Deutsch (12.3 MB) - Nagra
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NAGRA NTB 85-14 - 8 -<br />
Wie die Untersuchungen von Mikrofaunen zeigen, herrschen<br />
im Vergleich zum Mittelmeer relativartenarme,<br />
verkümmerte Gemeinschaften vor, deren Formen kaum je<br />
guten stratigraphischen Leitwert besitzen, also meist<br />
langlebigere Typen oder endemische Varianten sind<br />
(BüCHI 1956; HAGN 1961; ZIMMERMANN et ale 1976; JUNG ed<br />
1982). ~<br />
Zwar hat z.B. HAGN (1961:316) mit Foraminiferen als erster<br />
erahnt, dass die im Bodenseegebiet als oberes<br />
"Burdigal" bezeichneten Sandschiefer eigentlich Junger,<br />
nämlich unteres "Helvet" sein müssen. Auch die überzeugenden<br />
Resultate von BERGER (1983) zum Alter der<br />
OMM-Transgression in der Westschweiz zeigen, dass mi t<br />
di fferenzierten Untersuchungen auch die Mikropaläontologie<br />
wertvolle Daten für die Gliederung der Molasse<br />
liefern kann. Allein, bis heute ist ihr Beitrag zur Datierung<br />
der schweizerischen Molasse bescheiden und kontrovers<br />
geblieben. Dennoch werden in dieser Arbeit mangels<br />
anderer Angaben z. T. die von ZIMMERMANN et. ale<br />
(1976) mi t Nannoplankton er mi t tel ten Oligozän/Miozän-Grenzen<br />
für diverse Bohrprofile verwendet (siehe<br />
auch RIGASSI 1977).<br />
In jüngerer Zeit werden vor allem auch in der östlichen<br />
und zentralen Paratethys (z.B. ROEGL& STEININGER 1983)<br />
sowie im Rhonetal Ostrakoden mit Erfolg für die regionale<br />
biostratigraphische Korrelation verwendet (OERTLI<br />
'1956; CARBONNEL 1982).<br />
Auch langlebigere, aber faziesabhängige Faunen bieten<br />
sich in beschränktem Mass für stratigraphische Korrelationen<br />
an. So können z. B. im 11 Burdigal" der Nord- und<br />
Nordostschweiz skutellenreiche Horizonte miteinander<br />
verbunden werden; ob dies allerdings vom Aargau bis<br />
nach St. Gallen machbar ist, bleibt zweifelhaft (BüCHI<br />
1957a; BüCHI & HOFMANN 1960). Ein Ve'rsuch, z.B. die<br />
häufig von Lumachellen geprägten Einheiten Muschelsandstein<br />
- Grobsande - Randengrobkalk - Muschelagglomerat<br />
zur Zeit der weitesten Meerestransgression der OMM als<br />
homochron zu betrachten, zeigt, wie schwierig solch eigentlich<br />
naheliegende Korrelationen zu verifizieren<br />
sind, wenn kein direkter paläogeographischer Zusammenhang<br />
der einzelnen Vorkommen gegeben ist (z.B. BüCHI &<br />
HOFMANN 1960; ANTENEN 1973).<br />
Im Rheingraben stehen die Dinge um vieles besser als im<br />
Molassebecken; die biostratigraphische Gliederung des<br />
brackisch-marinen Öligozäns bereitet kaum Schwierigkeiten<br />
(WITTMANN 1950a; SITTLER 1965; DOEBL 1970).