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Geschichte der Gemeinde Zichydorf, von J. Achtzehner - Zichydorf.h ...

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<strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Zichydorf</strong><br />

Von Johann <strong>Achtzehner</strong><br />

Nachfolgend soll <strong>der</strong> zweite Teil <strong>der</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>Zichydorf</strong>s behandelt werden, <strong>der</strong> Zeitabschnitt <strong>von</strong> 1924<br />

bis 1944/45, also bis das große Unglück über unser geliebtes und unvergessenes <strong>Zichydorf</strong> hereinbrach.<br />

Ich will versuchen, meine bescheidenen Kenntnisse ebenso wie eigene Erlebnisse und oft gehörte Vorkommnisse<br />

nie<strong>der</strong>zuschreiben. Da ich kein Geschichtsschreiber, son<strong>der</strong>n als Bauer aufgewachsen und dies geblieben<br />

bin, bis ich dann als Fabrikarbeiter tätig sein mußte, werden meine Aufzeichnungen nur einem Erzählen gleich<br />

sein, und ich hoffe, daß das alle jene verstehen werden, die diese Zeilen einmal lesen werden. Es sei mir dabei<br />

auch erlaubt, einiges zu ergänzen o<strong>der</strong> zu verbessern, was Herr Milleker in seiner Darstellung des vorhergehenden<br />

Zeitabschnittes nicht ganz zutreffend schil<strong>der</strong>te.<br />

Mit <strong>der</strong> Jahreszahl 1789 als Gründungsjahr unserer <strong>Gemeinde</strong> stimmen meine Kenntnisse fast überein. In<br />

seinem Vortrag sagte H. H. Jakob Endreß, daß die Häuser schon zehn Jahre vorher fertig waren, dann aber<br />

die Türken wie<strong>der</strong> einbrachen. Als die Siedler 1789 kamen, um einzuziehen, waren manche Häuser schon beschädigt.<br />

Als erstes will ich nun die Flurnamen nennen, soweit sie mir bekannt sind.<br />

Im Norden lag die Pioseg und die Daniel Pusta (Balat), daran fingen die Hartwiesen an, <strong>von</strong> denen meist<br />

zwei Ackerlängen ( l Ackerlänge = 400 Schritt o<strong>der</strong> 200 Klafter) <strong>von</strong> <strong>der</strong> Groß-Gajer-Straße im Osten bis an<br />

die Hottergrenze (Hottergrenze = Flurgrenze) im Westen reichten an den Georgshauser Fluren. Da waren<br />

einige Parzellen, <strong>der</strong> sogenannte Schwarze Ausschnitt. Dann kamen südlich da<strong>von</strong> .gegen den Ort zu die Verbrennte,<br />

da<strong>von</strong> lagen drei Ackerlängen <strong>von</strong> <strong>der</strong> Georgshauser Flurgrenze bis an die Straße zur Pioseg. Rechts<br />

<strong>von</strong> dieser Straße zogen sich weitere Wiesen bis an den Ausschnitt, das war die Viehweide, beginnend <strong>von</strong> <strong>der</strong><br />

Groß-Gajer-Straße, die zugleich Hottergrenze war, und bis über die Pioseger Straße. Der Ausschnitt ging dann<br />

weiter bis an die Hottergrenze Georgshausen, erst in zwei, nachher in drei und vier Ackerlängen. Daran folgten<br />

vom sogenannten Viehtrieb 1 Ackerlänge Mildewiesen bis zur Hottergrenze und weiter südlich die Sandäcker<br />

in fünf bis sechs Ackerlängen neben dem Ort bis an die Hottergrenze Urmenyhaza und südlich an die sogenannten<br />

Zwölfwiesen. Von <strong>der</strong> Pioseger Straße wie dem Viehtrieb östlich gelegen waren die Neben- und Hinterden<br />

Weingärten und gegen die Groß-Gajer-Straße noch eine Ackerlänge Wiesen, südlich schlossen sich die<br />

Hutweidsäcker an. Die eigentlichen Weingärten zogen sich über einen sehr schönen Hügel in einer Ackerlänge<br />

und davor noch weiter in einer Länge Ackerfeld. Um den ganzen Ort breitete sich die Hutweide, außer im<br />

Westen, wo <strong>der</strong> Bahnhof war. Im Osten reichte sie an die nahe liegenden Hottergrenzen <strong>von</strong> Groß-Ga] und<br />

Margita. Zwischen Hutweide und östlichem Ortsrand lagen die Krautgärten , die diesen Namen auch behielten,<br />

als ein großer Teil bebaut und bewohnt war. Auf <strong>der</strong> südlichen Hutweide weideten zumeist die Schweine, die<br />

in zwei Halten aufgeteilt waren. Anschließend folgte wie<strong>der</strong> eine Ackerlänge Hutweidsäcker. Entlang <strong>der</strong><br />

Hottergrenze zu Margita erstreckte sich die Roigaflur, Margitaäcker genannt. Der Teil bis an die Hottergrenze<br />

westlich Sentjanosch war im Grundbuch als Baierflur ausgewiesen; genannt wurde diese so gleich <strong>von</strong> <strong>der</strong> Hutweide<br />

ab, wo auch ein Vieh trieb zu den Weiden Wasseracker führte. Auch einige kleine Äcker wurden so<br />

genannt. Weiter südlich lagen <strong>der</strong> Mitterweg ; dann <strong>der</strong> Kleine Weg, dann die Straßenäcker, die so benannt<br />

waren nach <strong>der</strong> breiten Straße (Uberlandstraße), die nach Laudon führte. Sentjanoscheräcker hießen die<br />

Äcker entlang <strong>der</strong> Sentjanoscher Hottergrenze. Über <strong>der</strong> Straße Margita-Sentmihaly bildeten die Uberlandsäcker<br />

eine Ackerlänge. Ursprünglich zur Laudontanya gehörten die Neuen Äcker, die die <strong>Gemeinde</strong> kaufte,<br />

als <strong>der</strong> Morwitzer Kanal gebaut wurde, um sie mit den Bauern gegen die tieferen Äcker zu tauschen, die dann<br />

als Weide blieben. Das gleiche war mit den Zwölfwiesen geschehen; auch diese hatte die <strong>Gemeinde</strong> einstens<br />

gekauft und als Weide liegen gelassen, darum waren zwölf Sessionen ohne Wiesen (Session = 32 Katastral-<br />

Joche, da<strong>von</strong> 3 Äcker zu je 8 Jochen, 6 Joch Wiesen und 2 Joche Hutweide). Dann wären noch die Kleegärten<br />

zu erwähnen, die zur Hutweide gehörten und <strong>von</strong> denen einstmals pro Session ein halbes Joch zugeteilt wurde,<br />

weshalb die Fel<strong>der</strong> nur sessionsweise (auch halbe o<strong>der</strong> viertel) verkauft wurden mit dem entsprechenden Anteil<br />

an den Kleegärten. Auf diese gab es keine Grundbucheintragung bis zur unglücklichen Auf teilung <strong>der</strong> Hutweide.<br />

Dann ist noch <strong>der</strong> Saliter ein Wiesen streifen zwischen Hartwiesen und Verbrennte, auf dem meistens die Pferdehalter<br />

ihre Pferde weideten. Um 1900 wurde es an Nikolaus Maly verkauft. Dieser weidete seine Kühe und Jungrin<strong>der</strong><br />

dort, was sein Sohn Johann Maly fortsetzte, da es nahe bei ihrem Maierhof lag.<br />

Der Name Morminz war bei alten Rumänen aus Margita viel gebräuchlich, kommt aber wahrscheinlich mehr<br />

<strong>von</strong> dem früheren Friedhof in den Weingärten her, wo viele Gräber gefunden wurden. Manche Leute holten<br />

aus ihren Grundstücken in den Weingärten Sand zum Bauen und Reinigen, und dabei stießen sie immer wie<strong>der</strong><br />

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