Deutsch (12.3 MB) - Nagra
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NAGRA NTB 85-14 - 49 -<br />
Dabei hängt natürlich vieles von der unsicheren<br />
Grenzziehung "Chatt"/"Aquitan" ab, welche einerseits<br />
mi t den Hinweisen von ZIMMERMANN et ale (1976) und<br />
andererseits mit sedimentpetrographischen Vergleichen<br />
einigermassen abgeschätzt werden kann (siehe auch RI<br />
GASSI 1977; MAURER 1983). Eine persistierende Aarmassiv-Schwarzwald-Schwelle<br />
kann allenfalls zwischen<br />
dem Gebiet der Bohrungen Pfaffnau und Boswil festgestellt<br />
werden.<br />
- Während der OMM sind die Verhältnisse ziemlich ausgeglichen,<br />
obwohl im Westen die Absenkung tendenziell<br />
grösser und die Sedimentation lückenloser zu sein<br />
scheint (siehe auch 2.2.2.3.A2). Eine deutliche Grenze<br />
zwischen Raurachischer Senke und einem höherliegenden<br />
östlichen Teil ist nicht mehr gegeben. Die Absenkung<br />
des Untergrundes vollzieht sich im Streichen<br />
des Molassetroges ziemlich homogen.<br />
- Die OSM scheint eine Zei t gleichmässiger Subsidenz<br />
gewesen zu sein, wovon die Zeugen im Westen allerdings<br />
vollständig erodiert wurden. Die Kurven beruhen<br />
hier auf Vergleichen mit alpenrandnahen Gebieten<br />
(Napf) und den Verhältnissen im Osten. Im Bodenseegebiet<br />
östlich der Bohrung Herdern setzt im Mittelmiozän<br />
(wahrscheinlich schon früher, siehe BüCHI et ale<br />
1976:32) eine bis in jüngste Zeit aktive Bruchtektonik<br />
ein (SCHMIDLE 1931; HOFMANN 1956c:30; SCHREINER<br />
1974:152ff; siehe auch Profile C und 1, Beilagen 3<br />
und 4). Bruchflächen erscheinen im Raum/Zeit-Diagramm<br />
als senkrecht schraffierte Flächen, welche im Verlauf<br />
der tektonischen Aktivität immer grösser werden. Der<br />
Bodensee-Graben zeigt heute im Bereich der Profile A<br />
und C eine totale Vertikalversetzung von ca. 400 m.<br />
- Deutliche Tendenzen sind aus einem Vergleich der Lage<br />
des Untergrundes zu Beginn der OSM mit seiner heutigen<br />
Höhe ablesbar. Die Netto-Hebung (= Höhenlage über<br />
Meer, siehe auch LEMCKE 1974: Abb. 6) seit der ausgehenden<br />
OMM bis heute beträgt zwischen Zürich und Berlingen<br />
durchwegs kaum mehr als 100 m; bei Dingelsdorf,<br />
das auf der Ostschulter des Bodenseegrabens<br />
liegt, aber ca. 400 m. Westlich von Zürich steigt<br />
dieser Betrag über Pfaffnau-Süd 1 (ca. 700 m) bis<br />
nach Ruppoldsried (ca. 1000 m) rapide an. Dies kann<br />
zweifellos auf eine Kombination von "decollement and<br />
basement uplift" im Sinne LAUBSCHERS (1974:Fig. 3)<br />
zurückgeführt werden (siehe auch Fig. 2).