Einkommensbericht des Rechnungshofes 2012 - Der Rechnungshof
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Ergebnisse und Analysen<br />
Unselbständig Erwerbstätige<br />
den kann – einmalig während <strong>des</strong> gesamten Beobachtungszeitraums – ein leichtes Sinken<br />
<strong>des</strong> Frauenanteils von 47,36% im Jahr 2010 auf 47,25% 2011 beobachtet werden. Dennoch<br />
hat die Zahl der unselbständig erwerbstätigen Frauen seit 1998 deutlich stärker zugenommen<br />
als jene der Männer. Einem Anstieg der unselbständig erwerbstätigen Frauen von 26,42%<br />
steht ein Wachstum von 12,20% bei den Männern gegenüber. Auch 2009 wuchs die Anzahl<br />
der weiblichen Erwerbstätigen um 0,48%, während die Anzahl der männlichen Erwerbstätigen<br />
um 0,80% zurückging.<br />
Tabelle 2: Jährliche Veränderungsraten der Anzahl der unselbständig Erwerbstätigen nach Geschlecht<br />
1999 bis 2011<br />
1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />
Frauen und Männer 1,67 1,69 1,23 0,29 0,69 0,91 1,11 1,65 1,47 2,59 -0,20 1,34 2,68<br />
Frauen 2,39 2,81 2,21 0,45 1,06 1,35 1,33 2,21 2,04 3,22 0,48 1,71 2,43<br />
Männer 1,10 0,79 0,42 0,16 0,38 0,54 0,92 1,18 0,98 2,05 -0,80 1,01 2,89<br />
Quelle: Statistik Austria, <strong>2012</strong>. Lohnsteuer- und HV-Daten. Ohne Lehrlinge.<br />
22<br />
Die Betrachtung der Veränderung der Anzahl der unselbständig Erwerbstätigen nach der<br />
sozialen Stellung (vgl. Tabelle 3) zeigt seit 1998 sowohl für Angestellte als auch für ArbeiterInnen<br />
ein relativ kontinuierliches Wachstum, mit einem zwischenzeitlichen Einbruch bei<br />
den ArbeiterInnen im Jahr 2009. Im Gegensatz zu der im langfristigen Trend positiven Entwicklung<br />
der beiden genannten Gruppen schrumpfte die Gruppe der BeamtInnen kontinuierlich<br />
von 352.996 (1998) auf 213.727 (2011), was einem Rückgang von rund 40% entspricht.<br />
Durch Ausgliederungen und Aufnahme- bzw. Pragmatisierungsstopps kam es im öffentlichen<br />
Bereich zu Brüchen in der Beschäftigtenstruktur. Beispielsweise führten Umstrukturierungen<br />
bei den ÖBB dazu, dass seit 2002 keine Bediensteten mehr als BeamtInnen gemeldet<br />
werden. <strong>Der</strong> Rückgang der Zahl der BeamtInnen um rund 50.000 Personen von 2001 auf<br />
2002 ist zu einem großen Teil darauf zurückzuführen. Die Ursachen dafür sind auch für die<br />
Interpretation der Einkommensentwicklung von zentraler Bedeutung. <strong>Der</strong> Abgang einer so<br />
großen Gruppe mit einem im Vergleich zu anderen BeamtInnen unterdurchschnittlichen Einkommen<br />
führte in der Einkommensentwicklung zu einem überdurchschnittlichen Anstieg <strong>des</strong><br />
Medianeinkommens der BeamtInnen.<br />
Die Gruppe der Vertragsbediensteten gewann in den vergangenen Jahren zahlenmäßig an<br />
Bedeutung und wies relativ hohe Wachstumsraten auf. Die Vertragsbediensteten konnten<br />
erst ab 2004 als eigene Gruppe berücksichtigt werden. Im beobachtbaren Zeitraum stieg die<br />
Anzahl von 239.567 Personen auf 331.280 Personen an, was einem Zuwachs von rund 38%<br />
entspricht. Von 1998 bis 2001 waren die Vertragsbediensteten nicht als eigenständige Gruppe<br />
in den zur Berechnung der Jahreseinkommen verwendeten Rohdaten enthalten. 2002 und<br />
2003 wurden die – zuvor auf Angestellte und ArbeiterInnen verteilten – Vertragsbediensteten<br />
den Angestellten zugeordnet, weil sie nun in den Lohnzetteln zwar als eigene Gruppe<br />
vorhanden waren, aber die Zuordnung aufgrund <strong>des</strong> neuen Merkmals noch nicht in ausreichender<br />
Qualität möglich war. Als Folge stieg die Zahl der Angestellten 2002 entsprechend<br />
stark an, jene der BeamtInnen und der ArbeiterInnen sank im Gegenzug. Diese Größenverschiebungen<br />
sind fast zur Gänze Klassifikationseffekte. Ab 2004 wurden die Vertragsbediens-