Heft 3/2008
Heft 3/2008
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Rezensionen<br />
dingt zwingend. Auch das Ziel der<br />
Herausgeber, mit der hier vorgelegten<br />
Veröffentlichung eine weite Verbreitung<br />
zu finden, “damit das Plattdeutsche<br />
als Kultur- und Literatursprache<br />
im Bewußtsein späterer Generationen<br />
überleben kann”, ist – wie ich finde<br />
– sehr hoch gegriffen. Vielleicht<br />
erfüllt sich ja dieser Wunsch.<br />
Insgesamt aber ist die vorliegende<br />
Arbeit von Horst Ludwigsen wohl<br />
doch eher vor allem für solche Leser<br />
geeignet, die sich für die niederdeutsche<br />
Übersetzung von Bibeltexten interessieren<br />
und die sich zudem gerne<br />
am Plattdeutsch aus dem Märkischen<br />
Kreis erfreuen.<br />
Horst Ludwigsen: Via dolorosa van<br />
Jerusalem nao Emmaus. Altena:<br />
Druckerei Märkischer Kreis 2007 (=<br />
Veröffentlichungen des Heimatbund<br />
Märkischer Kreis e.V.). 87 Seiten. ISBN:<br />
3-926890-31-2. Thomas Stelljes<br />
“Toal en Taiken”<br />
Sie nennt sich “Tiedschrift veur Grunneger<br />
Kultuur” und erscheint 2-monatlich<br />
in den Niederlanden. Eine interessante<br />
Zeitschrift, herausgegeben<br />
von der Stichting t Grunneger Bouk,<br />
die bereits im 26. Jahrgang erscheint,<br />
was sicherlich auf eine treue Leserschaft<br />
hinweist. Man kann sie nicht im<br />
eigentlichen Sinne rezensieren, denn<br />
sie ist eine Zeitschrift für Mitglieder<br />
der “Grunneger Genootschop”. Wie<br />
der Untertitel des <strong>Heft</strong>es schon vermuten<br />
läßt, sind vor allem die Leser<br />
angesprochen, die des Groninger<br />
Platts mächtig sind.<br />
Aber nun zum Inhalt:<br />
“Toal un Taiken” liest sich für mich wie<br />
ein Zusammenschluss des ostfriesischen<br />
“Diesel” und der Zeitschrift<br />
“Quickborn”. Eine interessante Mischung<br />
von Prosa, Lyrik und Sachtexten.<br />
Das angesprochene Doppelheft<br />
besteht zum größten Teil aus Texten,<br />
die sich mit der weiteren und auch<br />
näheren Vergangenheit befassen. Es<br />
werden Geschichten erzählt aus der<br />
“ach so schönen Zeit, als es noch richtige<br />
Winter gab”, zusammengefasst<br />
unter der Rubrik “Bobbeltjebloazen”<br />
oder unter “Op Stroom van Tied” aus<br />
der Zeit der Jahrmärkte, der “Kermis”.<br />
Es wird im historischen Teil z.B. berichtet<br />
über die Kirche von Sebaldeburen,<br />
die im vergangenen Jahr 200<br />
Jahre alt wurde, über das Rieksmonement<br />
im Johannes Kerkhovenpolder,<br />
über die Mühle Goliath in der Nähe<br />
von Eemshaven, aber auch darüber,<br />
dass das Plattdeutsche der beliebteste<br />
Dialekt in Deutschland ist.<br />
Koba Schlemmer schreibt in einem<br />
längeren Reisebericht über die friesische,<br />
plattdeutsche und niedersächsische<br />
Sprache.<br />
Wie im “Quickborn”, gibt es in “Toal<br />
en Taiken” auch eine Reihe von Rezensionen<br />
zu neuen Büchern. Und<br />
auch hier gibt es Informationen zu<br />
Schreibwettbewerben und wie im<br />
“Diesel” eine Art Kreuzworträtsel in<br />
Groninger Platt. Etliche Seiten mit<br />
Lyrik und Prosa sind hiesigen Autoren<br />
gewidmet und am Ende des <strong>Heft</strong>es<br />
werden neue Mitglieder und<br />
Abonnenten begrüßt. Eine schöne<br />
Geste, wie ich finde.<br />
Für uns “medienplatt”-verwöhnte<br />
Norddeutsche ist diese Zeitschrift<br />
94<br />
Quickborn308-1.Korr.<br />
94<br />
22.09.<strong>2008</strong>, 9:50 Uhr