Heft 3/2008
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LESERBREVEN<br />
Anmerkungen aus der Redaktion zu zwei Leserbriefen<br />
I. J. Müller-Roselius an Dr. Ulf-Thomas Lesle in 1/<strong>2008</strong><br />
Rückblickend bedaure ich, dass ich den Brief in dieser Form<br />
abgedruckt habe. Ich hätte JMR bitten sollen, seinen eigenen<br />
Ärger über Lesles Lüttjepütt-Aufsatz zu formulieren, statt Bellmanns<br />
Äußerungen kurz vor dessen Tod zu zitieren.<br />
Bolko Bullerdiek<br />
II. Heinrich Ohm an Thomas Stelljes in 2/<strong>2008</strong><br />
Leve Herr Ohm, Se schrievt, dat Se mit Kritik goot ümgahn köönt.<br />
Man Se bewiest denn dat Gegendeel. In den Breef staht en Reeg<br />
Sätz, de na mien Dünken so nich tolässig sünd:<br />
1. “(Se sünd) to jung, um över düsse Tiet ordelen un Kritik öven<br />
to könen.”<br />
2. “En gewissen Antisemitismus schämert dörch ehrn ganzen …<br />
Text.”<br />
3. “Wo nehmen se dat Recht her, een Empfehlung to geven?<br />
Wüllen se annere Minschen dorvun afholen plattdüütsche Böker<br />
to lesen? … So en Empfehlung steiht se nu würklich ni to.<br />
Beholen se de egen Meen för sik; is’n goden Raat vun mi! Sowat<br />
stüürt wedder op Bökerverbrennung to!”<br />
4. “Sünd se överhaupt een richtigen Plattdüütschen?”<br />
To 1: Wat een kritikfähig is, hangt nich von sien Öller af, man<br />
von sienen Kopp. Dat harrn de ölleren Lüüd woll geern, dat se<br />
mit so’n dummerhaften Satz de jüngeren Lüüd dat Muul verbeden<br />
kunnen.<br />
To 2: Antisemitismus mööt Se an’n Text beleggen. Dat is unanstännig,<br />
enfach to behaupten, wat dat “so dörchschämert”! Wenn<br />
en Leser dat Geföhl hett, dat enkelte Steden in Ehr Book psychologisch<br />
nich to glöven sünd (un dat is mi an enkelte Steden<br />
ok so gahn), denn is dat keen Antisemitismus.<br />
To 3: De Rezensent hett nich blots dat Recht, een Empfehlung to<br />
geven, man de Plicht. He schall de Lesers dat lichter maken, dat<br />
richtige Book to finnen. Also mutt he seggen un begrünnen,<br />
worüm he en Book för goot höllt un dat anner nich. Un wenn he<br />
dor de Kraasch nich to hett, denn verfehlt he sien Opgaav.<br />
Kritik bedüüdt, dat man sick nadenkern mit en Book beschäftigt.<br />
Dat is dat Gegendeel von Bökerverbrennung – ok denn,<br />
wenn de Kritik den Autor weh deit.<br />
109Leserbreven<br />
Quickborn308-1.Korr.<br />
109<br />
22.09.<strong>2008</strong>, 9:50 Uhr