Deutsch (12.3 MB) - Nagra
Deutsch (12.3 MB) - Nagra
Deutsch (12.3 MB) - Nagra
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
NAGRA NTB 85-14 - 107 -<br />
So wurden auch bei Mannheim seit dem oberen Pliozän ca.<br />
1000 m Sedimente abgelagert, was durchschnittliche Absenkraten<br />
von ca. 50 cm pro 1000 Jahre ergibt. Gleichzei<br />
tig zeugen ca. 50 km wei ter südlich bei Karlsruhe<br />
von derselben Zeitspanne höchstens ein paar Dutzend Meter<br />
Sedimente.<br />
Geodätische Messungen im Raum Darmstadt ergeben rezente<br />
Subsidenzraten von 0.2 0.7 mm/Jahr, wobei deutlich<br />
durch Bruchstufen getrennte Schollen mit unterschiedlichen<br />
Bewegungsraten kartiert werden können (PRINZ 1969).<br />
Andererseits finden wir im Molassebecken über weite<br />
Räume relativ gleichmässige Absenkungen, die gewissen<br />
regionalen Gesetzmässigkeiten unterliegen. Seit. dem<br />
oberen Oligozän scheint die Subsidenz hier abschni ttweise<br />
ziemlich homogen zu sein, wobei sie generell von<br />
innen nach aussen abnimmt. .<br />
Folgende auffällige Punkte sind sowohl aus Tabelle 2<br />
wie dann auch aus den jeweiligen Raum/Zei t-Diagrammen<br />
ablesbar (siehe auch Kapitel 2.4):<br />
- Im oberen Oligozän ("Chatt") herrschen im hier untersuchten<br />
Teil des Mittellandes relativ bescheidene<br />
Subsidenzraten von 5 - 15 cm pro 1000 Jahre. Bei der<br />
Tiefbohrung Hünenberg sind _ es gleichzei tig etwa<br />
20 cm, bei der Tiefbohrung Linden etwas über 40 cm<br />
pro 1000 Jahre.<br />
- Die Subsidenzraten erreichen im untersten Miozän<br />
("Aqui tan ll ) ein Maximum. Sie nehmen vom zentralen<br />
Mi t telland (ca. 1 mml Jahr) gegen den äusseren Rand<br />
des Molassebeckens stetig bis gegen Null ab. In externen<br />
Bereichen findet gleichzeitig eine gewisse Hebung<br />
statt (Schüttung der älteren Juranagelfluh). In<br />
der subalpinen Molasse, wo diese miozäne USM zum Teil<br />
bis 2500 m mächtig sein dürfte (z.B. SCHUPPLI 1952:<br />
Tafel 11), könnten maximale durchschnittliche Absenkraten<br />
des Molassetroges von ca. 1.5 rom/Jahr erreicht<br />
worden sein. Im allgemeinen sind die Werte aber wesentlich<br />
kleiner.