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Der Beitrag von Nadine Fenske: - Anti-Ärger-Institut Ramona ...

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<strong>Der</strong> <strong>Beitrag</strong> <strong>von</strong> Angelface:<br />

Hilfe ?<br />

Wenn ich dem Knirschen meiner Gelenke nachhorche<br />

wundert mich gar nichts mehr.<br />

Sie sind ein wenig angeschlagen.<br />

Doch was unternimmt man nicht alles um Mitarbeiter zu<br />

motivieren, das führt schon mal zu eigenen Einbußen.<br />

Draußen prasselt seit drei Tagen ununterbrochener<br />

Regen hernieder und sorgt dafür, dass die Blüten in den<br />

Blumenkästen ersaufen wenn ich die Topfböden nicht<br />

<strong>von</strong> Zeit zu Zeit ausgieße. Die Stimmung ist gedrückt,<br />

wie ein Schlagbolzen, der sich in die Erde bohrt.<br />

Seit Vierzehn Tagen hatten wir einen Praktikanten in der<br />

Praxis.<br />

Nun stellt man sich unter einem hoch gewachsenen<br />

jungen Mann, der äußerlich schon alle Attribute dessen<br />

aufweist, als eine kleine Bereicherung vor und freut sich<br />

etwas Arbeit abgeben zu dürfen, doch wieder einmal<br />

Pustekuchen - falsch gedacht.<br />

In der heutigen Zeit sollte man doch annehmen, dass die Jugendlichen froh darüber sind, mal<br />

schon ins Berufsleben reinschnuppern zu können, die Praktikantenstellen sind schließlich dünn<br />

gesät und viele Firmen lehnen es ab, welche einzustellen, da sie oft Mehrarbeit bedeuten, wir<br />

hatten zugestimmt.<br />

Urlaubende hieß es - und die Anmeldeliste verhieß für die erste Woche nichts Gutes.<br />

Ein schwarzlockiger, etwas beleibter fast Sechzehnjähriger sollte uns ein wenig zur Hand gehen.<br />

Er war Anfangs recht gutwillig und freute sich den Schulalltag hinter sich lassen zu dürfen,<br />

wieselte uns zwischen den Füßen herum und entpuppte sich innerhalb kurzer Tage als ausgesprochene<br />

Belastung.<br />

Wenn man zuhause selbst Kids in diesem Alter rumhängen hat, weiß man so ungefähr was sie<br />

bewegt, wie belastbar sie sind, ob sie das Wort Verantwortung nur als Geschriebenes kennen<br />

und wie sie so einzuschätzen sind, doch dieses Exemplar war schon eine besondere Gattung.<br />

Er sollte ein wenig alphabetisch Karteikarten wegsortieren, mal eine Patientenkarte und Röntgentüte<br />

aus dem Keller holen, das Kopiergerät bedienen und ansonsten zugucken um den<br />

Stressalltag einer gut funktionierenden Praxis kennen zu lernen, denn sein Berufsziel war Mediziner.<br />

Karteikarten waren ihm innerhalb weniger Tage ein Greuel, der Kellergang zu anstrengend, das<br />

Kopiergerät jedoch beobachtete er gerne.<br />

Wie so ein Blatt nach dem anderen durch die Maschine lief und am anderen Ende wieder<br />

beschrieben heraus kam, ja das konnte man beäugen, das tat wohl, denn dabei konnte man<br />

sitzen.<br />

Auch Monopoly auf dem Handy spielen, das funktionierte wie der Blitz so schnell.<br />

Ansonsten war Bewegung wohl eher eine Zumutung für ihn.<br />

Bewegung war ein schlurfendes vor sich hin schleppen bei ihm.<br />

Nach drei Stunden Praxishetze, die er nicht mal mitbekam weil seine Augen gebannt die Spiele<br />

auf dem Monitor verfolgten, quakte er schon nach seiner Mittagsmahlzeit, die er vorwiegend<br />

durch Mac Donalds und Co abdeckte.<br />

Die unzähligen Zigaretten auf dem Balkon, die seine Lunge inhalierte wechselten sich mit Coke<br />

trinken und weiteren Spielen auf dem Handy ab. Meist saß er flegelhaft, die Beine vor sich<br />

streckend - draußen am Schreibtisch, neben den Patienten, grunzte vor sich hin und brachte<br />

mir die hingelegten Karten durcheinander.<br />

Hatte jemand die Stirn und forderte ihn auf mal eine Karte in die Hand zu nehmen , um sie ein<br />

Zimmer weiter zu transportieren, entrangen sich ihm bald stöhnende Laute.<br />

Da das Wartezimmer der Durchgang zur Dunkelkammer ist, wo ich meine Röntgenkassetten<br />

www.freuteuch.de www.safersurf.com www.nutzwerk.de<br />

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