Manuskript (pdf) - WDR 5
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DOK 5 – Das Feature: 10./11.03.2013<br />
Arme Irre – Zurück zur Nachkriegspsychiatrie?<br />
Direktor wurde der Jurist Udo Klausa. 1936 hatte er eine Abhandlung mit dem Titel<br />
"Rasse und Wehrrecht" veröffentlicht. In dem Kapitel "Die Aussonderung der<br />
Entarteten" heißt es:<br />
Sprecher: Zitat 3<br />
"Das Recht muß daran mitwirken, daß hier stets den wertvolleren Erbströmen die<br />
Entfaltungsmöglichkeit gesichert wird. Das geschieht positiv durch Förderung der<br />
rassisch wertvollen Menschen, negativ durch Aussonderung der Entarteten."<br />
[Udo Klausa: Rasse und Wehrrecht. Reihe: Recht und Rechtswahrer. Beiträge<br />
zum Rassegedanken. Stuttgart/Berlin: Kohlhammer 1936. Zit. nach: SSK: Die<br />
Aussonderung der Entarteten. Dokumentation über den Landschaftsverband<br />
Rheinland. 2. Auflage. Köln: SSK, 1979, S. 41]<br />
O-Ton - Lothar Gothe (SSK-Aktivist):<br />
Jetzt könnt man sagen: "Ist ja 40 Jahre oder was nach Kriegsende!" - aber er hatte<br />
ja Zustände zu verantworten, die ja immer noch ihre Wurzeln in der Zeit hatten, in<br />
der er dieser Schreibtischtäter gewesen ist.<br />
Sprecherin:<br />
Lothar Gothe, Sozialarbeiter und Ökobauer, damals Aktivist des sogenannten SSK,<br />
der Sozialistischen Selbsthilfe Köln - ein Zusammenschluß von Studenten und<br />
kritischen Sozialberuflern, obdachlosen Jugendlichen und geflohenen<br />
Psychiatriepatienten. Der SSK entwickelte sich in den siebziger Jahren zur<br />
Speerspitze der psychiatriekritischen Bewegung im Rheinland. Der Kölner<br />
Rechtsanwalt Detlef Hartmann hat den SSK in mehreren Prozessen verteidigt:<br />
© Westdeutscher Rundfunk Köln 2012<br />
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