Deutsch (12.3 MB) - Nagra
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NAGRA NTB 85-14 - 73 -<br />
Fig. 16 nicht dargestellt; es wird einfach interpoliert.<br />
- Die "Aarwanger Molasse" des tieferen "Chatt" ist sowohl<br />
bei Pfaffnau 1 wie im NNW bei Bärenwil nicht<br />
mehr vorhanden. Wir können also annehmen, dass dazwischen<br />
im unteren "Chatt" ein aktives Senkungsgebiet<br />
lag, welches in seinem Zentrum von ca. 200 - 300 m<br />
mächtigen äl teren Sedimenten (Wynauer Kalk und Aarwanger<br />
Blättermolasse) gefüllt worden war. Im mittleren<br />
Chatt hat die USM mit der bunten Molasse das ganze<br />
Gebiet bis zu einer imaginären äussern Randflexur<br />
nahe dem heutigen externen Ueberschiebungsrand des<br />
Faltenjuras erreicht.<br />
- Diese Depression bei Aarwangen-Wynau (siehe auch<br />
BüCHI und SCHLANKE 1977: Abb. 5) zeichnet sich in den<br />
Mächtigkeiten der Jungeren USM-Schichten (Kalksandsteinserie,<br />
obere bunte Molasse) nicht mehr ab, was<br />
bedeuten würde, dass die Senkungzone nicht mehr aktiv<br />
war. Die " oberchattische", "aquitane" und auch "burdigale"<br />
Absenkung des Molassebeckens ist hier also<br />
gleichmässig, mi t alpenwärts stetig zunehmenden Beträgen<br />
erfolgt.<br />
Die Informationen für eine Rekonstruktion der Verhältnisse<br />
während der OMM und vor allem der OSM sind so<br />
spärlich, dass keine-sicheren Aussagen gemacht werden<br />
können. Nachstehendes wäre in Erwägung zu ziehen:<br />
- Die Meeres-Transgression erfolgte über das ganze Gebiet<br />
bis wei t in den Basler Tafeljura hinein (über<br />
Lampenberg hinaus, Tenniker Muschelagglomerat etc.;<br />
STUMM 1964).<br />
- Der Faziesbereich der Juranagelfluh reichte bis unter<br />
die heutige Randüberschiebung nach SE (siehe Fig. 7).<br />
Die Glimmersandrinne, deren Ueberreste weiter im<br />
Westen ja noch gefunden werden können (HOFMANN 1969:<br />
Fig. 1; ANTENEN 1973:114f.), muss also im Bereich der<br />
heutigen Jurafalten nach SW gezogen sein. Weiter wird<br />
der Verzahnungsbereich zwischen axialer Glimmersandrinne<br />
und radialem Napfschuttfächer während der OSM<br />
ca. zwischen Bärenwil und Humbel angenommen.<br />
Eine Interpretation dieser Verhältnisse aufgrund der im<br />
Osten gewonnenen Erkenntnisse, wo kein Zusammenschub<br />
die ursprünglichen Strukturen zerstört hat, ergäbe für<br />
Profil 7 (Fig. 16) folgendes Bild: Eine "Scharnierzone"<br />
zwischen stabilem Tafeljura und sich einsenkendem Molassebecken<br />
ist generell entlang der oberoligozän-untermiozänen<br />
Randflexur oder der mittelmiozänen Glimmersandrinne<br />
denkbar. Demnach wäre sie für Profil 7<br />
(Fig. 16) in der Gegend um Humbel zu suchen, welche ursprünglich,<br />
um die hier vermuteten ca. 6.5 km Zusammen-