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Deutsch (12.3 MB) - Nagra

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NAGRA NTB 85-14 - 44 -<br />

Um eine grobe Vorstellung von den Lagerungsverhältnissen<br />

vor der Jurafaltung zu erhalten, wird das geologische<br />

Profil als Erstes auf einem gut datierbaren und<br />

möglichst weit verbreiteten Horizont gestreckt. Dies<br />

geschieht in unserem Beispiel zur Zeit des zweiten alpinen<br />

Napfkomglomerates und der einsetzenden Graupensandsedimentation<br />

im Karpat (siehe Tabelle IV). Die<br />

Wahl dieses häufig als "0berhelvet 11 bezeichneten Zei t­<br />

abschnitts zur paläogeographischen Rekonstruktion hat<br />

vor allem folgende Gründe:<br />

- Aeltere Leithorizonte wurden als Folge von untermiozänen<br />

Bewegungen (siehe 2.4.3.2) in weiten Bereichen<br />

erodiert, so dass sie nicht mehr für regionale Rekonstruktionen<br />

zur Verfügung stehen (z. B. Oberaqui tane<br />

Mergelzone, Muschelagglomerat, erster "Helvetischer"<br />

Sedimentatonszyklus).<br />

- Als letzte marine Ablagerung ist das oberste Glied<br />

der OMM die jüngste räumliche Orientierungsebene von<br />

genügender Ausdehnung. Weil die Sedimentation ohne<br />

stratigraphische oder tektonische Diskordanz in die<br />

OSM übergeht, bildet diese Oberkante der OMM eine<br />

ideale Bezugsfläche zur Analyse der nachfolgenden Deformation<br />

ihres Verbreitungsgebietes (siehe LEMCKE<br />

1972:31, 73:28, 75:108, 84:382; LAUBSCHER 1974:533).<br />

Beilage 5 zeigt die paläogeographische Rekonstruktion<br />

für das Profil 4. Eine Interpretation dieser Darstellung<br />

wird in Kapitel 2.3.4.7 gegeben. Die Rekonstruktionen<br />

wurden, vor allem im Bereich, wo heute das Tertiär<br />

v5l1ig fehlt (z.B. im 5stlichen Faltenjura), aufgrund<br />

von Modellvorstellungen der kinematischen Geschichte<br />

entworfen (siehe 2.3.4. und 2.4.). Hier geschieht<br />

also die entscheidende Interpretation, welche<br />

sich dann natürlich auch im Kurvenverlauf der Absenkdiagramme<br />

niederschlägt.<br />

Als Nächstes müssen die unterscheidbaren stratigraphischen<br />

Einhei ten einzeln rekonstruiert werden (Beilage<br />

6). Dies geschieht graphisch mittels der aus dem geologischen<br />

Profil oder der palinspastischen Rekonstruktion<br />

(Beilage 5) gemessenen Mächtigkei ten, welche auf einer<br />

paläogeographisch gestreckten, d.h. ungefähr die Distanzen<br />

während unserer Zeitbasis ("obereozäne Peneplain")<br />

darstellenden Profillinie aufgetragen werden.<br />

Als schwierigste und oft sehr spekulative Aufgabe<br />

bleibt nun noch die Abschätzung der jeweils vor Ablagerung<br />

der nächst jüngeren Einhei t erodierten Mächtigkeiten<br />

jeder Formation. Im Prinzip wurde stets ein m5gliehst<br />

einfaches, die vorhandenen Kenntnisse linear extrapolierendes<br />

Bild gezeichnet. Weil aber das Tertiär<br />

in unserem Untersuchungsgebiet durch zahlreiche Diskordanzen<br />

geprägt ist, bleibt hier ein brei tes Feld der<br />

relativen Ungewissheit. Charakteristische Unregelmäs-

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