Geschichte der Gemeinde Zichydorf, von J. Achtzehner - Zichydorf.h ...
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Voigen (Wosching), Wachsler, Wagner, Wambach, Wingert, Wiest, Zeier, Zopf, zusammen 72, also<br />
mehr als die Hälfte <strong>der</strong> ersten Ankömmlinge.<br />
Nachstehende Kolonistennamen kommen heute in <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> nicht mehr vor. Deren Träger sind<br />
entwe<strong>der</strong> ausgestorben o<strong>der</strong> ausgewan<strong>der</strong>t:<br />
Abesk, Angerer, Aschenbrenner, Auer, Bestalter, Blahovsky, Bozorn, Cseßnak, Davidis, Eisenmann,<br />
Erhard, Erntner, Falkner, Feldmann, Feichttaler, Filler, Fleischl, Flucher, Frank, Fritz, Gattan, Gärtner,<br />
Gerner, Gruber, Glaser, Gyarmati, Gyön, Hadler, Harbauer, Harteier, Haschka, Haslinger, Haßelik,<br />
Härte, Hilbert, Hirsch, Hochreiter, Hock, Hoff, Holzeis (Holzheiß), Jäger, Keßler, Kielin, Klamin,<br />
Klody, Kobeß, Kollmann, Koll, Kovacs, Krause, Krämer, Lackhaus, Lackner, Leutner, Lohr, Loth,<br />
Mais, Maurer, Molling, Montangoll, Morell, Möschele, Muntschler, Mücke, Mühlbauer, Nothof, Oroz,<br />
Palmer, Pauer, Paumert ( Pannert), Peist, Pindl, Pinter, Pfann, Potsch, Prenk, Prisehler, Purger, Reiser,<br />
Rheinlän<strong>der</strong>, Rie<strong>der</strong>, Roland, Rolli, Ruff, Safel, Schilling, Schle<strong>der</strong>, Schmied, Schuller, Schulz, Schül,<br />
Schweninger, Seidl, Seidler, Simmerlein, Spruck, Stettner, Streb, Stromayer (Strohmayer), Stumpf,<br />
Till, Töll, Travnik, Treupfel, Velicsan, Viome, Wacker, Weidele, Willmut, Windischer, Zeffler,<br />
zusammen 112 Namen.<br />
Die Namen stammen nicht alle aus dem Jahre 1789, son<strong>der</strong>n auch noch aus den vier folgenden Jahren.<br />
Manche siedelten ab und wurden durch an<strong>der</strong>e ersetzt. Viele Träger waren keine Landwirte, son<strong>der</strong>n<br />
nur Kleinhäusler und endlich Knechte und Dienstmägde.<br />
Aber unsere neuen Ansiedler fühlten sich noch nicht einmal recht heimisch, als sie auch schon eine<br />
schwere Prüfung zu bestehen hatten. Im September 1788 brachen die Türken ins Land und lagerten in<br />
Alibunar, <strong>von</strong> wo aus sie Streifzüge gegen Werschetz und Denta unternahmen. Schon bevor flohen<br />
unsere Leute gegen Temesvar, nachdem sie vorher ihre Getreidevorräte verbrannt hatten. Erst am<br />
Karfreitag des nächsten Jahres kamen die ersten zurück, denen dann langsam auch die übrigen<br />
nachfolgten. Später kam auch <strong>der</strong> Pfarrer, <strong>der</strong> am 2.Juli 1789 wie<strong>der</strong> zu amtieren begann. Jetzt erst<br />
konnte sich die <strong>Gemeinde</strong> konsolidieren.<br />
Die Kolonisten hatten es anfangs nicht leicht. Doch die Kammer, welche ihnen nicht nur Haus und<br />
Grund gegeben hatte, bot noch weitere Unterstützung. Ein Ausweis aus dem Jahre 1792 ist ein<br />
beredter Zeuge. Bei <strong>der</strong> Kolonistengemeinde blieben aushaften an Vorschuß (Anticipation) mit Ende<br />
Oktober 1791: Winterweizen 871 60/8o Metzen, Halbfrucht: 1.471 M., Gerste: 535 40/60 M., Hafer:<br />
729 M., Kukuruz: 244 40/60 M. Die Abstattung hierauf im Jahre 1792 war: Winterweizen: 830 M.,<br />
Halbfrucht: 21 M., Kukuruz: 224 40/8o M. Der Rückstand mit Ende Oktober 1792 war demnach:<br />
Winterweizen: 41 60/80 M., Halbfrucht: 1.450 M., Gerste: 535 40/80 M., Hafer: 729 M. und Kukuruz:<br />
19 65/80 M.<br />
Der Pfarrer Lukas Reisch erhielt <strong>von</strong> <strong>der</strong> Kammer an Deputat: 15 M. Halbfrucht, 30 M. Hafer, 15 M.<br />
Kukuruz, 15 Schober Heu, 15 Klafter Brennholz (Eiche). Der Lehrer bekam an Deputat: 24 M.<br />
Halbfrucht und 6 Klafter Brennholz; zur Beheizung <strong>der</strong> Schule gab die Kammer 8 Klafter Brennholz.<br />
Trotz dieser Hilfe gab es Unzufriedene, weil 1793 -1794 einige Familien nach Bencsek übersiedelten.<br />
Von nun an entwickelte sich unsere <strong>Gemeinde</strong> stetig. Im Jahre 1809 zählte man schon 1068<br />
Einwohner. Also hatte sich die Bevölkerung seit <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> vor 20 Jahren<br />
verdoppelt. Trotzdem eigentlich dieselbe fortwährend <strong>von</strong> Schicksalsschlägen heimgesucht wurde. So<br />
war 1795 ein Hungerjahr infolge <strong>der</strong> schlechten Ernte im vorhergegangenen Jahr. Zugleich herrschte<br />
in <strong>der</strong> Gegend eine Blattern-Epidemie. Im Jahre 1800 brannten infolge <strong>von</strong> Blitzschlag 34 Häuser ab.<br />
In den Jahren 1801 bis 1810 waren die Sicherheitszustände sehr mangelhaft. Öfter wurden einzelne<br />
Bewohner <strong>von</strong> rumänischen Räuberbanden ihrer Barschaft beraubt. Im Jahre 1813 vernichtete<br />
Hagelschlag die Saaten. Endlich litt die Gemarkung in den Jahren 1813, 1814, 1815 und 1816,<br />
beson<strong>der</strong>s 1814 sehr viel durch Überschwemmungen.<br />
Als im Oktober 1804 Peter Malenitza in den Besitz <strong>der</strong> Groß-Gajer Herrschaft eingeführt wurde,<br />
nahmen an dieser Amtshandlung als Nachbarn und Zeugen aus <strong>Zichydorf</strong> Michael Fritz, Richter, und<br />
Andreas <strong>Achtzehner</strong> und Michael Putra, Geschworene, teil.<br />
1808 -1810 bekleidete Josef Pergel das Richteramt.<br />
Die ganze Zeit hindurch amtierte Reisch als Pfarrer. Dieser starb am 23. Feber 1814, nachdem er ein<br />
Vierteljahrhun<strong>der</strong>t seine <strong>Gemeinde</strong> gewissenhaft betreut hatte. Nachdem hernach Tomas Siposs kurze<br />
Zeit als Administrator gewirkt hatte, begann am 18. April Georg Szivy als neuer Pfarrer seine<br />
Amtstätigkeit.<br />
Schon im Jahre 1802 war das Einkommen des <strong>Zichydorf</strong>er Pfarrers 407 Rheinische Gulden, was im