Deutsch (12.3 MB) - Nagra
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NAGRA NTB 85-14 - 18 -<br />
suchten westlichen Profilen fehlen wei tgehend. Während<br />
also in der westlichen "chattischen" Molasse ein Neben-<br />
und Nacheinander von petrographisch gut unterscheidbaren<br />
Abfolgen mit offensichtlich verschiedenen<br />
Liefergebieten resp. Liefermassen vorherrscht (z.B.<br />
ANTENEN 1973:Fig. 3a: MAURER 1983 Abb. 22-24), entspricht<br />
die oberstoligozäne USM im Osten eher schon der<br />
über die ganze Zei t ziemlich konstanten Erosion eines<br />
grossen, relativ homogenen Einzugsgebietes.<br />
In der subalpinen Zone hingegen kann die "chattische"<br />
USM vor allem mi t Schweremineralien von Ost nach West<br />
gut gegliedert werden und es lassen sich mehrere diskrete<br />
Schuttfächer unterscheiden (z.B. FREI 1979).<br />
Interessant sind auch die von MAURER (1983:48) im unteren<br />
"Chatt" durch Schweremineralien vielerorts, gerade<br />
im westlichen Mittelland, nachgewiesenen Schüttungen<br />
aus dem Juragebiet, was belegt, dass diese Region dannzumal,<br />
abgesehen von der Raurachischen Senke, noch<br />
weitgehend als Hochgebiet (?) dem Abtrag ausgesetzt<br />
war. Allenfalls könnten sie auch als Hinweis für tektonische<br />
Aktivitäten im Bereich des von AUBERT (1958,<br />
1969) postulierten "faisceau oligocene" gewertet werden.<br />
Vielleicht können die 11 Gomphol i the 11 aus der Vallee<br />
de Joux (AUBERT 1958) als Analogon zur älteren Juranagelfluh<br />
(z.B. SCHREINER 1974) betrachtet werden.<br />
Im Oberrheingraben und der Raurachischen Senke<br />
(Tab. 11/1-5) dauert Subsidenz und Sedimentation an,<br />
wobei der Detritus jetzt im oberen Oligozän vorwiegend<br />
von den aufsteigenden Alpen herkommt (Cyren~nmergel<br />
resp. Elsässermolasse , z. B. FI SCHER 1965). Im oberen<br />
"Chatt" klingt die Ablagerung der in diesem Gebiet gut<br />
gliederbaren USM mi t mächtigen Süsswasserbildungen aus<br />
(Tüllinger Süsswasserkalke, Delemontien). In den südlichen<br />
Tertiärmulden dürfte die Fazies dieser Süsswasserkalke<br />
sicher noch bis ins Miozän reichen (ANTENEN<br />
1973: 51), während im südlichen Oberrheingraben Ablagerung<br />
und dami tauch Subsidenz wahrscheinlich schon im<br />
"Chatt" ausklingen.<br />
Die Oligozän/Miozän-Grenze wird heute zwischen "Chatt 11<br />
und "Aquitan U resp. Unter- und Ober-Eger gezogen (z.B.<br />
RUTSCH und SCHLüCHTER 1973). Sie kann vor allem mi t<br />
biostratigraphischen Ueberlegungen gerechtfertigt werden<br />
(z.B. ZöBELEIN 1960), äussert sich in der schweizerischen<br />
Molasse aber vielerorts auch als li thostratigraphische<br />
Grenze: Das Oligozän scheint als relativ ruhige<br />
Zei t auszuklingen (Gipsmergel und Süsswasserkalke<br />
im Westen, Tab. 1/1-5). Darüber folgen als miozäne Basis<br />
oft unvermittelt gröbere Sedimente (Kalksandsteinserie,<br />
Gres de Cuarny, granitische Napf-Schüttung, höhere<br />
Teile der Höhronenschüttung, Kronberg/Gäbrisüber<br />
Speer-Schüttung als granitische Molasse).