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Der Beitrag von Nadine Fenske: - Anti-Ärger-Institut Ramona ...

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<strong>Der</strong> <strong>Beitrag</strong> <strong>von</strong> Natascha Salomon:<br />

Idylle<br />

“Jetzt sitzen wir also hier”, dachte Hilda sich.<br />

Die Koffer im Kofferraum verstaut und sie beide saßen<br />

schweigend im Auto. Hilda war gespannt, wohin die<br />

Fahrt gehen sollte und vor allem wie das Hotel aussah, in<br />

das sie mit Bernd fuhr. Hilda hatte sich schon gewundert,<br />

dass Bernd ihr den Vorschlag <strong>von</strong> einem Urlaub gemacht<br />

hatte. Das war eigentlich so gar nicht seine Art und dann<br />

auch noch ein Hotel. Vielleicht gab es ja doch noch eine<br />

Chance für ihre Ehe. Doch warum sprach er dann jetzt<br />

nicht mit ihr? Hilda wollte nicht in Gedanken versinken<br />

und schloss die Augen. Ein Urlaub ist zum Relaxen da<br />

und das kann sie am Besten, wenn sie schläft. Gerade<br />

als Hilda am Einnicken war, spürte sie einen Ruck und<br />

machte blitzartig ihre Augen auf. Bernd hatte mal wieder<br />

eine Kurve zu scharf genommen. Typisch für ihn!<br />

“Kannst du nicht bitte ein bisschen vorsichtiger fahren?<br />

Ich will versuchen, ein bisschen zu schlafen.”<br />

Bernd murmelte nur irgendetwas vor sich hin, wie er es gerne öfters tat. Hilda wusste, dass<br />

ihre Worte ihn wahrscheinlich nicht interessierten. Also sagte sie auch nichts weiter, auch nicht<br />

als Bernd eine Zigarette anzündete und kein Fenster aufmachte. Sie wollte keinen Streit anfangen,<br />

bevor sie noch nicht mal im Hotel waren. Nachdem einige Stunden vergangen waren,<br />

spürte Hilda ein Holpern und machte die Augen wieder auf. Sie las ein Schild auf dem stand :<br />

“Zum Bahndamm”.<br />

“Das hört sich ja vielversprechend an.”, ging es ihr durch den Kopf. Doch noch ehe sie diesen<br />

Gedanken zu Ende gedacht hatte, sah sie Bahnschienen.<br />

“Fahren wir jetzt weiter mit der Bahn?”, fragte Hilda schon voller Freude, weil sie nicht glauben<br />

konnte, dass Bernd das Alles schon geplant hatte.<br />

“Nein, wir sind am Ziel!” Sagte er in einem zufrieden Tonfall.<br />

Hilda musste schlucken. Das konnte doch nicht sein Ernst sein! In einer verlassenen Einöde, in<br />

einem kleinen Hotel und dazu noch an Bahnschienen, das verstand Bernd also unter Urlaub. Er<br />

hatte sich nicht geändert. Wie konnte sie nur an etwas Anderes denken.<br />

Während Hilda ihren Gedanken folgte, war Bernd schon zielstrebig auf den Eingang des Hotels<br />

zugegangen. Es war ein kleines, zierliches Hotel, wie es sich eben für so eine Einöde gehörte.<br />

Die Farben waren rot und braun im altmodischen Stil. Nichts Elegantes, nichts Schickes. Hilda<br />

wollte gar nicht erst daran denken, wie die Zimmer aussehen mochten. Schwer beladen<br />

schleppte Hilda sich zum Eingang. Wenn man sie so sah, würde man wahrscheinlich nicht<br />

annehmen, dass sie verheiratet wären. Jeder trug sein Gepäck alleine. Bernd war eben einfach<br />

nicht mehr der Kavalier, in den sie sich verliebt hatte; daran musste sie sich gewöhnen.<br />

“Er hat sich verändert!” “Aber verändert sich nicht jeder Mensch mit der Zeit?”, versuchte das<br />

Engelchen in Hilda, sie zu trösten. Im Gegensatz zu Hilda schien Bernd der ganze Ausflug zu<br />

gefallen. Mit einem netten, charmanten kleinen Lächeln sprach er mit dem Portier. <strong>Der</strong> Ton war<br />

rauh- lieblich, aber doch bestimmend.<br />

“Welche Zimmernummer?... Nein, kein Zimmerservice! ...Die Putzmädchen bitte pünktlich,<br />

danke!” Das waren alle Sätze, die er mit dem Portier wechselte. Danach stiegen beide mit dem<br />

Gepäck zum Zimmer hinauf. Es war natürlich in der obersten Etage. Und so etwas wie ein<br />

Aufzug wäre für ein Hotel wie dieses, viel zu modern. Schon nach wenigen Treppen war Hilda<br />

erschöpft .Als Bernd das bemerkte, rief er ihr sofort barsch zu:<br />

“Mach, dass du hoch kommst! Stell dich nicht so an. Wir wollen den Urlaub ja nicht damit<br />

verschwenden, Gepäck hochzutragen, oder?”<br />

Ohne eine Antwort abzuwarten, ging er weiter. Auch in seinen Gedanken rieselte es. Er bereute<br />

langsam, den Vorschlag <strong>von</strong> diesem Urlaub gemacht zu haben.<br />

“Was habe ich mir da nur eingebrockt. Ich bin nicht hier um meine Zeit zu verschwenden und<br />

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