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Einkommensbericht des Rechnungshofes 2012 - Der Rechnungshof

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Ergebnisse und Analysen<br />

Selbständig Erwerbstätige<br />

Schwerpunktmäßige Einkunftsarten<br />

ren Einkommens der männlichen Vergleichsgruppe. Dies liegt vor allem an der Beschäftigtenstruktur<br />

dieser Branche: Bei einem Gesamtfrauenanteil von 50% sind Frauen unter den gut<br />

verdienenden ÄrztInnen deutlich unterrepräsentiert (33% bis 36%), während in Unterklassen<br />

mit niedrigem Einkommensniveau Frauen in der Mehrheit sind, zum Beispiel bei PsychotherapeutInnen,<br />

klinischen und GesundheitspsychologInnen (Q 86.90-3). Mit 17.356 Euro<br />

liegen die mittleren Einkommen der Selbständigen in dieser Unterklasse deutlich unter dem<br />

Branchenmittel, gleichzeitig sind Frauen mit einem Anteil von 74% deutlich überrepräsentiert.<br />

Auf vergleichsweise hohem Einkommensniveau befinden sich auch die Einkünfte der selbständig<br />

tätigen RechtsberaterInnen (M 69.1). Sie erreichten insgesamt mittlere Einkünfte von<br />

61.350 Euro und liegen daher deutlich über dem Gesamtmittel der Einkünfte im Schwerpunkt<br />

Selbständige Arbeit. Neben dem geringen Frauenanteil von 17% liegt auch das mittlere Einkommen<br />

der Frauen (40.627 Euro) wesentlich unter jenem der Männer (67.339 Euro).<br />

Am unteren Ende der Rangliste der mittleren Einkünfte im Schwerpunkt Selbständige Arbeit<br />

finden sich mit einem Jahreseinkommen von 7.518 Euro Personen, die ihr Einkommen durch<br />

Darstellende Kunst (R 90.01) erlangen. Die mittleren Einkünfte der Frauen betrugen 5.834 Euro,<br />

die der Männer 8.502 Euro.<br />

1.3.4.3 Schwerpunkt Vermietung und Verpachtung<br />

Im dritten und personenmäßig kleinsten Schwerpunkt, der Vermietung und Verpachtung,<br />

waren im Jahr 2009 49.488 Personen selbständig tätig. Insgesamt betrug das Einkommen<br />

hier im Mittel 7.426 Euro (Frauen 7.050 Euro; Männer 8.210 Euro). Die größte Gruppe der<br />

selbständig Tätigen in diesem Schwerpunkt (43%) bezieht ihre Einkünfte aus der Vermietung,<br />

Verpachtung von eigenen oder geleasten Grundstücken, Gebäuden und Wohnungen (L 68.2).<br />

Mit 8.800 Euro lagen die mittleren Einkünfte dabei um rund 19% über dem Gesamtmittel im<br />

Schwerpunkt Vermietung und Verpachtung.<br />

Hier ist allerdings anzumerken, dass die Einkunftsart Vermietung und Verpachtung sehr häufig<br />

ein Nebenerwerb ist. <strong>Der</strong> Vergleich der Tabellen mit und ohne Nullfälle im Statistischen<br />

Annex zeigt, dass der Anteil der Nullfälle mit 48% hier relativ hoch ist. 19 Parallele Einkünfte<br />

aus nichtselbständiger Arbeit (Verdienste und Pensionen) und andere selbständige Einkunftsarten<br />

spielen daher eine bedeutende Rolle. Das zeigt sich in der Tatsache, dass nur 10% der<br />

Personen, die Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung erzielten, daneben keinerlei andere<br />

Einkunftsarten aufwiesen. Im Vergleich dazu betrug der Anteil der Personen, die nur Einkünfte<br />

aus selbständiger Arbeit erzielten und daneben keine zusätzlichen Einkommen hatten,<br />

29%, der Anteil der Personen mit ausschließlichen Einkünften aus dem Schwerpunkt<br />

Gewerbebetrieb lag sogar bei 46%.<br />

19 Nullfälle sind zur Einkommensteuer veranlagte Personen, die zwar grundsätzlich steuerpflichtig sind, bei denen<br />

sich aber entweder durch zu geringe Einkünfte oder durch Verluste oder Abzug von Sonderausgaben kein oder<br />

nur ein minimales zu versteuern<strong>des</strong> Einkommen ergibt. Damit fällt auch keine Einkommensteuer an.<br />

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