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Geschichte der Gemeinde Zichydorf, von J. Achtzehner - Zichydorf.h ...

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Johann de Nagylak - darunter Nagy-Belzek, beziehungsweise Nagbelzegh und Belzeg (bzw. Belzegh)<br />

dem Prior <strong>von</strong> Aurania Albert de Nagymihaly (Ebenda, Nr. 218 und 223). Hierüber ließ Siegmund<br />

1428 auch ein Privilegium ausstellen (Ebenda, Nr. 226), in welchem Nagbelzeek, Belzegh, Obelzeek<br />

und Peruenbeelzeek erwähnt werden.<br />

Als 1444 dem Georg, Sohn Alberts de Nagymihaly, Untreue nachgewiesen wurde, konfiszierte Johann<br />

Hunyadi, Gubernator, die Güter desselben und Bioseg finden wir bald in an<strong>der</strong>en Händen.<br />

Nämlich, als 1447 die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Familien Back de Papd und Back de Berend über ihre im<br />

Torontaler und Keveer Komitate befindlichen Besitztümer, namentlich Papd, Soskut, Peltelek, Mene,<br />

Gyarmat, Czeczek, Sentlelek und Belßek, eine Vereinbarung trafen, machten die Pap<strong>der</strong> die<br />

Nachkommen <strong>der</strong> Beren<strong>der</strong>, welche übrigens durch ihre Mutter, eine Witwe nach Johann Back,<br />

geborene Kristine Papd - in Czeczek, Szentlelek und in <strong>der</strong> Possesio (Ansiedlung) Beelzeek<br />

Besitzrecht besaßen, zu Mitbesitzern dieser Ortschaften.<br />

Gegen Ende des XV. Jahrhun<strong>der</strong>ts (im Jahre 1491 und 1496) taucht manchmal ein Dorf namens<br />

Belzeg, bzw. Beelzeek, im Prädikat <strong>der</strong> in an<strong>der</strong>en Komitaten sesshaften Familie Zelena auf (Csanki<br />

am bemerkten Orte, 98 - 99). Aber, ob darunter unser Ort zu verstehen sei, kann man nicht wissen.<br />

Interessant ist es, daß die Familie de Nagymihaly noch im XVI. Jahrhun<strong>der</strong>t ihr Besitzrecht auf dieses<br />

Dorf aufrecht erhielt. Im Jahre 1550 protestierten Sandrin und Gabor de Nagymihaly dagegen, daß<br />

entwe<strong>der</strong> <strong>der</strong> Frater Georg o<strong>der</strong> Peter Petrovics die oben erwähnten Nagymihaly'schen Güter, darunter<br />

auch Belzegh, verliehen bekomme (Pesty: Krasso, IV, Nr. 405). Aber dies geschah schon deshalb<br />

vergebens, weil schon zwei Jahre später mit Temesvar die ganze untere Gegend unter türkische<br />

Herrschaft geriet.<br />

Die einstige Größe <strong>von</strong> Belßeg bezeugt am besten <strong>der</strong> Umstand, daß es in <strong>der</strong> Folge - wie wir sahen -<br />

in vier Orte zerfiel, nämlich in BeIßeg, O-Belßeg, Nagy-Belßeg und Pervan-Belßeg.<br />

Wann Belßeg zugrunde ging, wissen wir nicht. Nach <strong>der</strong> Vertreibung <strong>der</strong> Türken im Jahre 1716<br />

existierte es nicht.<br />

Seit dieser Zeit ist es unter dem Namen Bioseg als Prädium o<strong>der</strong> Puste bekannt.<br />

Der Umfang dieser Puste war im Jahre 1781 787 Joch, 300 quatr. Jetzt wird <strong>der</strong> Name Piujßek<br />

geschrieben, wie dies auf einer Karte des Sumpfgebietes zwischen den Berzava- und Theresia-Kanälen<br />

aus dem Jahre 1781 zu lesen ist (Temesv. Mus.).<br />

In den Jahren 1783 - 1787 brachte das Prädium Biosegh, das jetzt wie<strong>der</strong> mit 787 Jochen angegeben<br />

wird, <strong>der</strong> Kammer jährlich 320 fl. an Pacht (Czoernig Ethnographie v. Österreich, Ill, 69).<br />

Auf <strong>der</strong> 1799 angefertigten Torontaler Karte des Görögschen Magyar Atlas steht P. Bioseg.<br />

1847 lebten auf <strong>der</strong> Puste Bioseg 9 r.-kath. und 1 gr.-orth. Bewohner (Schein. cleri diöc. Csanad pro<br />

1848, 43).<br />

Im Jahre 1849 gehörte die Puste zum Margitaer Kameral-Ispanat und war an die <strong>Zichydorf</strong>er und<br />

Groß-Gajer verpachtet. Ihre Größe war nun 600 Joch. Damals litt sie viel durch Hagelschlag (Schriften<br />

im Vrsacer Museum).<br />

Im Jahre 1863 pachteten Ignaz Dumtsa und Hermann Winkler die Puste. Nun war <strong>der</strong> Umfang mit 735<br />

Joch, 610 quatr. angegeben.<br />

1865 bestand das Prädium Bioseg aus 610 Joch Ackerfeld, 135 Joch Wiesen und 27 Joch<br />

unbrauchbarem Gebiet, zusammen also 772 Joch. Sein Ertrag wurde auf 6.751 fl 11 kr. kor. Münze<br />

geschätzt (Magyarors. Földjöwedelme 1865 ben 384-385).<br />

Im Jahre 1879 lebten auf <strong>der</strong> Bioßeger Puste 15 r.-kath. Seelen.<br />

Als man im Jahre 1884 die Csangos herabbrachte, empfahl <strong>der</strong> Vizegespann des Torontaler Komitats<br />

auch die Bioßeger Puste zur Besiedelung. Aber die Temesvarer Kameral-Güterdirektion hatte eine<br />

an<strong>der</strong>e Meinung, und so ging man ab da<strong>von</strong>.<br />

Um 1890 verkaufte die Kammer die Puste an Ladislaus v. Daniel.<br />

Zur Zeit <strong>der</strong> Kammer hatte die Puste im Jahre 1885 die meisten Bewohner, nämlich 20 r.-kath., 20 gr.-<br />

orth. und 4 reform. Seelen. 1888 waren dort wie<strong>der</strong> nur 8 r.-kath. Bewohner. Der neue Grundherr<br />

siedelte also gleich Arbeiter an, und so finden wir 1891 schon 75 und 1895 schon 90 r.-kath. Bewohner<br />

darauf. Im Jahre 1901 zählte man dort gar 101, dafür aber 1910 wie<strong>der</strong> nur mehr 83 Seelen.<br />

Belßeg ist ein eigentümlich zusammengesetztes Wort. Der Stamm "ßeg" ist madjarisch und bedeutet<br />

„ßiget“= Insel. Das Bestimmungswort "belu" ist ein slawisches Eigenschaftswort und bedeutet weiß.<br />

Interessant ist die Beifügung des einen Belßeg, das Perven (Peruen), o<strong>der</strong> wie es Csanki madjarisch<br />

schreibt Perven. Dies ist nichts an<strong>der</strong>s als das slawische “prvi“ = erstes, altertümlich „pervi“. Im

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