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MARKT UND MANAGEMENT<br />
NEUE MEDIEN, ALTE GEWOHNHEITEN?<br />
Studie <strong>de</strong>r Heinze GmbH untersucht die Smartphoneund<br />
Social-Media-Nutzung von Handwerkern in <strong>de</strong>r Baubranche<br />
Nach Informationen <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>s Informationswirtschaft,<br />
Telekommunikation und Neue Medien (BITKOM) vom 16. April 2012<br />
verfügt <strong>de</strong>rzeit je<strong>de</strong>r dritte Deutsche (34 %) über ein internet fähiges<br />
Smartphone, bei unter Dreißigjährigen ist es sogar je<strong>de</strong>r Zweite. Hohe<br />
Werte also, wenn man auch aus werblicher o<strong>de</strong>r aus Marketingsicht<br />
sagen könnte: 66 % besitzen noch kein Smartphone. Die Social-Media-<br />
Nutzung kann man vor diesem Hintergrund durchaus als hoch einstufen,<br />
<strong>de</strong>nn immerhin sind 64 % aller Internetnutzer auch in unterschiedlichen<br />
Social-Media-Kanälen aktiv. Alles in allem sind die Deutschen<br />
also zumin<strong>de</strong>st was das Privatleben angeht im Bereich Smartphones<br />
und Social Media schon gut aufgestellt. Doch wie sieht es beruflich<br />
aus? Und speziell in kleineren Unternehmen? Die Heinze GmbH in Celle<br />
hat nun eine sehr aufschlussreiche Studie durchgeführt, in <strong>de</strong>r die<br />
Smartphone-Nutzung sowie die Nutzung von Social-Media-Kanälen<br />
durch Handwerker im Baugewerbe untersucht wur<strong>de</strong>n.<br />
Teilnehmer und Inhalte <strong>de</strong>r Umfrage<br />
Befragt wur<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong> Berufsgruppen: Trockenbauer, Lüftungsbauer,<br />
Elektro-Installateure, Sanitärinstallateure, Fassa<strong>de</strong>nbauer, Fensterbauer,<br />
Maler, Heizungsinstallateure, Rollla<strong>de</strong>nbauer, Fliesen-/Fußbo<strong>de</strong>nleger,<br />
Dach<strong>de</strong>cker, Türenbauer, Metallbauer.<br />
Alle Handwerker sollten angeben, ob sie über ein internetfähiges Smartphone<br />
(z. B. ein iPhone o<strong>de</strong>r Blackberry) verfügen, welche Social-Media-<br />
Kanäle ihnen bekannt sind und inwieweit sie diese auch nutzen. Die abgefragten<br />
Kanäle waren Facebook, Twitter, Xing, YouTube und Google+.<br />
Smartphone-Nutzung<br />
Etwa je<strong>de</strong>r zweite befragte Handwerker (unabhängig von <strong>de</strong>r Spezialisierung)<br />
besitzt <strong>de</strong>rzeit ein internetfähiges Smartphone.<br />
Die Unterschie<strong>de</strong> zwischen <strong>de</strong>n Handwerkergruppen fallen vergleichsweise<br />
gering aus, an <strong>de</strong>r Spitze liegen die Trockenbauer mit 64 %, am<br />
unteren En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Skala rangieren die Metallbauer mit 44 %. Da nur<br />
wenige Handwerker in <strong>de</strong>r Umfrage <strong>de</strong>n Wunsch äußerten, sich <strong>de</strong>mnächst<br />
ein Smartphone anschaffen zu wollen, dürfte diese Auslastung<br />
zumin<strong>de</strong>st mittelfristig konstant bleiben.<br />
Social Media<br />
Facebook<br />
Ins Internet kommen die Handwerker also. Aber gehen sie<br />
dort auch hin? O<strong>de</strong>r genauer, nutzen sie die Möglichkeiten,<br />
die insbeson<strong>de</strong>re die großen Social-Media-Portale inzwischen auch<br />
geschäftlich bieten? Offenbar gibt es hier noch Überzeugungsbedarf.<br />
So gaben zwar im Schnitt 96 % aller Umfrageteilnehmer an, min<strong>de</strong>stens<br />
schon einmal von Facebook gehört zu haben, es nutzen es allerdings<br />
lediglich ein knappes Fünftel (18 %). Die Schwankungen sind unter <strong>de</strong>n<br />
Handwerkergruppen insgesamt nicht hoch: An <strong>de</strong>r Spitze liegen hier die<br />
Fassa<strong>de</strong>nbauer mit 24 %, am an<strong>de</strong>ren En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Skala stehen mit 10 %<br />
die Trockenbauer.<br />
Twitter<br />
Twitter verfügt – möglicherweise auch aufgrund <strong>de</strong>r gelegentlich<br />
hohen politisch-medialen Be<strong>de</strong>utung – mit 88 % über einen<br />
ähnlich hohen Bekanntheitsgrad wie Facebook. Allerdings fällt die Nutzung<br />
mit 4 % im Verhältnis zur Bekanntheit <strong>de</strong>s Portals noch <strong>de</strong>utlicher<br />
ab. Bei immerhin 10 von 13 befragten Berufsgruppen liegt die Quote<br />
<strong>de</strong>rer, die nie von Twitter gehört haben, bei 10 % o<strong>de</strong>r höher – an <strong>de</strong>r<br />
Spitze liegen hier die Maler mit 19 und die Heizungsinstallateure mit<br />
18 %. Am häufigsten genutzt wird Twitter von Metallbauern (13 %).<br />
Xing<br />
Speziell als berufliches Netzwerk angelegt, verlor Xing mit<br />
<strong>de</strong>m Aufstreben <strong>de</strong>r jüngeren Anbieter wie Twitter und Facebook nach<br />
und nach an Bekanntheit und Be<strong>de</strong>utung – ein Trend, <strong>de</strong>r sich auch in<br />
<strong>de</strong>n Umfrageergebnissen wi<strong>de</strong>rspiegelt. Nur etwa durchschnittlich 40 %<br />
<strong>de</strong>r Befragten kennen Xing überhaupt, und lediglich rund 5 % verfügen<br />
dort über ein eigenes Profil. Wer sich also über diesen Kanal mit seinen<br />
Branchenpartnern vernetzen möchte, muss noch viel Aufbauarbeit<br />
leisten und sollte Geduld mitbringen. Inwieweit sich hier ein werblichnetzwerkliches<br />
Potenzial ausschöpfen ließe, dürfte gleichwohl sehr<br />
spannend zu beobachten sein.<br />
YouTube<br />
Der mit bis zu 98 % (bei Lüftungsbauern) bekannteste und<br />
auch am besten genutzte Social-Media-Kanal ist unter Handwerkern<br />
YouTube. Dach<strong>de</strong>cker (30 %), Sanitärinstallateure (29 %), Fliesen-/<br />
Fußbo<strong>de</strong>nleger und Fassa<strong>de</strong>nbauer (bei<strong>de</strong> 27 %) nutzen das Portal am<br />
aktivsten, die Heizungsinstallateure mit 8 % am seltensten. Für Hersteller<br />
könnte diese Erkenntnis die Konsequenz nahelegen, noch stärker auf<br />
diesen Kanal zu setzen, beispielsweise mit Produktvi<strong>de</strong>os, Verlegeanleitungen<br />
und vielem mehr.<br />
Fazit<br />
Smartphones und Social Media sind erst seit wenigen Jahren in <strong>de</strong>n<br />
Alltag <strong>de</strong>r Deutschen eingedrungen, und zwar zunächst ins Privatleben.<br />
Je nach Branche wird nun auch das Berufsleben immer stärker von<br />
diesen neuen Trends erfasst. Dies schafft Räume – für Kreativität, für<br />
kluges Marketing, für zielgerichtete Ansprachen. Wer bereit ist, sich auf<br />
die Spielregeln <strong>de</strong>s Social Media einzustellen, dürfte mit <strong>de</strong>n Umfrageergebnissen<br />
<strong>de</strong>r Heinze GmbH manchen Impuls für eigene Marketingansätze<br />
erhalten.<br />
Zu <strong>de</strong>r Studie<br />
An <strong>de</strong>n repräsentativen, telefonischen Befragungen, die im März 2012<br />
durchgeführt wur<strong>de</strong>n, nahmen 853 Handwerker teil (Minimum 50<br />
Interviews pro Handwerkergruppe). Die Studie kann bei <strong>de</strong>r Heinze<br />
Marktforschung kostenfrei im Internet angefor<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n:<br />
www.baudatenonline.<strong>de</strong> (Bereich „Aktuelles aus <strong>de</strong>r Marktforschung“).<br />
Ansprechpartner ist Dipl.-Kfm. Thomas Wagner (Marktforscher BVM),<br />
E-Mail: thomas.wagner@heinze.<strong>de</strong>, Telefon: 05141-50127.<br />
72 11 | 2012