Umweltbildung und -erziehung in Kindertageseinrichtungen
Umweltbildung und -erziehung in Kindertageseinrichtungen
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„Das ist doch Wasserverschwendung“,<br />
kritisiert e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d. Die Erzieher<strong>in</strong> erklärt,<br />
dass das Wasser <strong>in</strong> der Toilettenspülung<br />
die gleiche Qualität hat wie Tr<strong>in</strong>kwasser:<br />
„Da wird ke<strong>in</strong> Unterschied gemacht.“<br />
E<strong>in</strong>sichtig beenden die K<strong>in</strong>der das Spiel.<br />
E<strong>in</strong>e Mutter schlägt vor, e<strong>in</strong>e Führung<br />
im begehbaren Abschnitt des Kanalssystems<br />
der Stadt München zu organisieren.<br />
Leider bekommen wir dort ke<strong>in</strong>en zeitna -<br />
hen Term<strong>in</strong>. Weitere Informationen über<br />
die Verb<strong>in</strong>dung von Abwasserrohren <strong>und</strong><br />
Kläranlage holen wir uns deshalb aus<br />
Fachbüchern <strong>und</strong> dem Internet.<br />
Dokumentation <strong>und</strong> Reflexion<br />
K<strong>in</strong>derkonferenzen s<strong>in</strong>d für uns e<strong>in</strong> fester<br />
Bestandteil des K<strong>in</strong>dergartenalltags. Hier<br />
f<strong>in</strong>den der Erfahrungsaustausch, die Re -<br />
flexionsgespräche <strong>und</strong> die Besprechungen<br />
zu weiterführenden Forschungsvorhaben<br />
statt.<br />
Der Projektprozess wird festgehalten <strong>in</strong><br />
Fotodokumentationen <strong>und</strong> <strong>in</strong> Gesprächsprotokollen,<br />
durch Aufzeichnungen der<br />
K<strong>in</strong>der (z. B. die Strichlisten), Zeichnungen<br />
(z. B. die Archimedische Schraube) <strong>und</strong><br />
schriftlich fixierte Aussagen der e<strong>in</strong>zelnen<br />
K<strong>in</strong>der. Ausgehängt im Gruppenraum bzw.<br />
im E<strong>in</strong>gangsbereich der K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung<br />
dienen sie dem Austausch der K<strong>in</strong>der<br />
untere<strong>in</strong>ander <strong>und</strong> auch mit den Pädagog<strong>in</strong>nen<br />
<strong>und</strong> Eltern über das Gelernte.<br />
Zu persönlichen Arbeiten der K<strong>in</strong>der (z. B.<br />
die frei gestalteten Zeichnungen) schreiben<br />
die Erzieher<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>en vom jeweiligen<br />
K<strong>in</strong>d gewünschten erklärenden Text.<br />
Diese „Dokumentationsblätter“ werden im<br />
Jahresprojektordner, der für jedes e<strong>in</strong>zelne<br />
K<strong>in</strong>d angelegt ist, e<strong>in</strong>geheftet. Auf diesen<br />
haben die K<strong>in</strong>der jederzeit freien Zugriff <strong>und</strong><br />
können ihre Lernprozesse nachverfolgen.<br />
E<strong>in</strong>ordnung der Thematik <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />
größeren Zusammenhang<br />
Den K<strong>in</strong>dern wird bewusst, dass Tr<strong>in</strong>kwasser<br />
<strong>und</strong> Gebrauchswasser für den Menschen<br />
unentbehrlich s<strong>in</strong>d. Sie verstehen,<br />
dass verunre<strong>in</strong>igtes Wasser die Nahrungskette<br />
negativ bee<strong>in</strong>flusst (z. B. unges<strong>und</strong>es<br />
Gemüse <strong>und</strong> Fleisch). Die Mitverantwortung<br />
jedes E<strong>in</strong>zelnen für den langfristigen Erhalt<br />
guter Wasserqualität wird ihnen deutlich.<br />
Der Blick auf wasserarme Erdteile macht<br />
ihnen ihre bevorzugte Lebenssituation<br />
(Leben im Allgäu, e<strong>in</strong>em regenreichen<br />
Gebiet) deutlich. Ihnen wird bewusst, dass<br />
Menschen <strong>in</strong> den mit Wasser gut versorgten<br />
Regionen an die Menschen <strong>in</strong> den trockenen<br />
Weltgegenden, z. B. <strong>in</strong> Wüstenregionen,<br />
denken <strong>und</strong> Mitverantwortung für die Verbesserung<br />
der Wasserversorgungslage dort<br />
übernehmen sollten (Vorschlag e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des:<br />
„Wir leiten Regenwasser nach Afrika.“)<br />
Abschluss des Projekts:<br />
E<strong>in</strong>ladung der Eltern <strong>in</strong> das „Forschungslabor<br />
am Sonneneck“<br />
Als „Experten für Wasserre<strong>in</strong>igungsmethoden“<br />
stellen die K<strong>in</strong>der ihren Eltern den<br />
Projektverlauf vor. Mit verschiedenen<br />
Experimenten zeigen sie, wie sie zu ihren<br />
Forschungsergebnissen kamen. Kompetent<br />
berichten sie von ihren Erfahrungen,<br />
Erkenntnissen <strong>und</strong> auch Rückschlägen.<br />
Die Eltern s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>geladen selbst e<strong>in</strong>ige<br />
Experimente auszuprobieren. E<strong>in</strong>e besondere<br />
Freude ist für die K<strong>in</strong>der, dass auch die<br />
Eltern fasz<strong>in</strong>iert s<strong>in</strong>d von der Beobachtung<br />
der Pantoffeltierchen durch das Mikroskop.<br />
Nach der „geistigen Nahrung“ s<strong>in</strong>d alle<br />
e<strong>in</strong>geladen zu e<strong>in</strong>er leiblichen Stärkung.<br />
Sauberes Wasser steht auch hier im Mittelpunkt.<br />
Das reichhaltige Buffet bietet: Tee,<br />
Saftschorle, Kaffee, Sprudelwasser, stilles<br />
Wasser, wasserreiche Rohkost zu Butterbroten,<br />
„Donauwellen“.<br />
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