Heft 3/2008
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Vom Mundartlexikographen und seinen Helfern – MEIER<br />
langen zeitlichen Abstand jetzt in gelöster Stimmung: “Sie sehen, Herr<br />
Professor, was so ein Stichwort für Erinnerungen wecken kann.”<br />
Erinnerungen vor allem waren es, die beim Lesen der Umfrage Freude<br />
und glückliche Gefühle auslösten. Erinnerungen an Erlebtes, das man<br />
längst vergessen glaubte, und das nun – oft mit einem einzigen Wort –<br />
schlagartig wieder ins Bewusstsein drang. Dies zeigt, dass Sprache<br />
mehr ist als ein Mittel der Verständigung. Sprache birgt auch Schätze<br />
an persönlichen Erfahrungen. Jeder von uns hat seinen Wortschatz und<br />
seine Wortbedeutungen in jeweils besonderen kommunikativen Zusammenhängen<br />
erworben und weiterentwickelt. Wir haben dabei gelernt,<br />
was als allgemeingültiger Teil der Wortbedeutung zu gelten hat, und<br />
sind daher in der Lage, verständlich miteinander zu kommunizieren.<br />
Jeder von uns verbindet mit einzelnen Wörtern aber auch Nebenvorstellungen<br />
und Gefühle, die aus seinen individuellen Erfahrungen mit<br />
den Wörtern resultieren. Wer den Reetje – ich greife auf ein zitiertes<br />
Beispiel zurück – nur vom Hörensagen kennt, verbindet mit der Bezeichnung<br />
Reetje andere Vorstellungen als jemand, der einen so bezeichneten<br />
Gegenstand selbst gesehen oder auch gespürt hat. Dieser<br />
subjektive Mehrwert von Wortbedeutungen kam in den zahlreichen<br />
Äußerungen der Beglückten deutlich zum Ausdruck.<br />
Mit einer Kaffeetafel klingt der festliche Tag aus.<br />
Foto: Titje<br />
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Quickborn308-1.Korr.<br />
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22.09.<strong>2008</strong>, 9:49 Uhr