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die Genossenschaft, dass es ihr ernst war, in<strong>de</strong>m<br />

es ihr gelang, durch Einlagen ihrer Mitglie<strong>de</strong>r<br />

innerhalb von nur zwei Monaten <strong>de</strong>n Kaufpreis<br />

von acht Millionen Euro für das 30.000 m 2 große<br />

Grundstück zusammenzubringen. Dieses befin<strong>de</strong>t<br />

sich in einer zentralen Lage, nämlich an <strong>de</strong>r Yorckund<br />

<strong>de</strong>r Möckernstraße und damit am Rand <strong>de</strong>s<br />

neuen Gleisdreieckparks.<br />

Alternative zum Eigentum<br />

Sozial, ökologisch, generationenübergreifend<br />

und barrierefrei – das sind die Ziele, welche die<br />

Genossenschaft Möckernkiez verfolgt. Ähnliche<br />

Absichten haben viele <strong>de</strong>r Baugemeinschaften,<br />

die in <strong>de</strong>utschen Großstädten aktiv sind. Doch<br />

während diese Eigentum schaffen, war es für die<br />

Initiatoren <strong>de</strong>s Möckernkiezes von Anfang an klar,<br />

dass ihr Projekt unter <strong>de</strong>m Dach einer Genossenschaft<br />

Gestalt annehmen sollte. „Wir wollen die<br />

Preistreiberei unterbin<strong>de</strong>n und verhin<strong>de</strong>rn, dass<br />

die Leute nach fünf Jahren ihre Wohnung mit<br />

Gewinn wie<strong>de</strong>r verkaufen“, begrün<strong>de</strong>t dies Aino<br />

Simon. Die Genossenschaft lobt sie als „Form, in<br />

<strong>de</strong>r sich viele zusammentun und etwas schaffen<br />

können, was <strong>de</strong>r Einzelne nicht kann“.<br />

Allerdings war ursprünglich gar nicht vorgesehen,<br />

eine eigene Genossenschaft zu grün<strong>de</strong>n. Vielmehr<br />

suchten die Engagierten Anschluss an eine größere<br />

Genossenschaft – doch ohne Erfolg. Leise Kritik<br />

klingt durch, wenn Simon darauf hinweist, dass<br />

manche etablierte Genossenschaft das Risiko<br />

scheue, obwohl sie sich in einer finanziell starken<br />

Situation befin<strong>de</strong>.<br />

Die neu gegrün<strong>de</strong>te Genossenschaft stieß auf<br />

enorme Resonanz und zählt heute rund 1.060 Mitglie<strong>de</strong>r<br />

– <strong>de</strong>utlich mehr als die 450 Wohnungen,<br />

die jetzt geplant sind. Ein krasses Missverhältnis?<br />

Nein, sagt Vorstandsmitglied Aino Simon: In vielen<br />

Fällen handle es sich um Paare, die nur eine Wohnung<br />

bräuchten. Dennoch gibt es eine lange Warteliste<br />

mit rund 260 Namen. 70 % <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>r<br />

sind Frauen, darunter viele Alleinstehen<strong>de</strong> über<br />

50 Jahre, die eine kleine Rente erwarten. „Es ist<br />

die 68er-Generation, die auf das Alter zugeht,<br />

aber im Alter an<strong>de</strong>rs wohnen will als ihre Eltern“,<br />

sagt Simon.<br />

Diese Mitglie<strong>de</strong>rstruktur hat Auswirkungen auf<br />

das Konzept. „Wir legen <strong>de</strong>n Fokus auf kleine, bezahlbare<br />

Wohnungen“, sagt Simon. So sind auch<br />

Einheiten mit lediglich 35 m 2 Wohnfläche geplant.<br />

Die größeren, für Familien gedachten Wohnungen<br />

sind ebenfalls kompakt konzipiert: Die Vierzimmerwohnungen<br />

wer<strong>de</strong>n etwa 90 m 2 aufweisen,<br />

die Fünfzimmerwohnungen etwa 110 m 2 .<br />

Viel Eigenkapital erfor<strong>de</strong>rlich<br />

Dass <strong>de</strong>r Schwerpunkt auf kleinen Wohnungen<br />

liegt, ist auch <strong>de</strong>m Umstand geschul<strong>de</strong>t, dass die<br />

Wohnungen nicht wirklich günstig sind. Die Genossenschaft<br />

beziffert die Baukosten auf 2.300 €/<br />

m 2 – <strong>de</strong>utlich mehr als die 2.000 €, mit <strong>de</strong>nen sie<br />

anfangs rechnete. Die Warmmiete wird <strong>de</strong>shalb<br />

10 bis 11 €/m 2 betragen.<br />

Das <strong>de</strong>rzeit größte Problem stellt jedoch die Finanzierung<br />

<strong>de</strong>s Vorhabens dar. In <strong>de</strong>n Gesprächen mit<br />

Banken zeigte es sich nämlich, dass <strong>de</strong>r vorgesehene<br />

Eigenkapitalanteil von 30 % nicht ausreicht. Die<br />

Genossen müssen jetzt 40 % Eigenkapital mitbringen<br />

– was bei einer 50-m 2 -Wohnung nicht weniger<br />

als 46.000 € ausmacht. „Das“, räumt Aino Simon<br />

ein, „ist für manche Mitglie<strong>de</strong>r zu viel.“ Deshalb<br />

arbeitet die Genossenschaft jetzt an Mo<strong>de</strong>llen, die<br />

es ermöglichen sollen, trotz<strong>de</strong>m alle Mitglie<strong>de</strong>r<br />

mitzunehmen. Denkbar, so Simon, sei es, dass<br />

finanziell besser gestellte Genossen höhere<br />

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