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Geschichte der Gemeinde Zichydorf, von J. Achtzehner - Zichydorf.h ...

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Csiklova vor (Pesty: Krasso, 11- 1, 110), ferner ist Morminz auch in <strong>der</strong> Gemarkung <strong>von</strong> Franzdorf zu<br />

finden (ebenda, 16 1), dann kommt ein Mormintje in <strong>der</strong> Almasch im Mötscherischen Walde vor<br />

(Borovßky Temes vm. monogr. 40), und endlich findet sich in <strong>der</strong> Gemarkung <strong>von</strong> Dorgos eine<br />

Anhöhe namens Djalu Morminz. Auch ein nordwestlicher Ast des Semenik heißt Monnintiu.<br />

Unsere Morminz-Puste finden wir auch auf <strong>der</strong> aus dem Jahre 1799 stammenden Karte des Torontaler<br />

Komitates im Görö` Magyar Atlas zwei deutsche Meilen westlich <strong>von</strong> Zichyhaz und eine deutsche<br />

Meile südlich <strong>von</strong> <strong>der</strong> Puste Bioseg mit <strong>der</strong> Bezeichnung "P. Mormintye".<br />

Das Prädium. "Morminta" war um die Mitte des XVIII. Jahrhun<strong>der</strong>ts durch 40 Jahre <strong>von</strong> <strong>der</strong><br />

Banatischen Prädien-Societät zu Weidezwecken und zur Heugewinnung gepachtet (Szentkläray: Szäz<br />

bv, 13762).<br />

Zuletzt war das Prädium "Mormintia" <strong>von</strong> 1783 bis 1789, also auf 6 Jahre, verpachtet. Sein<br />

Flächeninhalt betrug 3186 Joch. Der Pachtschilling, welchen die Kammer auf ein Jahr erhielt, war<br />

1472 rh. Gulden. Ein Joch brachte also 27 ²/3 Kreuzer jährlich (Czoernig: Ethnographie, 111, 9). Dies<br />

war die Ursache, weshalb die Kammer die Kolonisation für vorteilhafter fand. Und zu dieser bot sich<br />

auch damals die Gelegenheit.<br />

II. <strong>Zichydorf</strong>s Gründung und seine ersten Schicksale<br />

1787-1819<br />

Kaiser Josef <strong>der</strong> II. (1780 -1790) eröffnete mit dem Patent vom 21. September 1782 eine neue große<br />

deutsche Einwan<strong>der</strong>ung in die östlichen Län<strong>der</strong> seines Reiches, beson<strong>der</strong>s ins Banat. Mit <strong>der</strong> Leitung<br />

<strong>der</strong> Kolonisierungsarbeiten wurde eine eigene Kommission mit dem Grafen Kristof Nitzky an <strong>der</strong><br />

Spitze betraut. Auch <strong>der</strong> Präsident <strong>der</strong> Ungarischen Hofkammer nahm daran teil. Im Banat war 1784-<br />

1788 mit <strong>der</strong> Leitung <strong>der</strong> Kolonisation <strong>der</strong> Temesvarer Kameraladministrations-Direktor Graf Peter<br />

Revay betraut. Schon 1781 hatte im Banat auch eine lebhafte Innen-Kolonisation eingesetzt. Die<br />

Einwan<strong>der</strong>ung aus dem deutschen Reiche wurde vom Kaiser Ende 1786 vorläufig und am 13. März<br />

1787 gänzlich eingestellt.<br />

Auch für die Werschetzer Gegend waren deutsche Ansiedler in Aussicht genommen. Namentlich<br />

plante man in Morawitza 145, in Groß-Zsam 152 und in Margita 1 Kirche und 160 Kolonistenhäuser<br />

zu erbauen. Ende Oktober 1787 waren neben Groß-Zsam alle 152 Häuser erbaut und besiedelt<br />

(Freudental), in Morawitza waren erst 30 fertiggestellt, in Margita aber noch nichts begonnen. In<br />

Margita wurde auch nicht gebaut, denn man verlegte die neue Kolonie auf das Prädium Morminz.<br />

Im Winter 1787 - 1788 und im Frühjahr 1788 entstand die Ansiedlung, wurden die Häuser erbaut und<br />

<strong>der</strong> Grund verteilt. Es kamen 123 Grundansäßigkeiten zur Verteilung. Eine jede <strong>der</strong>selben bestand aus<br />

34 Jochen. Außer dem Hausplatze und <strong>der</strong> Hutweide wurde das übrige in vier Teilen auf die Weise<br />

zugewiesen, daß ein je<strong>der</strong> Aussiedler gutes und min<strong>der</strong>es Feld gleichmäßig erhielt.<br />

Die Gesamtzahl <strong>der</strong> ersten Einwohner mag 500 - 600 gewesen sein. Ihren Namen erhielt die neue<br />

<strong>Gemeinde</strong> nach dem damaligen Präsidenten <strong>der</strong> ungarischen Kammer Graf Karl Zichy de Vasonkeö,<br />

welcher am 4. März 1753 geboren, zuerst Obergespann des Bekeser, dann des Raaber Komitates war,<br />

1783 Kammerrat, 1785 Kammerpräsident, Truchseß und wirklicher Geheimrat, <strong>von</strong> 1787 angefangen<br />

Präsident <strong>der</strong> Ung. Statthalterei und seit 1788 Landesrichter und Ritter des Goldenen Vlieses, seit 1808<br />

aber Mitglied des Staatsrates und Präsident des Staatsministeriums war. Er starb am 26. Sept. 1826.<br />

Im Jahre 1788 wurde (unter Nr. 18) ein provisorisches Gotteshaus und (unter Nr. 74) ein Pfarrhaus<br />

erbaut. Zugleich wurde <strong>der</strong> Franziskaner <strong>der</strong> Kapistraner-Provinz Kaplan Lukas Reisch aus Nagy-<br />

Köveres nach <strong>Zichydorf</strong> versetzt.<br />

Da die Einwan<strong>der</strong>ung aus dem Reiche schon aufgehört hatte, so erhielt <strong>Zichydorf</strong> nur Kolonisten aus<br />

banater deutschen Ortschaften, namentlich aus Grabatz, Hatzfeld, Groß- und Klein-Jecsa und Ostern.<br />

Laut den noch vorhandenen Kirchenbüchern existieren in <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> heute noch Nachkommen <strong>von</strong><br />

den folgenden Kolonisten:<br />

<strong>Achtzehner</strong>, Amon, Bähr, Bergl (Pergel), Bertram, Blaskovies, Broos, Butto, Busch, Debert, Donauer,<br />

Engel, Engler, Fellinger, Fischer, Fleischhacker, Fraß, Froh, Gradentaler (Grotentaler), Graf, Hamus<br />

(Hammes), Hasenfratz, Heinermann, Henz, Hochbein, Hüpfl, Jasper, Jung, Just, Keiner, Kiefer,<br />

Knapp, Kühborn, Lenhard, Maly, Mayer, Müller, Nie<strong>der</strong>mayer, Nießner, Noll, Oberle, Parmansche,<br />

Payer, Peter, Piller, Pold, Portscheller, Reiter, Rieger, Rist, Rößlein, Scheirich, Scheitnaß, Schleicher,<br />

Schnei<strong>der</strong>, Schönherr, Schummer, Schwarz, Singer, Spieß, Steinbrückner, Storch, Türk, Ulrich,

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