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Einkommensbericht des Rechnungshofes 2012 - Der Rechnungshof

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Ergebnisse und Analysen<br />

Ausschließlich selbständig Erwerbstätige<br />

und Männer 14.503 Euro. Das mittlere Einkommen der Frauen betrug somit rund 58% <strong>des</strong><br />

mittleren Einkommens der Männer. Nach Abzug der Steuern blieben den ausschließlich selbständig<br />

Erwerbstätigen im Mittel 11.339 Euro übrig, wobei die Nettoeinkünfte der Frauen mit<br />

8.375 Euro relativ zu den Einkünften der Männer (13.531 Euro) 62% betrugen.<br />

Insgesamt weisen Einkünfte der selbständig Erwerbstätigen eine deutlich höhere Streuung auf<br />

als die Einkommen der unselbständig Erwerbstätigen. <strong>Der</strong> relative Interquartilsabstand zum<br />

Median, der eine Maßzahl für die Streuung der Einkommensverteilung darstellt und der Division<br />

der Differenz <strong>des</strong> 3. und 1. Quartils durch den Median entspricht, betrug im Jahr 2009<br />

bei ausschließlich selbständig Erwerbstätigen 201%, während der vergleichbare Wert der ausschließlich<br />

unselbständig Erwerbstätigen bei 105% lag. Ersichtlich wird die höhere Streuung<br />

der Selbständigeneinkommen ebenfalls, wenn man neben dem Mittelwert auch Verteilungsmaßzahlen<br />

heranzieht: Beziffert sich der Median der ausschließlich unselbständig Erwerbstätigen<br />

im Jahr 2009 mit 19.799 Euro auf das beinahe Zweifache <strong>des</strong> Medians der ausschließlich<br />

selbständig Erwerbstätigen (11.415 Euro), so liegt das 9. Dezil, das die Grenze zu den einkommensstärksten<br />

10% der Erwerbstätigen darstellt, bei den Selbständigen deutlich über dem Vergleichswert<br />

der Unselbständigen (57.972 Euro bzw. 44.142 Euro). Bei der Gegenüberstellung<br />

der Spitzenverdienste steigen ausschließlich selbständig Erwerbstätige eindeutig besser aus als<br />

ausschließlich unselbständig Erwerbstätige. Das 99%-Perzentil, das die Grenze <strong>des</strong> Prozents mit<br />

den höchsten Einkommen markiert, liegt bei ausschließlich Selbständigen mit 228.442 Euro<br />

mehr als doppelt so hoch wie bei den unselbständig Erwerbstätigen (97.787 Euro).<br />

Auch der Gini-Koeffizient als statistisches Maß zur Darstellung von Ungleichverteilungen<br />

nimmt bei ausschließlich selbständig Erwerbstätigen den sehr hohen Wert von 0,66 an. 18 Im<br />

Vergleich dazu weisen die Einkommen der ausschließlich unselbständig Erwerbstätigen einen<br />

Gini-Koeffizienten von 0,44 aus.<br />

1.3.2.1 Branchen<br />

Die höchsten Medianeinkommen werden im ÖNACE-Abschnitt M, der Erbringung von freiberuflichen<br />

wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen, erreicht (vgl. Tabelle 58).<br />

Darin finden sich neben Unternehmens-, Rechts- und SteuerberaterInnen beispielsweise auch<br />

ArchitektInnen und WerbegestalterInnen. Die mittleren Jahreseinkünfte (vor Steuern) erreichten<br />

hier 19.915 Euro (nach Steuern: 16.892 Euro). Damit sind die Einkommen vor Steuern in<br />

diesem Abschnitt um rund 75% höher als die mittleren Jahreseinkünfte der ausschließlich selbständig<br />

Erwerbstätigen insgesamt (11.415 Euro). Mit einer Zahl von 52.469 Personen ist dieser<br />

Wirtschaftsabschnitt auch der größte unter den ausschließlich selbständig Erwerbstätigen.<br />

18 <strong>Der</strong> Gini-Koeffizient kann Werte zwischen 0 und 1 annehmen, wobei 0 völlige Gleichverteilung der Einkommen<br />

bedeuten würde (das Einkommen jeder Person in der untersuchten Gruppe ist gleich hoch). Ein Gini-Koeffizient<br />

von 1 spiegelt den (theoretischen) Monopolfall (eine Person bezieht das gesamte Einkommen) wider. Bei<br />

Selbständigen können auch negative Einkommen auftreten, z.B. wenn die Ausgaben die Einnahmen übersteigen.<br />

Diese wurden für die Berechnung <strong>des</strong> Gini-Koeffizienten auf 0 gesetzt, da sonst dass theoretische Maximum<br />

von 1 überschritten werden könnte.<br />

112

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