br />

jüdischen EmigrantInnen die wegen der Verfolgung<br />

durch das nazionalsozialistische Regime<br />

in den 30er-Jahren Österreich verlassen<br />

mußten, die ganz andere Bedürfnisse<br />

haben als etwa StudentInnen und PraktikantInnen,<br />

Young Professionals, die zur<br />

Ausbildung oder aus beruflichen Gründen<br />

dort leben. Weiters gibt es etablierte Familien,<br />

Geschäftsleute, WissenschaftlerInnen<br />

an Universitäten und Forschungsinstituten<br />

sowie KünstlerInnen. Es ist also eine<br />

sehr vielfältige Gemeinde, zu der etwa auch<br />

eine größere Gruppe von Einwanderern aus<br />

dem Burgenland gehört.<br />

Ein monatliches Treffen, das wir gemeinsam<br />

mit den „Young Austrians“ und ASCINA<br />

(Austrian Scientists and Scholars in North<br />

America), einer Gruppe jüngerer WissenschaftlerInnen,<br />

ins Leben gerufen haben, findet<br />

nach wie vor statt. Eine Mitarbeiterin des<br />

Generalkonsulats und der Vizepräsident dieser<br />

Vereinigung laden monatlich in ein New<br />

Yorker Lokal – das ist sehr flexibel, es kommen<br />

Leute hin, die schon lange in NY leben,<br />

wie auch solche, die sich nur kurzfristig in<br />

der Stadt aufhalten und ein wenig Anschluß<br />

suchen oder auf Erfahrungen anderer zurückgreifen<br />

wollen.<br />

Sowohl in Hongkong, als auch in New York<br />

sind sehr enge Freundschaften entstanden,<br />

die trotz der Entfernung aufrecht sind.<br />

M: Welche Vorhaben sind auf Ihrer Prioritätenliste<br />

ganz oben zu finden?<br />

Blaha: Mein Vorgänger hat diese Abteilung<br />

über acht Jahre hindurch geführt und sehr<br />

viel geleistet. Es hat in seiner Zeit wesentliche<br />

Erleichterungen beim Zugang zum<br />

Wahlrecht und dessen Ausübung gegeben –<br />

denken Sie nur an die Eintragung in die<br />

Wählerevidenz, die zehn Jahre gültig ist, das<br />

„Wahlkarten-Abo“ (automatische Zusendung<br />

aller Wahlkarten während dieser Zeit)<br />

und der Wegfall der Notwendigkeit von Zeugen<br />

zur Bestätigung der Stimmabgabe.<br />

Sogar das Rückporto wird von Österreich<br />

übernommen. E-Voting wurde und wird sehr<br />

intensiv diskutiert, auch wenn hier wohl<br />

noch einige Zeit vergehen wird, bis dieses<br />

System ausgereift ist und zum Einsatz kom-<br />

»Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at

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