Lebensraumorientierte Seelsorge - (Dekanat) St.Gallen
Lebensraumorientierte Seelsorge - (Dekanat) St.Gallen
Lebensraumorientierte Seelsorge - (Dekanat) St.Gallen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
S<br />
S<br />
Übernahme der Verantwortung für bestimmte Arbeitfelder in allen Pfarreien<br />
zentrale Konzeptualisierung der pastoralen Praxisfelder und Lancierung von Projekten bei dezentraler<br />
Durchführung<br />
Mit der Errichtung von <strong>Seelsorge</strong>einheiten verbindet sich ein zweites wichtiges Anliegen: Profilbildung in den<br />
Pfarreien der <strong>St</strong>adt <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> (Kapitel E 8, I, 4).Die Pfarreien werden zu Anziehungspunkten für Menschen<br />
mit unterschiedlichen religiösen Vorlieben und Bedürfnissen, in unterschiedlichen Lebenslagen und Lebensphasen<br />
weit über die jeweilige Pfarrei hinaus. Die spirituell-religiöse Profilbildung wird einer zukünftig noch<br />
regeren Wanderbewegung zwischen den Pfarreien gerecht. Die Menschen suchen sich jene Kontaktorte mit der<br />
Kirche aus, die ihnen für ihre eigene religiöse Selbstthematisierung am besten geeignet erscheinen.<br />
Die Profilbildung in den Pfarreien verlang insgesamt in der seelsorglichen Arbeit nach verstärkter Priorisierung<br />
und Fokussierung der Arbeit, nach einer Konzentration auf die gewählten Arbeitsschwerpunkte. Die verstärkte<br />
Priorisierung der pastoralen Arbeit spielt auf allen Handlungsebenen eine zentrale Rolle. Nur so können die<br />
Vorteile einer sinnvollen Zusammenarbeit genutzt werden. Dies bedeutet aber auch, auf allen Ebenen von<br />
liebgewonnen Aktivitäten Abschied zu nehmen, was die Entwicklung guter Formen des Abschieds ohne Abwertung<br />
des Vergangenen erfordert.<br />
Beide Zielsetzungen: 1) Kooperative Leistung der pastoralen Grunddienste und 2) Profilbildung in den Pfarreien<br />
erfordern einen überpfarreilichen Wirkungsraum. In Anlehnung an das traditionelle Kreismodell der Kirchgemeinde<br />
- in veränderter Zuteilung der Pfarreien - sollen drei <strong>Seelsorge</strong>teams aufgebaut werden. Die Grenzen<br />
der Pfarreien bleiben unangetastet.<br />
<strong>St</strong>adtebene<br />
Die <strong>St</strong>adt bildet die nächst höhere Ebene der pastoralen Kooperation. Auf der Ebene der <strong>St</strong>adt stehen die<br />
folgenden Aufgaben an:<br />
S<br />
S<br />
S<br />
S<br />
S<br />
S<br />
Planung und Abstimmung der gesamten kirchlichen Arbeit in der <strong>St</strong>adt <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong><br />
Kooperation zwischen den <strong>Seelsorge</strong>einheiten<br />
Koordination der Profilbildung in den Pfarreien.<br />
Leistung der pastoralen gesamtstädtischen Dienste<br />
Betreuung, Begleitung und Controlling des kirchlichen Personals<br />
Qualitätssicherung des pastoralen Angebotes<br />
Die Leiter der Pastoralteams bilden mit dem ‘städtischen Pastoralleiter’ das Leitungsteam der <strong>Seelsorge</strong> in der<br />
<strong>St</strong>adt <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong>. Ihnen obliegen die Wahrnehmung der oben aufgeführten Aufgaben.<br />
Jede(r) <strong>Seelsorge</strong>r(in) setzt neben ihrer/seiner Arbeit im Pastoralteam 10 - 20 % seiner Zeit für Projekte und<br />
pastorale Unternehmungen auf <strong>St</strong>adtebene ein.<br />
Vier Leistungsbereiche kennzeichnet die pastorale Arbeit auf <strong>St</strong>adtebene:<br />
1. Zusammenarbeit der Verantwortlichen für bestimmte Aufgabenfelder in den ‘<strong>Seelsorge</strong>einheiten’<br />
2. pastorale Begleitung von Menschen in speziellen Lebenssituationen<br />
3. gesamtstädtische kirchliche Dienste<br />
4. Religiös - spirituelle Angebote und Events<br />
Vom veränderten Lebensgefühl der Menschen und der territorialen Ausweitung ihrer Lebensbezüge her erfordert<br />
der Lebensraum der <strong>St</strong>adt von Seiten der Kirche grössere Aufmerksamkeit, will sie auf dem Markt der Sinnstiftungen<br />
ihre Botschaft auch in Zukunft zur Geltung bringen. Es geht dabei nicht um einen Abbau christlicher<br />
Gemeindebildung im lokalen Nahraum, sondern um neue Chancen christlicher Gemeinschaftsbildung und<br />
Zurüstung zum Christsein jenseits einer auf die ‘Pfarrgemeinde’ eingeengten Pastoral. Es geht um die Verwirklichung<br />
von Kirche unter gewandelten gesellschaftlichen Bedingungen, um eine Pastoral, die der milieuspezifischen<br />
Differenzierungen in unserer Gesellschaft Rechnung trägt. Es geht um eine Neubestimmung des<br />
Verhältnisses von Pfarreiseelsorge und City-Pastoral, darum, Pastoral als offener Prozess immer mehr zwischen<br />
den Pfarreien zu gestalten.<br />
8