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Geschichte der Gemeinde Zichydorf, von J. Achtzehner - Zichydorf.h ...

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13 Wohnhäuser höher gegen die Bahn.<br />

Nachdem im Jahre 1828 1414 r.-kath., 51 gr.-orthod., zusammen 1465, 1838 1577 r.-kath. und 32 gr.-<br />

orthod, zusammen 1609 Bewohner gezählt worden waren, ergab eine Konskription im Jahre 1848<br />

genau 2000 Seelen, wo<strong>von</strong> 1949 r.-kath., 42 gr.-orthod., 3 evang. und 6 israelitischer Religion waren.<br />

In letzterem Jahre gehörten zur r.-kath. Pfarre als Filialen: Margita, Sent-Janos, Ürmenyhaza, Bioseg<br />

Prädium, Jozsef-falva und Zöldes.<br />

Dabei hatte <strong>der</strong> Ort noch manche Prüfung zu bestehen. 1836, 1849 und 1873 grassierte Cholera in <strong>der</strong><br />

<strong>Gemeinde</strong>, und in den Jahren 1846 und 1847 herrschte eine Hungersnot.<br />

Und nun folgte wie<strong>der</strong> eine „schwere Zeit“, die Jahre 1848 und 1849, zwei Jahre großer Aufregung.<br />

Am 30. Mai wurde <strong>der</strong> Ujpecser Oberstuhlrichter-Bezirk, zu dem <strong>Zichydorf</strong> seit Anbeginn gehörte, in<br />

3 Stuhlrichterbezirke geteilt und einer da<strong>von</strong> nach <strong>Zichydorf</strong> benannt.<br />

Am 16. Mai wurden vom Komitate die Wahlkreise, darunter auch <strong>Zichydorf</strong>, bestimmt. Im Juni 1848<br />

war in <strong>Zichydorf</strong> die erste Wahl eines Abgeordneten in den für 2. Juli 1848 nach Budapest<br />

einberufenen ungarischen Landtag. Gewählt wurde Paul <strong>von</strong> Daniel, I. Komitats-Vizenotär.<br />

Bald erschreckte unsere friedlichen Bewohner auch kriegerischer Lärm. Ende Juni legte<br />

Oberstuhlrichter Stefan v. Damaskin Ulanen nach <strong>Zichydorf</strong>, welche am 1. Juli bei Szent-Mihaly in<br />

Aktion traten, wobei ihr Rittmeister Graf Max d'Orsay fiel, <strong>der</strong> erste Offizier in diesem Kriege, dessen<br />

Leiche im <strong>Zichydorf</strong>er Friedhofe beerdigt wurde. Die Besatzung des Ortes wurde hierauf verstärkt. So<br />

rückten am 3. Juli aus Bogaros 29 Nationalgardisten in das hiesige Lager ein. An demselben Tage<br />

beschloss auch das Torontaler-Komitat in <strong>Zichydorf</strong> mit Heimatgarden ein Lager zu errichten und<br />

betraute mit dessen Kommando Stefan v. Karacson.<br />

Am 7. Oktober griffen die Serben, welche ihr Lager in Alibunar hatten, das Dorf an, welches jedoch<br />

<strong>von</strong> 600 Nationalgardisten mit Erfolg verteidigt wurde.<br />

Anfangs Dezember war hier Major Gergely. Dieser nahm am 12. mit 2 Bataillonen, 1 Eskadron und 3<br />

Kanonen teil am ungarischen Angriffe auf Alibunar.<br />

Am 29. Dezember schlug General Kiß sein Hauptquartier in <strong>Zichydorf</strong> auf und unternahm <strong>von</strong> hier aus<br />

mit 3 Kolonnen den Angriff auf Pancevo, das Hauptlager <strong>der</strong> Serben.<br />

Im Winter 1848-1849 befand sich in <strong>Zichydorf</strong> ein ungarisches Kriegsspital.<br />

Am 18. Jänner 1849 wurde <strong>Zichydorf</strong> <strong>von</strong> den Ungarn verlassen und <strong>von</strong> den Serben unter<br />

Grenzerhauptmann Kling besetzt. Manche <strong>Zichydorf</strong>er, welche sich für die Ungarn zu sehr engagiert<br />

hatten, zogen mit den Ungarn. So verließ auch Pfarrer Martinsky seine Pfarre. Am 20. morgens schlug<br />

sich über unseren Ort die abziehende Weißkirchner ungarische Garnison mit ihrem kranken Führer<br />

Ma<strong>der</strong>spach gegen Hatzfeld durch.<br />

Vom (beil.) 5. Mai bis (beil.) 10. August war unser Ort wie<strong>der</strong> <strong>von</strong> den Ungarn besetzt, worauf wie<strong>der</strong><br />

die Kaiserlichen folgten.<br />

In <strong>der</strong> Zeit <strong>von</strong> 1849 bis 1861, als das österreichische Kronland mit deutscher Amtssprache "Temeser-<br />

Banat und Wojwodschaft Serbien" existierte, amtierte statt des Zichyhazaer Stuhlrichteramtes ein "k.<br />

k. <strong>Zichydorf</strong>er Bezirks-Kommissariat". Im Jahre 1854 hieß <strong>der</strong> Kommissär Marsovßky und wohnte in<br />

Gross-Gaj. Damals wurde die Benützung des deutschen Ortsnamens wie<strong>der</strong> eingeführt.<br />

Im Jahre 1854 dehnte sich die Gemarkung auf 7847 Joche aus, wo<strong>von</strong> 1309 Joche dem Kameral-Ärar<br />

gehörten. Die Einwohnerzahl betrug 2037 Seelen. Der Notar hieß Johann Blasy (<strong>der</strong> übrigens 1850 -<br />

1860 amtierte) und <strong>der</strong> Marktvorstand: 1854: Franz Günter, 1859: August Schümichen, 1860: Andreas<br />

Wosching. 1857 zählte man schon 2492 Einwohner.<br />

Im Jahre 1850 verloren die Zihydorfer ihren Pfarrer Josef Matiaßky, welcher 17 Jahre die Seelsorge<br />

versah. Dieser wurde 1800 geboren und 1821 zum Priester geweiht, 1824 Vize-Notär des<br />

Konsistoriums, 1825 Präbendarius und Domprediger. 1827 kam er als Pfarrer nach Kudritz, wo er<br />

1831 surr. Vize-Dechant und Distrikts-Schulinspektor wurde. In <strong>der</strong>selben Eigenschaft kam er 1833<br />

nach <strong>Zichydorf</strong>, wo er 1845 Konsistorialrat wurde. 1850 erhielt er die Stelle eines Pfarrers und Vize-<br />

Dechanten in Lippa. 1851 wurde er zum Domherrn, 1857 zum Diözesan-Schulinspektor und 1872 zum<br />

Groß-Propst ernannt. Er starb 1878.<br />

Nachdem vom 1. September 1850 bis 1. März 1851 Anton Hatz die Pfarre administriert hatte, bekam<br />

die Pfarre abermals einen hervorragenden Priester zum Seelsorger. Es war dies Anton Body. Dieser<br />

war 1804 in Segedin geboren, hatte in Budapest Theologie studiert und wurde 1827 zum Priester<br />

geweiht. 1828 war er stellv. Theologie-Professor, Protokollist, Konsistorialrat, Vize-Sekretär, 1831<br />

Seged-Rokuser Pfarrer, 1833 Pfarrer und Dechant in Karansebes, 1849 Groß-Wardeiner Ober-

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