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Franz von Sickingens Fehde gegen Trier und ein Gutachten ...

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- XLVIII -<br />

er 'Geld <strong>und</strong> Truppen für den Kaiser zu gdw'innen. Mit gröster<br />

Offenheit erklärte er (las später dem Boten des Räiclisregimdnts<br />

«Wolle man ihm folgen, so wolle er helfen machen, wann die K. M.<br />

in diese-Lande komme, dass K. 14. mehr Le u t u nd Gelds<br />

finde »<br />

Voll patriotischen Zorns sah er die vorn, Klerus zusammengebrachten<br />

<strong>und</strong> in <strong>und</strong>eutschem Interesse verwandten Reichlhüitier.<br />

Nicht umsonst halte er die Enthüllungen Hutt.ens über das Treiben<br />

des römischen Hofs Vernommen.<br />

Es sch<strong>ein</strong>t kaum <strong>ein</strong>em Zweifel zu unterliegen, dass <strong>Franz</strong> dem<br />

Ruhme <strong>ein</strong>es Ziska nchstrebte, der die Güter der Waffen Iheils den<br />

Erben derer, die sie gestiftet, Iheils dem allgem<strong>ein</strong>en Besten zurückgestellt.<br />

Schon ging denn auch das Gerücht, Sickingen habe sich<br />

vorgenommen, die Pfaffen <strong>und</strong> Bischöfe zur Ordnung zu bringen.<br />

Ueber das Verhältniss zum Kaiser war Siekingen schon längst<br />

mit sich im Klaren. Deutschland brauche jetzt <strong>ein</strong>en schai-.fe.u, kriegej-isclien,<br />

nicht <strong>ein</strong>en trägen Pfaffenkaiser. Es gäbe Fälle, wo Ungehorsam<br />

<strong>gegen</strong> den Kaiser der beste Gehorsam sei.<br />

Am wenigsten konnte das päpstliche Recht im Wege stehen.<br />

Hatte doch schon Luther die päpstlichen Gestzhücher verbrannt. Und<br />

wenn Holten erklärte, dass das ganze päpstliche Recht als <strong>ein</strong>e<br />

Sammlung <strong>von</strong> herrsch- <strong>und</strong> habsüchtigen Menschensatzungen <strong>von</strong><br />

allen übrist]ichen Fürsten iiud Völkern verbrannt <strong>und</strong> abgeschafft<br />

werden sollte, so hatte <strong>Franz</strong> nichts da<strong>gegen</strong>, ja er war damit <strong>ein</strong>verstanden,<br />

dass alle lat<strong>ein</strong>ischen Reclitsbüchet- an <strong>ein</strong>em Tage verbrannt<br />

würden.<br />

Bald erschien es ih in als Pflicht, die Unterthanen des Reichs,<br />

so viel er vermöchte, <strong>von</strong> dem antichristlichen Gesetz dci- Pfaffen zu<br />

befreien. Es liege kdin G•I'IInd vor, auch wider Papst <strong>und</strong> Bischof<br />

zu kriegen, da sie ja selbst das Schwert gebrauchten. K<strong>ein</strong> deutscher<br />

Bischof seijetzt <strong>ein</strong> Prediger, da<strong>gegen</strong> viele treffliche Jäger <strong>und</strong><br />

Krieger, vor denen Niemandes Erbgüter sicher seien. Wenn die<br />

Priesterschaft auch ferner- auf Ermahnungen nichts gebenwerde, so<br />

müsse man Gewalt <strong>gegen</strong> sie gebrauchen.<br />

Es trafen mannigfache Gründe zusammen, um grade <strong>gegen</strong> den<br />

Bischof Ion <strong>Trier</strong> vorzugehen, dür noch immer den Titel<strong>ein</strong>es Erzkanzlers<br />

<strong>von</strong> Arelate führte. War dieser Kurfürst es doch vorzüglich<br />

gewesen, der im Interesse <strong>Franz</strong> 1 sich lange <strong>gegen</strong> die Wahl des<br />

Kaisers Karl erklärt hatte, der <strong>von</strong> d<strong>ein</strong> Könige «Kronen<br />

unbillig empfangen <strong>und</strong> wider die königl. Majestät <strong>ein</strong>genommen»,<br />

8 Notizenblatt, Beilage zrnn Archiv für K<strong>und</strong>e ösl.erroieluscher Geschichtsquellen.<br />

Zweiter Jahrgniig (1852) S. 41.

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