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STÄDTEBAU MARKT UND UND MANAGEMENT<br />
STADTENTWICKLUNG<br />
KOLUMNE FINANZMARKTBERICHT<br />
German Angst<br />
In <strong>de</strong>r Welt sind wir Deutschen für unsere Pünktlichkeit und unseren<br />
Fleiß bekannt. Aber im angelsächsischen Sprachgebrauch gibt es auch<br />
die „German Angst“. Teilweise übervorsichtig und durch die Geschichte<br />
geprägt wird gezögert, mehrfach kontrolliert und das Haar in <strong>de</strong>r<br />
Suppe gesucht. In finanzieller Hinsicht haben wir Deutschen immer<br />
Angst vor Inflation. Die letzte Hyperinflation war aber bereits vor<br />
gut 80 Jahren been<strong>de</strong>t. Das könnte auch <strong>de</strong>r Grund sein, warum sie<br />
aus <strong>de</strong>utscher Sicht bald wie<strong>de</strong>rkommen muss. Das ist einfach so in<br />
<strong>de</strong>r Mathematik, <strong>de</strong>nn nach <strong>de</strong>r Wahrscheinlichkeitsrechnung wird es<br />
eben immer wahrscheinlicher. Und die jüngsten Entscheidungen <strong>de</strong>r<br />
EZB zum Ankauf von Staatsanleihen verstärken diese Befürchtungen<br />
und schüren wie<strong>de</strong>r die Inflationsangst.<br />
Für die Wohnungswirtschaft galt in <strong>de</strong>r Vergangenheit die Devise,<br />
schnell alle Kredite möglichst mit langen Zinsbindungen fest machen.<br />
Wer sich aber noch an die Jahre 2007 und 2008 – also kurz vor<br />
Ausbruch <strong>de</strong>r Finanzkrise – erinnern kann, wird feststellen, dass auch<br />
damals schon die Inflationsangst grassierte. Zum damaligen Zeitpunkt<br />
war diese auch begrün<strong>de</strong>t durch reale Inflationsraten um 3 %<br />
und Zinsen für langfristige Kredite von über 5 %. Was diese Angst ein<br />
Wohnungsunternehmen kosten kann, wollen wir an einem vereinfachten<br />
Beispiel ver<strong>de</strong>utlichen: Vor Ausbruch <strong>de</strong>r Finanzkrise 2008 hatten<br />
wir eine Hochzinsphase. Aber trotz<strong>de</strong>m hatten viele Darlehensnehmer<br />
Angst, dass es noch schlimmer kommen kann – schließlich hatten wir<br />
auch schon Zinsen von über 9 %. <strong>Als</strong>o wollte man sich schnell <strong>de</strong>n Kredit<br />
für 10 Jahre sichern – noch dazu waren die Zinsen für 5 Jahre ohnehin<br />
genauso teuer wie für 10 Jahre. Daher lohnte sich damals das Risiko<br />
einer kürzeren Zinsbindung nicht. Wirklich? Wer sich Mitte 2008 für<br />
eine 10- anstatt einer 5-jährigen Zinsbindung entschied, zahlte die<br />
ersten fünf Jahre annähernd die gleichen Zinsen. Allerdings hätte er<br />
sich bei <strong>de</strong>r kurzfristigen Bindung schon heute die niedrigen Zinsen<br />
ab Auslauf <strong>de</strong>r Zinsfestschreibung Mitte 2013 sichern können. Bei<br />
einem Kredit über 10 Mio. € beläuft sich bis 2018 die Zinsersparnis auf<br />
rund 1,6 Mio. €. Das war allerdings in einer Hochzinsphase. In einer<br />
Niedrigzinsphase wer<strong>de</strong>n diese Zinsvorteile <strong>de</strong>utlich geringer ausfallen.<br />
Nun befin<strong>de</strong>n wir uns momentan in einer Phase mit absoluten und<br />
historischen Niedrigzinsen. Wenn wir davon ausgehen, dass die Zinsen<br />
innerhalb <strong>de</strong>r nächsten 5 bis 10 Jahre wie<strong>de</strong>r auf ein „normales“ Niveau<br />
steigen, macht unter Abwägung von Chancen und Risiken eine kürzere<br />
Zinsfestschreibung momentan eher wenig Sinn.<br />
Fazit: In <strong>de</strong>r Vergangenheit ließ sich durch kürzere Zinsfestschreibungen<br />
oftmals viel Geld sparen. Ob das bei <strong>de</strong>m jetzigen Zinsniveau auch<br />
in Zukunft <strong>de</strong>r Fall sein wird, ist fraglich. An<strong>de</strong>rerseits gilt noch immer<br />
die Devise: „Sicherheit kostet Geld!“<br />
Sven Rudolph (li.) und Kay Schorsch<br />
BBT GmbH, Berlin<br />
Aktuelle Zinskonditionen und weitere Informationen unter<br />
www.bbt-gmbh.net<br />
Veröffentlichung<br />
Wohnen bei Genossenschaften<br />
Die Fachjournalisten Bärbel Wegner,<br />
Anke Pieper und Holmer Stahncke<br />
haben pünktlich zum Internationalen<br />
Jahr <strong>de</strong>r Genossenschaften das Buch<br />
„Wohnen bei Genossenschaften. Basics<br />
– Geschichte – Projekte“ veröffentlicht.<br />
Thema sind die Geschichte <strong>de</strong>r Wohnungsgenossenschaften<br />
von <strong>de</strong>r Kaiserzeit<br />
bis zur Gegenwart, <strong>de</strong>ren Struktur<br />
und Funktionsweise und eine Einführung<br />
in die Welt <strong>de</strong>r Wohnprojekte<br />
und Genossenschaftsgründungen. Ein<br />
weiterer Fokus liegt auf <strong>de</strong>m Einfluss<br />
Bärbel Wegner, Anke Pieper, Holmer<br />
<strong>de</strong>s genossenschaftlichen Wohnens auf Stahncke; Wohnen bei Genossenschaften;<br />
Basics – Geschichte – Pro-<br />
Architektur, Stadtentwicklung und das<br />
jekte; Ellert & Richter Verlag; ISBN<br />
soziale Gefüge in einer Stadt. Untermauert<br />
haben die Autoren ihre Ansätze<br />
978-3-8319-0456-3; 19,95 €<br />
mit Interviews mit Wissenschaftlern wie Professor Dr. Klaus Hurrelmann<br />
o<strong>de</strong>r Professor Dr. Theresia Theurl sowie Mitarbeitern und Mitglie<strong>de</strong>rn von<br />
Genossenschaften.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.ellert-richter.<strong>de</strong><br />
Wodis Sigma Forum<br />
Branchenexpertise hautnah erleben<br />
Immobilienfachleute, Anwen<strong>de</strong>r und Entwickler treffen sich am 22. November<br />
2012 zu Vorträgen, Workshops und Gedankenaustausch im Ruhr-<br />
Congress Bochum. Fragen und Antworten aus <strong>de</strong>m kompletten Themengebiet<br />
<strong>de</strong>r Wohnungswirtschaft stehen auf <strong>de</strong>m Programm. Unter <strong>de</strong>m Motto<br />
„Auch im Sturm auf Erfolgskurs bleiben“ zeigt <strong>de</strong>r zweimalige Weltumsegler<br />
und America’s-Cup-Teilnehmer, Tim Kröger, wie man im Berufsalltag von<br />
<strong>de</strong>n Werten erfolgreichen Segelns profitiert. Die Gäste erwartet auch eine<br />
beson<strong>de</strong>re Abendveranstaltung in <strong>de</strong>r rewirpower-Lounge <strong>de</strong>s VfL Bochum.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.wodis-sigma-forum.<strong>de</strong><br />
Wie<strong>de</strong>raufbau eG<br />
Vorstand erweitert<br />
Mit Wirkung zum 1. Oktober 2012 hat die<br />
Baugenossenschaft Wie<strong>de</strong>raufbau eG Braunschweig<br />
ihren Vorstand um <strong>de</strong>n Ingenieur<br />
Torsten Böttcher erweitert. Des Weiteren<br />
wur<strong>de</strong> Dieter Heinrich, Bankdirektor a. D., mit<br />
Wirkung ab 1. Mai 2013 zum nebenamtlichen<br />
Vorstandsmitglied befristet bis En<strong>de</strong> 2015<br />
bestellt.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.wie<strong>de</strong>raufbau.<strong>de</strong><br />
Das neue Vorstandsmitglied<br />
<strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>raufbau eG.<br />
Torsten Böttcher.<br />
Quelle: Ellert&Richter Verlag<br />
Quelle: Wie<strong>de</strong>raufbau eG Braunschweig<br />
62 11 | 2012