Einkommensbericht des Rechnungshofes 2012 - Der Rechnungshof
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Ergebnisse und Analysen<br />
Unselbständig Erwerbstätige<br />
Berufsgruppen<br />
tertiäre Ausbildung ohne Abschluss) notwendig ist. In dieser Gruppe sind hauptsächlich spezialisierte<br />
Fachkräfte sowie Lehrkräfte ohne akademische Ausbildung enthalten. Das mittlere<br />
Bruttojahreseinkommen lag hier 2011 bei 32.319 Euro.<br />
Die Berufshauptgruppen 4 bis 8 umfassen Tätigkeiten, die im Normalfall eine sekundäre Ausbildung<br />
(Matura, BMS-Abschluss, Lehre etc.) erfordern. Innerhalb dieser Gruppe zeigt sich<br />
eine Differenzierung zwischen Dienstleistungs- und Produzierendem Bereich: Im Produzierenden<br />
Bereich – bzw. in den Berufshauptgruppen 7 (Handwerks- und verwandte Berufe) und<br />
8 (AnlagenbedienerInnen etc.) – wurden 2011 vergleichsweise hohe Einkommen verzeichnet<br />
(28.867 Euro bzw. 28.742 Euro). Deutlich niedrigere Einkommen werden in Dienstleistungsberufen<br />
(Gruppe 5) erzielt, in denen das Medianeinkommen 15.242 Euro betrug. Diese Gruppe<br />
fasst verschiedene Dienstleistungstätigkeiten zusammen (von KinderbetreuerInnen und FriseurInnen<br />
über PolizistInnen bis zu Mannequins), die eine spezifische Ausbildung erfordern.<br />
Noch weniger verdienen Hilfsarbeitskräfte (Berufshauptgruppe 9) mit einem mittleren Bruttojahreseinkommen<br />
von 14.545 Euro. Die niedrigsten Einkommen werden bei unselbständig<br />
Erwerbstätigen in der Berufshauptgruppe Fachkräfte in der Land- und Forstwirtschaft<br />
(Gruppe 6) mit 13.552 Euro erzielt. Bei Hilfskräften in der Land- und Forstwirtschaft lag das<br />
mittlere Einkommen im Jahr 2011 bei nur 4.747 Euro.<br />
Was die Einkommensunterschiede innerhalb der einzelnen Berufshauptgruppen betrifft, fällt<br />
die relativ geringe Streuung der Einkommen in Berufen auf, die dem Produzierenden Bereich<br />
zuzurechnen sind. Besonders auffällig ist die geringe relative Streuung in den Hauptgruppen<br />
7 und 8, die analog zu den anderen Berichtsteilen anhand <strong>des</strong> Verhältnisses zwischen Interquartilsabstand<br />
und Median gemessen wird. Diese Messziffer liegt in den handwerklichen und<br />
ähnlichen Berufen bei 62% und bei den Anlagen- und MaschinenbedienerInnen bei 61%. Im<br />
Vergleich dazu kommen Dienstleistungsberufe mit ähnlichem Qualifikationsniveau auf einen<br />
Wert von 122%. Im Mittelfeld liegen akademische sowie technische und gleichrangige nichttechnische<br />
Berufe mit 80% bzw. 87% sowie Führungskräfte mit einem relativen IQA von 85%.<br />
Die Einkommensunterschiede zwischen den verschiedenen Berufsgruppen lassen sich zum<br />
Teil durch Unterschiede in den Arbeitsvolumina sowie durch saisonale Beschäftigungs muster<br />
erklären.<br />
<strong>Der</strong> Anteil der nicht ganzjährig Erwerbstätigen 12 schwankt zwischen ca. 15% in akademischen<br />
Berufen und bei den Führungskräften und 52% in land- und forstwirtschaftlichen Berufen,<br />
wie Grafik 16 illustriert. Saisonale Tätigkeiten führen bei den land- und forstwirtschaftlichen<br />
Berufen zu unterjähriger Beschäftigung, die aber auch verstärkt in den Dienstleistungsberufen<br />
(36%), Handwerksberufen (35%) und bei den Hilfsarbeitskräften (36%) auftritt.<br />
Die Auswirkung nicht ganzjähriger Beschäftigung auf das Einkommen ist beträchtlich: Das<br />
mittlere Einkommen von Personen, die nicht das ganze Jahr beschäftigt waren, betrug 2011<br />
12<br />
Nicht ganzjährige Erwerbstätigkeit kommt nicht nur durch Saisonbeschäftigung im engeren Sinn zustande. Zu<br />
denken ist auch an während <strong>des</strong> Jahres begonnene oder beendete Beschäftigungen, an FerialpraktikantInnen<br />
oder an atypische Beschäftigungsformen.<br />
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