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Franz von Sickingens Fehde gegen Trier und ein Gutachten ...

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- LXI -<br />

Diese Unterlassung der Ladung war vielleicht gar nicht <strong>ein</strong><br />

Versehen, sondern absichtlich <strong>und</strong> mit Bedacht, geschehen. Wenigstens<br />

liess sich für dies Verfahren geltend machen, was hei der<br />

Heidelberger Konferenz die Rät.he der Fürsten wirklich geltend<br />

machten : «dass <strong>Franz</strong>en <strong>ein</strong>ich Citation zuzuschicken nit <strong>von</strong> Noten<br />

gewest, dieweil <strong>Franz</strong> durch s<strong>ein</strong> geübt mutwillig Handlung mit der<br />

That in die Acht gefallen ;» denn «wiewol der Landfriede verganges<br />

Reichstags mit <strong>ein</strong>em Zusatze gebessert, dass, obschon die<br />

That iffenhai' wär, so soll dennoch derselh erst cilirt,, gehört <strong>und</strong><br />

erklärt werden, so ist doch im selhigen der Friedbruch usgenommen.<br />

Soliclis hätten kaiserl. M. Stattlialtr <strong>und</strong> die vorn ohn<br />

Zwifel auch nit kl<strong>ein</strong> erwogen 35 .» Da<strong>gegen</strong> betrachtete Sickingen<br />

sich durch 'die Achterklürung für beschwert <strong>und</strong> war der Ansicht,<br />

es sei <strong>gegen</strong> ihn wider den Landfrieden gehandelt.<br />

Die drei Fürsten verfolgten nun aber nicht Sickingen selbst,<br />

sondern wandten sich zunächst wider s<strong>ein</strong>e \Tei.hündele Der Kurfürst<br />

<strong>von</strong> Mainz, dem sie vorwarfen, <strong>ein</strong>er Anzahl Sickingescher Beiter<br />

den Uebergang über den 1.ih<strong>ein</strong> nicht verwehrt zu haben, musste<br />

s<strong>ein</strong>en Frieden mit 25000 Gulden erkaufen. Die Burg I'Iartmulhs<br />

<strong>von</strong> Kronberg musste sich am 16. Oktober ergeben. Dann ging<br />

der Zug <strong>gegen</strong> Frosvin <strong>von</strong> •Hutten, «weil er sieb des Aufruhrs t.heillnflig<br />

gemacht <strong>und</strong> erklärte Aechter hei sich aufgenommen ». S<strong>ein</strong>e<br />

Burg Salmünster ward erobert. Die Güter Hilchens <strong>von</strong> Lorch<br />

wurden <strong>ein</strong>gezogen. Am 10. Oktober stellte <strong>Trier</strong> d<strong>ein</strong> Pfalzgrafen<br />

<strong>und</strong> vermuthlich auch Philipp <strong>von</strong> Hessen die förmliche Vollmacht aus,<br />

<strong>gegen</strong> Sickingen <strong>und</strong> s<strong>ein</strong>e Anhänger zu handeln, wie sich nach<br />

dem .Landfrieden gebühre. Ini November verliessen ]3ucer <strong>und</strong> Oecolampadius<br />

die Burgen <strong>Sickingens</strong>. 'Während l3ucer nach 'Winterthur<br />

ging, begaben sich Hutten <strong>und</strong> Oecolampadius, wie auch der vertriebene<br />

Hartmuth <strong>von</strong> lCronberg', nach Basel.<br />

Am 19. November ward in Nürnberg der Reichstag eröffnet, dci'<br />

zweite in diesem Jahr. Als am 25. November in Schw<strong>ein</strong>furt <strong>ein</strong>e<br />

Anzahl Edelleute in i3erathung getreten waren, sah sich das Reichsregiment<br />

veranlasst, mil,zul.heilen, dass Sickingen durch s<strong>ein</strong>en Friedensbrnch<br />

<strong>und</strong> dadurch, (lass er in Wort <strong>und</strong> Schrift habe vernehmen<br />

lassen, er handle mit kaiserlicher Majestät Wissen <strong>und</strong> 'Wollen, das<br />

crimen laesae maicstatis begangen <strong>und</strong> in die Beichsacht gefallen<br />

sei j <strong>und</strong> sie aufzufordern, Sickingen k<strong>ein</strong>e Hülf' , zu leisten, widrigenfalls<br />

sie sich der Acht tiieilhaftig machten. Aber an demselben Tage<br />

schrieb auch Hans <strong>von</strong> der Planil.z jetzt würde man Sickingen nicht<br />

30 Münch III, 53. Im Text sind der Kürze wegen die Sätze umgestellt.

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