Einkommensbericht des Rechnungshofes 2012 - Der Rechnungshof
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Ergebnisse und Analysen<br />
Unselbständig Erwerbstätige<br />
strukturelle Unterschiede zurückzuführen, wie zum Beispiel die branchenbezogenen Erwerbsstrukturen<br />
in den einzelnen Bun<strong>des</strong>ländern, die in Tabelle 72 dargestellt sind. Vor allem die<br />
Sonderstellung Wiens mit überdurchschnittlichen Personenanteilen im Dienstleistungssektor<br />
(vor allem ÖNACE 2008-Abschnitte J bis N) und spiegelbildlich unterdurchschnittlichen<br />
Anteilen im Produzierenden Sektor (Abschnitte B bis F) wird deutlich.<br />
Auffallende Unterschiede in der Verteilung der unselbständig Erwerbstätigen nach Branchen<br />
in den Bun<strong>des</strong>ländern gibt es in den Abschnitten Herstellung von Waren (Abschnitt C),<br />
Beherbergung und Gastronomie (Abschnitt I) und Öffentliche Verwaltung, Verteidigung;<br />
Sozialversicherung (Abschnitt O). In der Herstellung von Waren (Abschnitt C) sind österreichweit<br />
16% aller unselbständig Erwerbstätigen beschäftigt. Während dieser Wert in<br />
Ober österreich und Vorarlberg (jeweils 25%) deutlich überschritten wird, liegt der Anteil<br />
in Wien nur bei 7%.<br />
Auch in der Beherbergung und Gastronomie (Abschnitt I) unterscheiden sich die Bun<strong>des</strong>länder.<br />
In Österreich sind 7% der unselbständig Erwerbstätigen in diesem Abschnitt tätig, wobei<br />
in Salzburg und Tirol der Anteil mit 13% bzw. 14% traditionell hoch ist. Vergleichsweise<br />
wenig in Abschnitt I Beschäftigte gibt es in Ober- und Niederösterreich mit einem Anteil von<br />
jeweils 5% aller in diesen Bun<strong>des</strong>ländern unselbständig Erwerbstätigen. Ähnlich starke Unterschiede<br />
zwischen den Bun<strong>des</strong>ländern sind in Abschnitt O (Öffentliche Verwaltung, Verteidigung;<br />
Sozialversicherung) zu beobachten: In Relation zu einem bun<strong>des</strong>weiten Anteil von 15%<br />
der unselbständig Erwerbstätigen fallen besonders Niederösterreich und das Burgenland mit<br />
18% bzw. 20% aller unselbständig Erwerbstätigen in Abschnitt O auf. Diese Werte sind zum<br />
Teil auf in Wien tätige PendlerInnen, die ihren Wohnsitz aber im Umland haben, zurückzuführen.<br />
Mit lediglich 11% ist dieser Anteil in Tirol unterdurchschnittlich.<br />
Tabelle 73 zeigt die mittleren Bruttojahreseinkommen in den einzelnen Bun<strong>des</strong>ländern nach<br />
Branchen als Prozentwert der jeweiligen Einkommen in Österreich. Die relationale Sichtweise<br />
soll die Schwankungsbreite der Einkommen nach Branchen in den Bun<strong>des</strong>ländern verdeutlichen.<br />
Absolute Werte sind im Statistischen Annex auf der beiliegenden CD zu finden.<br />
Besonders groß sind die Unterschiede neben dem Bergbau (Abschnitt B), in dem nur sehr<br />
wenig unselbständig Erwerbstätige beschäftigt sind, in den ÖNACE 2008-Abschnitten P (Erziehung<br />
und Unterricht) 24 und L (Grundstücks- und Wohnungswesen). Im Abschnitt Erziehung<br />
und Unterricht liegen die Medianeinkommen der unselbständig Erwerbstätigen aus dem Burgenland<br />
und Niederösterreich um 24% bzw. 19% über, in Salzburg mit 43% sehr deutlich<br />
unter dem österreichischen Vergleichswert. Eine nähere Betrachtung zeigt, dass dieser Wert<br />
durch eine hohe Anzahl von unselbständig Erwerbstätigen mit sehr niedrigen Bruttojahreseinkommen<br />
zustande kommt. Konkret spielen in diesem ÖNACE-Abschnitt SchilehrerInnen<br />
eine entscheidende Rolle.<br />
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24<br />
Hier muss darauf hingewiesen werden, dass in Abschnitt P keine vom Bund bzw. von den Ländern oder Gemeinden<br />
angestellten LehrerInnen enthalten sind, da diese dem Abschnitt O zugerechnet werden.