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Umweltbildung und -erziehung in Kindertageseinrichtungen

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Bildungsverständnis <strong>und</strong> Bildung für nachhaltige<br />

Entwicklung im Bayerischen Bildungs- <strong>und</strong> Erziehungsplan<br />

Auf Bildung für nachhaltige Entwicklung<br />

ist im Bayerischen Bildungs- <strong>und</strong> Erziehungsplan<br />

(BayBEP) Bezug genommen<br />

im themenbezogenen Bildungs- <strong>und</strong><br />

Erziehungsbereich „Umwelt“. Neben den<br />

Bildungszielen „Naturbegegnung“ <strong>und</strong><br />

„Nachsorgender Umweltschutz“ ersche<strong>in</strong>t<br />

Bildung für nachhaltige Entwicklung als<br />

weitere wichtige Dimension von <strong>Umweltbildung</strong><br />

<strong>und</strong> -<strong>erziehung</strong>. „Bereits junge K<strong>in</strong>der<br />

br<strong>in</strong>gen die Voraussetzungen dafür mit,<br />

diesem Ziel im Rahmen entwicklungsangemessener<br />

Lernprozesse zu entsprechen.“<br />

(BayBEP, 2010, S. 292). K<strong>in</strong>der sollen sich<br />

deshalb schon <strong>in</strong> der Familie <strong>und</strong> <strong>in</strong> K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen<br />

<strong>in</strong> Kooperation mit anderen<br />

für e<strong>in</strong>e ges<strong>und</strong>e Umwelt engagieren<br />

<strong>und</strong> dabei Denken <strong>und</strong> Handeln im S<strong>in</strong>ne<br />

der Bildung für nachhaltige Entwicklung<br />

e<strong>in</strong>üben (vgl. BayBEP, S. 292f).<br />

Pr<strong>in</strong>zip der Entwicklungs -<br />

ange messenheit<br />

Der BayBEP vertritt folgende Gr<strong>und</strong>annahmen<br />

oder folgendes Bild vom K<strong>in</strong>d: Es ist<br />

von Geburt an reich an Ressourcen <strong>und</strong><br />

Kompetenzen, es geht von Anfang an neugierig<br />

<strong>und</strong> wissenshungrig auf die Welt zu,<br />

es will die Welt verstehen <strong>und</strong> hat Freude<br />

daran, sie mitzugestalten (vgl. BayBEP, S.<br />

23ff). Aufgabe von K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen<br />

ist es, diese Lernfreude zu erhalten <strong>und</strong><br />

mit Prozessen zu verb<strong>in</strong>den, die K<strong>in</strong>der zu<br />

selbsttätigem <strong>und</strong> verantwortlichem Handeln<br />

<strong>in</strong> der sozialen Geme<strong>in</strong>schaft befähigen.<br />

Voraussetzung hierfür ist, dass das<br />

K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> positives emotionales Klima <strong>in</strong> der<br />

Geme<strong>in</strong>schaft vorf<strong>in</strong>det, sich e<strong>in</strong>geb<strong>und</strong>en<br />

fühlt <strong>und</strong> Stärkung se<strong>in</strong>er Kompetenzen<br />

erfährt (Basiskompetenzen/BayBEP S. 54ff).<br />

E<strong>in</strong>en emotionalen Zugang zur Umwelt<br />

erhalten die K<strong>in</strong>der, wenn sie die natürliche<br />

Umwelt als Quelle der Freude <strong>und</strong> Entspannung<br />

erleben. K<strong>in</strong>der unter 3 Jahren<br />

brauchen deshalb vielfältige Möglichkeiten<br />

z.B. zum Staunen über die Artenvielfalt,<br />

zum Gestalten mit Naturmaterialien <strong>und</strong> zu<br />

stärkenden Erfahrungen bei der Übernahme<br />

von Verantwortung (z. B. Blumenpflege).<br />

Durch Ausprobieren können sie selbsttätig<br />

Antworten auf ihre „Warum-Fragen“ f<strong>in</strong>den.<br />

Auch <strong>in</strong> Projekte können K<strong>in</strong>der schon<br />

sehr früh aktiv e<strong>in</strong>geb<strong>und</strong>en werden. Das<br />

geme<strong>in</strong>same Tun mit Anderen lässt sie<br />

<strong>in</strong> die Lerngeme<strong>in</strong>schaft der „Größeren“<br />

h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>wachsen, <strong>in</strong> der Denkweisen nachhaltiger<br />

Entwicklung durch Dialog <strong>und</strong> sozialen<br />

Austausch ko-konstruiert werden.<br />

Tragend hierbei ist gegenseitige Achtung<br />

<strong>und</strong> Wertschätzung. Das s<strong>in</strong>d auch die Werte,<br />

die Gr<strong>und</strong>lage der Bildung für nachhaltige<br />

Entwicklung s<strong>in</strong>d. Nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em sozial<br />

gerechten Klima kann sich e<strong>in</strong> Bewusstse<strong>in</strong><br />

für umweltverantwortliches Denken <strong>und</strong><br />

Handeln entwickeln. Darüber h<strong>in</strong>aus müssen<br />

umweltpädagogische Bildungsprozesse<br />

anknüpfen an die speziellen Bedürfnisse<br />

<strong>und</strong> den aktuellen Entwicklungs- <strong>und</strong> Lernstand<br />

des e<strong>in</strong>zelnen K<strong>in</strong>des. Gel<strong>in</strong>gt beides,<br />

kann <strong>in</strong> K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen e<strong>in</strong>e<br />

Lernkultur wachsen, <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>der ermutigt<br />

werden, mite<strong>in</strong>ander zu forschen <strong>und</strong><br />

selbsttätig Lösungen für umweltgerechtes<br />

Denken <strong>und</strong> Handeln zu f<strong>in</strong>den.<br />

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