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STÄDTEBAU UND STADTENTWICKLUNG<br />
Rechts: Auch die Abdichtung <strong>de</strong>s<br />
Kellers gegen Staunässe zählte<br />
zum Sanierungsprogramm.<br />
Links: Das Lüftungsgitter weist<br />
auf die kontrollierte Wohnraumbelüftung<br />
(mit Wärmerückgewinnung)<br />
hin.<br />
Unten: Der letzte Hauszugang<br />
wur<strong>de</strong> mit einem Fahrstuhlturm<br />
versehen, um barrierearme<br />
Wohnmöglichkeiten zu schaffen.<br />
doch die Attraktivität <strong>de</strong>r sieben Penthouse-<br />
Appartements (550 m 2 zusätzliche Wohnfläche)<br />
mit <strong>de</strong>m herrlichen Panorama und großzügigen<br />
Dachterrassen rechtfertigten <strong>de</strong>n hohen Aufwand.<br />
Darüber hinaus sollten bei <strong>de</strong>r Sanierung <strong>de</strong>s Bestandsgebäu<strong>de</strong>s<br />
mit 1.665 m 2 Wohnfläche zahlreiche<br />
Wohnungsgrundrisse komplett entkernt und<br />
nachfrageorientiert verän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n – zum Beispiel<br />
durch Zusammenlegung kleiner und <strong>de</strong>shalb<br />
schlecht vermietbarer 1-Zimmer-Wohnungen. Da<br />
das jedoch nur in leeren Wohnungen möglich war,<br />
wur<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n bisherigen Mietern im Rahmen eines<br />
behutsamen Umzugsmanagements vergleichbare<br />
Alternativwohnungen aus <strong>de</strong>m Genossenschaftsbestand<br />
angeboten.<br />
<strong>de</strong>n Eydtkuhnenweg gilt noch ein alter Baustufenplan<br />
– eine typische „Hamburgensie“ aus <strong>de</strong>r Wohnungen, für die keine Grundrissän<strong>de</strong>rungen<br />
Nachkriegszeit, die schnelles Bauen ohne die langwierige<br />
Aufstellung eines förmlichen Bebauungsstand<br />
mo<strong>de</strong>rnisiert wer<strong>de</strong>n, wobei die Mieter in<br />
vorgesehen waren, konnten im bewohnten Zuplans<br />
ermöglichte und immer noch in vielen Lagen <strong>de</strong>r Regel in <strong>de</strong>r Kernzeit <strong>de</strong>r Innenmo<strong>de</strong>rnisierung<br />
(ca. 3-4 Wochen) in Pensionen o<strong>de</strong>r Ersatz-<br />
gültig ist. Hier ist eine Ausweisung als Wohngebiet<br />
mit offener zweigeschossiger Bauweise getroffen wohnungen <strong>de</strong>r Genossenschaft untergebracht<br />
wor<strong>de</strong>n, wobei planungsrechtlich Bestandsschutz wur<strong>de</strong>n. Ein Zurückziehen <strong>de</strong>r Letztmieter nach<br />
auch für bestehen<strong>de</strong> dreigeschossige Gebäu<strong>de</strong> gegeben<br />
ist. Dabei zählt das Staffelgeschoss in <strong>de</strong>r Um die mit <strong>de</strong>r Aufstockung verbun<strong>de</strong>nen zusätz-<br />
Abschluss <strong>de</strong>r Sanierung war möglich.<br />
umgesetzten Version nicht als Vollgeschoss. lichen Lasten möglichst gering zu halten, kam für<br />
das Staffelgeschoss nur die Holzbauweise in Frage.<br />
Zusätzlicher und nachgefragter Wohnraum Ein „gewichtiger Posten“ war allerdings die aus<br />
Die Aufstockungsmaßnahme war ein ehrgeiziges<br />
Projekt, nicht zuletzt was die Statik betraf, <strong>de</strong>n Bestandsbau aufgebrachte massive Beton-<br />
Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Schallschutzes vollflächig neu auf<br />
DIE GESCHICHTE<br />
Die Baugenossenschaft Dennerstraße-Selbsthilfe eG, kurz BDS<br />
Die BDS hat eine lange Tradition. Am 25. April 1924 wur<strong>de</strong> die „Erste gemeinnützige Baugenossenschaft<br />
innerhalb <strong>de</strong>s Mietervereins Groß-Hamburg e. V. eGmbH” gegrün<strong>de</strong>t. Bereits am<br />
1. Oktober 1924 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r erste Spatenstich für die Wohnanlage Dennerstraße, <strong>de</strong>m heutigen<br />
Straßendreieck Dennerstraße/Bendixensweg/Mil<strong>de</strong>stieg, gesetzt.<br />
Im Jahr 1932 erhielt die BDS <strong>de</strong>n Namen „Baugenossenschaft Dennerstraße eGmbH”. Durch die<br />
Fusion mit <strong>de</strong>r Gemeinnützigen Baugenossenschaft Selbsthilfe im Jahr 1964 erhielt sie so <strong>de</strong>n<br />
heutigen Namen: Baugenossenschaft Dennerstraße-Selbsthilfe eG (BDS).<br />
<strong>de</strong>cke. Sie ersetzte die bisherige Holzbalken<strong>de</strong>cke<br />
und dient gleichzeitig als Montagegrund für das<br />
Staffelgeschoss. Eine aufwändige Verstärkung <strong>de</strong>s<br />
Fundaments unter <strong>de</strong>m gesamten Gebäu<strong>de</strong>komplex<br />
mit über 100 nachträglich in <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>ngrund<br />
eingebrachten Betonsäulen war <strong>de</strong>shalb unumgänglich.<br />
Warum in Holzbauweise?<br />
Für <strong>de</strong>n optimalen Wärmeschutz <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong>hülle<br />
bringt die gewählte Holztafelbauweise bereits von<br />
Haus aus hervorragen<strong>de</strong> Eigenschaften mit, <strong>de</strong>nn<br />
sie erlaubt ein Einbringen <strong>de</strong>r Dämmung in die<br />
Konstruktionsebene. Die mit einer Rahmenkonstruktion<br />
selbsttragend ausgelegten Holztafeln<br />
können unter wettergeschützten Bedingungen mit<br />
hoher Präzision industriell vorgefertigt wer<strong>de</strong>n,<br />
weshalb diese Bauweise beim mo<strong>de</strong>rnen Fertighausbau<br />
mittlerweile Standard ist. Überdies lassen<br />
sich auch sämtliche Elektro- und Sanitärinstallationen<br />
ab Werk in <strong>de</strong>r Wand unterbringen.<br />
Kürzeste Aufbauzeiten vor Ort sind ein weiterer<br />
Vorzug <strong>de</strong>r Holzfertigbauweise. Üblicherweise<br />
können Holztafelbauten in einem bis maximal<br />
zwei Tagen regendicht aufstellt wer<strong>de</strong>n – wochenlanges<br />
„Trockenwohnen“ wie bei <strong>de</strong>r Massivbauweise<br />
entfällt völlig. Und nicht zuletzt<br />
kommt Holz als CO 2 -speichern<strong>de</strong>r, regional verfügbarer<br />
Baustoff mit geringem Energiebedarf<br />
bei <strong>de</strong>r Weiterverarbeitung <strong>de</strong>m Gebot zum nachhaltigen<br />
Bauen sehr entgegen. Um hier einem<br />
möglicherweise noch verbreiteten Vorurteil zu<br />
begegnen – eines sind hochwertige Holzbauten<br />
sicher nicht: billig.<br />
Abgesehen von <strong>de</strong>r Machbarkeit hätte gegenüber<br />
<strong>de</strong>r konventionellen Massivbauweise kein nennenswerter<br />
Kostenvorteil bestan<strong>de</strong>n.<br />
Was ist und was wird?<br />
Mittlerweile sind die Bauarbeiten im Eydtkuhnenweg<br />
16 abgeschlossen, alle Wohnungen sind<br />
20 11 | 2012