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THEMA DES MONATS<br />
Innerstädtisches Bauen – öffentlich geför<strong>de</strong>rt, gesellschaftlich benötigt<br />
Ein Hamburger Bauprojekt erfüllt vielfältige Wohnwünsche<br />
Innerstädtisches Wohnen ist in. Familien aus <strong>de</strong>r Mittelschicht zieht es nicht mehr automatisch ins<br />
Häuschen im Grünen und ältere Menschen suchen zunehmend wie<strong>de</strong>r die infrastrukturellen Vorzüge<br />
innenstadtnaher Wohnstandorte. Im Herzen von Altona-Altstadt hat <strong>de</strong>r Altonaer Spar- und Bauverein nun<br />
55 öffentlich geför<strong>de</strong>rte Wohnungen errichtet: für ein lebendiges, generationenübergreifen<strong>de</strong>s Wohnen –<br />
zusammen mit zwei Baugemeinschaften und einem sozialen Träger.<br />
Holger Kowalski<br />
Mitglied <strong>de</strong>s Vorstands<br />
Altonaer Spar- und Bauverein eG<br />
Hamburg<br />
Selten stieß ein Neubauprojekt <strong>de</strong>r Altonaer<br />
Spar- und Bauverein eG (altoba) auf solch großes<br />
öffentliches Interesse. Rund 250 Personen,<br />
darunter <strong>de</strong>r Altonaer Bezirksamtsleiter Jürgen<br />
Warmke-Rose, trotzten im Februar 2012 <strong>de</strong>r Kälte,<br />
um das Richtfest für das Bauprojekt „Kleine<br />
Bergstraße“ mitzuerleben. <strong>Als</strong> im Juli 2012 <strong>de</strong>n<br />
ersten Mietern ihre Wohnung übergeben wur<strong>de</strong>,<br />
erhielten sie <strong>de</strong>n Wohnungsschlüssel aus <strong>de</strong>r Hand<br />
von Stadtentwicklungssenatorin Jutta Blankau –<br />
schließlich haben sich Hamburger Senat sowie<br />
Bau- und Wohnungswirtschaft zum Ziel gesetzt,<br />
jährlich 6.000 neue Wohnungen zu errichten, um<br />
<strong>de</strong>n Wohnungsbedarf in <strong>de</strong>r prosperieren<strong>de</strong>n Metropole<br />
zu <strong>de</strong>cken.<br />
För<strong>de</strong>rmix für generationenübergreifen<strong>de</strong>s<br />
Wohnen<br />
Was ist das Beson<strong>de</strong>re an diesem Bauprojekt? Aus<br />
Sicht <strong>de</strong>r Mieter ist es nicht zuletzt die interessante<br />
Lage – auf einem ehemaligen Parkplatz an<br />
<strong>de</strong>r Kleinen Bergstraße, zwischen Hospitalstraße<br />
und Virchowstraße gelegen – im Herzen <strong>de</strong>s<br />
Stadtteils Altona-Altstadt. In ca. 500 Metern Entfernung<br />
soll in Kürze das erste innerstädtische<br />
IKEA-Einrichtungshaus Deutschlands entstehen<br />
– mitten in <strong>de</strong>r Fußgängerzone Große Bergstraße.<br />
Zur Lagegunst trägt die Nähe zum Altonaer<br />
Bahnhof bei und die nahe Elbe stellt einen hohen<br />
Erholungswert sicher.<br />
Aus Sicht <strong>de</strong>r Öffentlichkeit und Politik ist es<br />
vor allem <strong>de</strong>r Mix, <strong>de</strong>r das Bauprojekt beson<strong>de</strong>rs<br />
macht: Dank <strong>de</strong>r Aufteilung <strong>de</strong>r 55 öffentlich<br />
geför<strong>de</strong>rten Wohnungen ist ein lebendiges,<br />
generationsübergreifen<strong>de</strong>s Zusammenwohnen<br />
quasi vorprogrammiert. 13 altersgerechte Wohnungen<br />
hat die Baugemeinschaft Arche Nora bezogen.<br />
Das Wohnprojekt richtet sich an Frauen<br />
unterschiedlicher Generationen, die gemeinsam<br />
leben und sich unterstützen möchten – jedoch<br />
jeweils in ihren eigenen vier Wän<strong>de</strong>n. Platz für<br />
Begegnung und gemeinsame Aktivitäten bieten<br />
ein Gemeinschaftsraum und eine gemeinsame<br />
Dachterrasse mit einem einzigartigen Blick auf<br />
<strong>de</strong>n sich dynamisch entwickeln<strong>de</strong>n Stadtteil<br />
Altona-Altstadt.<br />
Die Gruppe Neuhaus hat als zweite Baugemeinschaft<br />
im Bauprojekt „Kleine Bergstraße“ 17<br />
2- bis 6-Zimmer Wohnungen bezogen: Singles,<br />
Paare mit und ohne Kin<strong>de</strong>r sowie Alleinerziehen<strong>de</strong><br />
realisieren ihr Konzept von generationenübergreifen<strong>de</strong>m<br />
Wohnen. Neben einem großen<br />
Gemeinschaftsraum steht ihnen ebenfalls eine<br />
gemeinsame Dachterrasse zur Verfügung.<br />
Wohn-Pflege-Gemeinschaft:<br />
mittendrin statt nur versorgt<br />
<strong>Als</strong> weitere Beson<strong>de</strong>rheit gibt die altoba zum<br />
ersten Mal einer Wohn-Pflege-Gemeinschaft für<br />
Menschen mit einer <strong>de</strong>menziellen Erkrankung o<strong>de</strong>r<br />
an<strong>de</strong>ren kognitiven Einschränkungen ein Zuhause.<br />
Bei dieser beson<strong>de</strong>ren Wohngemeinschaft han<strong>de</strong>lt<br />
es sich um ein Kooperationsprojekt mit <strong>de</strong>r <strong>Als</strong>terdorf<br />
Assistenz West gGmbH. Die Wohn-Pflege-<br />
Gemeinschaft bietet <strong>de</strong>n Bewohnern Sicherheit<br />
und Geborgenheit, gleichzeitig aber vielfältige<br />
Möglichkeiten für selbstbestimmte Alltagsaktivitäten.<br />
Neben zehn Einzelzimmern mit eigenem<br />
Duschbad verfügt die Wohngemeinschaft <strong>de</strong>shalb<br />
über einen hohen Anteil an Gemeinschaftsflächen,<br />
inklusive einer großzügigen Wohnküche.<br />
Ein großer eigener Gartenbereich ist gemäß <strong>de</strong>n<br />
Bedürfnissen <strong>de</strong>menziell Erkrankter gestaltet:<br />
Personen mit erhöhtem Bewegungsdrang können<br />
sich auf einem Rundweg frei bewegen – auch<br />
wenn ihr Orientierungsvermögen eingeschränkt<br />
ist. Erhöhte Anpflanzungen bieten auch bei körperlichen<br />
Einschränkungen die Möglichkeit, sich<br />
an <strong>de</strong>r Gartenpflege zu beteiligen. Das ausführen<strong>de</strong><br />
Architekturbüro achtete zu<strong>de</strong>m darauf, ein<br />
möglichst „normales“ und vertrautes Wohnumfeld<br />
zu schaffen – auch wenn die gesamte Wohnung<br />
barrierefrei konzipiert ist.<br />
Den Mitglie<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Genossenschaft wur<strong>de</strong>n die<br />
verbliebenen 24 Wohnungen angeboten. Sie sind<br />
zwischen 57 und 118 m 2 Wohnfläche groß und haben<br />
2 bis 5 Zimmer. Sämtliche Wohneinheiten sind<br />
mit einer Einbauküche (siehe hierzu auch unseren<br />
Beitrag in DW 10/2012, S. 24), einem Vollbad und<br />
einem Balkon o<strong>de</strong>r einer Terrasse ausgestattet.<br />
Viele Wohnformen, viele Wünsche<br />
Der beson<strong>de</strong>re Wohnformenmix in <strong>de</strong>r „Kleinen<br />
Bergstraße“ stellte altoba und Architekturbüro<br />
vor die Aufgabe, unterschiedlichste Wohn-<br />
11 | 2012<br />
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