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Lebensraumorientierte Seelsorge - (Dekanat) St.Gallen

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4 Gegenwärtige und zukünftige Zusammenarbeit in der Einschätzung<br />

der Pfarreiverantwortlichen<br />

Im Rahmen des Projektes “<strong>Lebensraumorientierte</strong> <strong>Seelsorge</strong>” sind alle 11 Pfarreiverantwortlichen gefragt worden<br />

nach der Zusammenarbeit in der eigenen Pfarrei, mit anderen Pfarreien, welche Aufgaben sie den einzelnen<br />

pastoralen Ebenen: Pfarrei, <strong>Seelsorge</strong>einheit, <strong>St</strong>adt zuordnen und welche Vorstellungen sie über die Formen<br />

zukünftiger überpfarreilicher Zusammenarbeit haben. Ihre Antworten können im Dokumentationsband “Befragung<br />

der Pfarreiverantwortlichen zur gegenwärtigen und zukünftigen Zusammenarbeit” nachgelesen werden.<br />

Karin Roth verfasste das nachfolgende zusammenfassende Meinungsbild zu den gestellten Fragen:<br />

4.1 Arbeit in der Pfarrei<br />

<strong>St</strong>ärken/Schwächen der Pfarreiarbeit heute<br />

Die Antworten lassen sich unterteilen in persönliche, strukturelle und soziodemographische <strong>St</strong>ärken/Schwächen.<br />

Fast alle (8/11) führen die Mentalität der Unverbindlichkeit und Beliebigkeit als Schwäche an. Dies ist ein<br />

soziodemographisches Faktum, welches sich aus der Bevölkerungsstruktur herleitet und sich nicht beeinflussen<br />

lässt. Hinsichtlich des LOS-Projektes interessieren uns v.a. die strukturellen.<br />

7/11 Pfarreien nennen explizit, dass das Quartier und das aktive Vereinsleben als Gradmesser des Quartiergeistes<br />

dienen, an dem sich alles entscheidet und der schlussendlich identitätsstiftend wirkt. Es scheint, dass sich<br />

gute <strong>Seelsorge</strong> am Kriterium der räumlichen Nähe misst. Überspitzt formuliert würde dann die Gleichung<br />

folgendermassen lauten: guter Quartiersgeist = gute Pfarrei= gute <strong>Seelsorge</strong>.<br />

Das <strong>Seelsorge</strong>kriterium der räumlichen Nähe bzw. des guten Quartiergeistes gerät durch die soziodemographischen<br />

Veränderungen empfindlich ins Wanken. Wie könnte auf andere Weise als über den Quartiersgeist ein<br />

Wir-Gefühl erzeugt werden?<br />

Die große Mehrheit der Pfarreien nennt als Schwäche den Bereich der Diakonie/Sozialarbeit. Dabei fällt auf,<br />

dass dies besonders von den Pfarreien im Westen genannt wurde.<br />

Als persönliche pfarreibezogene <strong>St</strong>ärken wurden dreimal der liturgische Bereich genannt.<br />

Zielsetzung in der eigenen Arbeit<br />

Die Mehrheit der Pfarreien haben die Integration der ausländischen Bevölkerung zu einem ihrer Hauptanliegen<br />

gemacht. Dabei lassen sich verschiedene Vorgehensweisen erkennen: Fünf Pfarreien erwähnen, dass sie dabei<br />

bewusst auf starre Vorgaben verzichten. <strong>St</strong>attdessen haben sie keine kurz- bis mittelfristige oder projektbezogene<br />

Ziele gesetzt mit einem Minimum an <strong>St</strong>rukturen. Dieser bewusste Hinwendung zum pragmatischen Vorgehen<br />

scheint ein Plus für diese Pfarreien auf dem Weg zur Integration darzustellen.<br />

Arbeitsteilung in der Pfarrei<br />

Die Teamarbeit ist klar in Ressorts unterteilt. Die Ressortsverantwortlichen handeln autonom. Je nach Teamgrösse<br />

teilen sich mehrere <strong>Seelsorge</strong>r(innen) ein Ressort. Die Teamarbeit wird von der Mehrheit der Pfarreien als<br />

eine Absprache von Generalisten gesehen und weniger als Auffächerung von Arbeitsfeldern im Sinne vermehrter<br />

Spezialisierung. Als eigenständige Arbeitsbereiche werden am ehesten Jugendarbeit und Sozialarbeit gesehen.<br />

In diesen Ressorts arbeiten spezifisch dafür ausgebildete Personen.<br />

Zielpopulation<br />

Alle Pfarreien nennen als Zielpopulation die Kinder und deren Eltern, Jugendliche und Senioren. Zwei Pfarreien<br />

mit einem hohen Ausländeranteil nennen explizit die Ausländer als Adressaten. Eine Pfarrei wendet sich allen<br />

ökumenisch offenen Personen zu. Jedoch werden kinderlose Personen oder Eltern schulentlassener Jugendlichen<br />

da und dort über Vereine angesprochen (z.B. KAB) aber tendenziell schwerer von den Pfarreien erreicht.<br />

Ökumenische Zusammenarbeit<br />

Alle Pfarreien nehmen die ökumenische Zusammenarbeit wahr. Nebst dem liturgischen Bereich werden 4x die<br />

Zusammenarbeit im Bildungsbereich und 3x die Zusammenarbeit im Jugend- und Seniorenbereich genannt. Sie<br />

machen dabei mehrheitlich auch gute bis sehr gute Erfahrungen.<br />

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