Umweltbildung und -erziehung in Kindertageseinrichtungen
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3 Energie <strong>und</strong> Klima<br />
3.1 H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong><strong>in</strong>formationen<br />
Sachlage<br />
Dem rasant ansteigenden Energiehunger<br />
der Welt stehen begrenzte Vorräte an fos -<br />
silen Energierohstoffen (z. B. Erdöl, Kohle)<br />
gegenüber. Der damit verb<strong>und</strong>ene stetige<br />
Anstieg der Energiepreise belastet die<br />
Entwicklung ganzer Volkswirtschaften ge -<br />
nauso wie den Geldbeutel jedes E<strong>in</strong>zelnen.<br />
Zudem entstehen bei der Energiegew<strong>in</strong>nung<br />
aus fossilen Rohstoffen klimaschädliche<br />
Treibhausgase (vor allem CO 2 , Methan),<br />
durch deren Ausstoß wir den Stoffhaushalt<br />
der Atmosphäre <strong>und</strong> mit ihm den Temperatur-<br />
<strong>und</strong> Wasserhaushalt der Erde stark<br />
verändert haben. Es wird wärmer, die<br />
jahreszeitliche Verteilung der Niederschläge<br />
verändert sich <strong>und</strong> Wetterextreme nehmen<br />
zu. Die Auswirkungen dieses Wandels s<strong>in</strong>d<br />
bereits sichtbar <strong>und</strong> fühlbar, je nachdem,<br />
wo wir leben, <strong>in</strong> unterschiedlicher Weise.<br />
Gerade Bayern ist wegen se<strong>in</strong>er geografischen<br />
Gegebenheiten vom Klimawandel<br />
besonders betroffen. So lag der Anstieg<br />
der mittleren Jahrestemperatur <strong>in</strong> den<br />
letzten 100 Jahren im bayerischen Alpenraum<br />
mit 1,5 Grad doppelt so hoch wie im<br />
globalen Durchschnitt. Auch <strong>in</strong> Bayern ist<br />
es daher oberstes Ziel der laufenden Klimaschutz-Anstrengungen,<br />
CO 2 -Emissionen zu<br />
ver r<strong>in</strong>gern. Diese <strong>und</strong> weitere Schwerpunkte<br />
s<strong>in</strong>d im „Klimaprogramm Bayern 2020“<br />
festgelegt, mit dem der Freistaat se<strong>in</strong>e<br />
laufenden Klimaschutz-Anstrengungen verstärkt.<br />
Dabei kommt Maßnahmen zur Treibhausgasm<strong>in</strong>derung<br />
<strong>und</strong> zur Anpassung an<br />
die Folgen des Klimawandels e<strong>in</strong>e besondere<br />
Bedeutung zu.<br />
Vor diesem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> ist es besonders<br />
wichtig, die Energieproduktivität zu steigern,<br />
den Anteil der erneuerbaren Ener -<br />
gien (z. B. W<strong>in</strong>d- <strong>und</strong> Sonnenenergie)<br />
am End energieverbrauch zu erhöhen <strong>und</strong><br />
die Energieforschung voranzutreiben.<br />
Die Nutzung der Kernenergie gilt als Brü -<br />
ckentechnologie.<br />
Maßnahmen zum Klimaschutz<br />
• Da erneuerbare Energien wie W<strong>in</strong>d<strong>und</strong><br />
Sonnenenergie so gut wie ke<strong>in</strong>e<br />
CO 2 -Emissionen verursachen, soll deren<br />
Anteil an der Stromerzeugung <strong>und</strong> am<br />
Endenergieverbrauch <strong>in</strong> den nächsten<br />
Jahren deutlich erhöht werden.<br />
• Vermehrte Nutzung der Geothermie<br />
(wassergespeicherte Erdwärme) zur<br />
Stromerzeugung <strong>und</strong> Wärmeversorgung.<br />
• Unter Berücksichtigung der Belange von<br />
Wasserwirtschaft <strong>und</strong> Naturschutz soll<br />
das Potential zur Steigerung der Stromerzeugung<br />
aus Wasserkraft weiter genutzt<br />
werden.<br />
• Erhöhung des Anteils der Biomasse (nachwachsende<br />
<strong>und</strong> heimische Rohstoffe wie<br />
z. B. Holz) am Primärenergieverbrauch.<br />
• Steigerung der Energieproduktivität,<br />
z. B. durch Herstellung energiesparenderer<br />
Produkte (Haushaltsgeräte, Kraftfahrzeuge)<br />
<strong>und</strong> verbesserten Wirkungsgrad<br />
(z. B. Energiegew<strong>in</strong>nung aus Abwärme).<br />
• E<strong>in</strong>bau von Filteranlagen <strong>in</strong> Industrie,<br />
Haushalt <strong>und</strong> Verkehr.<br />
• Anpassungen an den Klimawandel<br />
· <strong>in</strong> der Wasserwirtschaft<br />
(z. B. Hochwasserschutzmaßnahmen),<br />
· <strong>in</strong> der Wald- <strong>und</strong> Forstwirtschaft<br />
(z. B. Wiederaufforstung des Hochbzw.<br />
Schutzwaldes),<br />
· <strong>in</strong> der Landwirtschaft<br />
(z. B. verstärkter Anbau temperaturunempf<strong>in</strong>dlicher<br />
Sorten).<br />
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