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Deutsch (12.3 MB) - Nagra

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NAGRA NTB 85-14 - 101 -<br />

somit wäre eine Annahme für den Beginn des Fernschubes<br />

am Alpenrand vor der Ablagerung der Vogesenschotter<br />

durchaus nicht abwegig. Wir hätten dann, unter der Annahme,<br />

der Zusammenschub sei noch bis in jüngste Zei t<br />

oder vielleicht heute noch aktiv, gegen 10 Mio Jahre<br />

für die "p liozäne" Juratektonik zur Verfügung.<br />

Für eine maximale Einengung von 25 km ergibt das eine<br />

minimale Verkürzungsrate von 2.5 mm/Jahr. Diese Spekulation<br />

steht im Gegensatz zu herkömmlichen Vorstellung<br />

von einer kurzen und heftigen IIspätpontischen" Jurafaltung<br />

die sich in 2 3 Mio Jahren abgespiel t haben<br />

könnte. Weder das eine noch das andere ist vorläufig<br />

beweisbar.<br />

Wie die Ausführungen in Kapitel 3.1.1.3 zeigen, können<br />

wir aber von einer eher längerfristigen und langsamen<br />

Bewegung ausgehen (siehe auch MUELLER & BRIEGEL 1980).<br />

Die Ueberschiebung des Plateaux-Juras auf den Bresse­<br />

Graben kann nicht mit Fernschub erklärt werden: es<br />

dürfte sich hier um Schweregleitung als Folge von Kompaktion<br />

und/oder Einsenkung im Bresse-Graben handeln<br />

(MUGNIER 1984:133ff). Damit entfällt auch die Möglichkeit,<br />

den Rahmen für die Juraüberschiebung mit den<br />

jüngsten überfahrenen Sedimenten im Bresse-Graben<br />

(Pont) abzustecken.<br />

2.4.4.2<br />

Mio-pliozäne Hebungen und rezente Bewegungen<br />

Eine überregionale Heraushebung des gesamten nördlichen<br />

Alpenvorlandes seit dem mittleren Miozän ist offensichtlich.<br />

Als letzte einheitliche räumliche Orientierungsebene<br />

kann die Grenze OMM/OSM angenommen werden,<br />

welche ausgangs Karpat ungefähr auf Meeresniveau gelegen<br />

haben muss. Isohypsenkarten dieser Grenze (LEMCKE<br />

1984: Abb. 14) ergeben absolute Hebungsbeträge , wobei<br />

allfällige spätere Absenkungen während der OSM noch dazugezählt<br />

werden müssen, um die sogenannte Resthebung<br />

(= postmolassische Hebung) zu erhalten.<br />

Diese postmolassischen Hebungen können wiederum nur im<br />

Zusammenhang mi t den Ereignissen sowohl in den Alpen<br />

als auch im Schwarzwald (+ Vogesen) verstanden werden.<br />

Wie SCHAER (1979) ausführt, könnten die Hebungen in den<br />

Alpen mi t ähnlichen Geschwindigkei ten, wie sie heute<br />

gemessen werden (GUBLER et ale 1984) schon sei t ca.<br />

20 Mio Jahren angedauert haben. Dies käme einer gesamten<br />

mio-plio-pleistozänen Hebung des zentralen Alpenkörpers<br />

um 20 - 30 km gleich.

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