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Deutsch (12.3 MB) - Nagra

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NAGRA NTB 85-14 - 91 -<br />

Der subjurassische Bereich dient weiterhin als eine Art<br />

Scharnierzone zwischen sich hebendem Vorland und sich<br />

senkendem Molassebecken, der Entwässerung des schweizerischen<br />

und süddeutschen Alpenvorlandes von Osten nach<br />

Westen (Glimmersand-Stromsystem; siehe Fig. 8, 9 und<br />

Beilagen 4 - 6).<br />

Hinweise auf sedimentäre Diskordanzen zwischen Ablagerungen<br />

des mi t tIeren Miozäns und liegenden Schichten<br />

findet man im Jura und im subjurassischen Gebiet: BUX­<br />

TORF 1916: Fig. 1; BENDEL 1923: Profil 6; HAUBER<br />

1960a:37, Tafel 111; BARTHOLET 1964:85f, Tafel IV;<br />

STUMM 1964:199, Abb. 10; SCHREINER 1966:343ff etc.<br />

Ein antithetisches Bruchmuster wie im "Helvet" (Fig. 8)<br />

ist zwar nicht mehr so offensichtlich nachweisbar, auch<br />

die Akti vi tät an den grässtenteils al tangelegten tethischen<br />

Abschiebungen (Randflexuren) scheint auszuklingen.<br />

Viele lokale Beobachtungen implizieren aber<br />

ein weitergehendes beckenparalleles Zerbrechen. Erste<br />

Aufwölbungen oder Aufschiebungen lassen sich im mittleren<br />

Miozän zwar postulieren, aber bis heute liegen dafür<br />

keine stichhaltigen Beweise vor (z.B. Sprüssel-Gewölbe).<br />

Die Basler Schule von BUXTORF (z. B. LINIGER<br />

1925; KOCH 1923) postulierte für diese Zeit eine erste<br />

Vor- und Hauptphase der Jurafaltung.<br />

Neben diesen Strukturen mi t alpinem oder jura'ssischem<br />

Streichen findet man zunehmend auch deutliche Spuren<br />

einer sogenannten herzynischen, d.h. ca. SE - NW ausgerichteten<br />

Bruch(Graben-)Tektonik:<br />

- BüCHI (1956:289ff) beobachtet schon während der ganzen<br />

OMM mehrere Phasen aktiver Grabeneinsenkung im<br />

Gebiet des unteren Alpen-Rheintales östlich von<br />

St. Gallen. Auch im Bünz-!Reusstal kann ein im Verlauf<br />

der OMM aktiver, ca. SE - NW verlaufender Graben<br />

rekonstruiert werden (BüCHI 1958c: Fig. 3).<br />

Auf dem Tafeljura bildet sich von Ost nach West eine<br />

deutliche, ebenfalls SE - NW bis S - N ausgerichtete<br />

Segmentierung aus. Tiefer gelegene Abschnitte sind<br />

mi t zum Teil recht mächtigen (im Hegau bis 300 m,<br />

SCHREINER 1966a, 1965) Konglomerat-, Sandstein- und<br />

Mergellagen angefüllt (jüngere Juranagelfluh). Auf<br />

dazwischenliegenden Hochzonen findet man dagegen nur<br />

spärliche Reste von mittelmiozänen Ablagerungen (siehe<br />

Fig. 7 und Beilage 2). Am deutlichsten kommt dieses<br />

Muster wieder im Hegau/Randen-Gebiet zur Geltung,<br />

wo in der Grabenzone nordöstlich der Randenverwerfung<br />

(Grossstruktur Lenzkirch - Bonndorf - Bodensee) mächtige<br />

Juranagelfluhen abgelagert werden. Randlich<br />

aber, auf den Höhen des Schaffhauser Randen, sind nur<br />

wenig Reste davon zu finden. Offensichtlich wurde<br />

hier eine im Laufe des Mittelmiozäns entstehende Gra-

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