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Franz von Sickingens Fehde gegen Trier und ein Gutachten ...

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- LXXVII -<br />

hatte. Ungefähr um dieselbe Zeit schrieb Schweikart <strong>von</strong> Sickingen<br />

an den Rath der Stadt Strassburg. Er wisse wohl, dass der Rath<br />

s<strong>ein</strong>em Vater <strong>Franz</strong> 8000 Gulden vorgestreckt habe, die noch nicht<br />

bezahlt seien. Der Rath möge in Anbetracht. der Lage, in die er<br />

<strong>und</strong> s<strong>ein</strong>e Brüder durch deS Vaters Tod gekommen seien, noch mit<br />

der Bezahlung Geduld haben. Sie wollten allen möglichen Fleiss<br />

ankebren, ihren Verpflichtungen nachzukommen 55.<br />

War so der Erzbischof nicht gesonnen, <strong>von</strong> s<strong>ein</strong>er starren Haltung<br />

auch nur das Geringste aufzugeben, so schonte auch Sch\veikart<br />

s<strong>ein</strong>e Unterthanen nicht. <strong>Franz</strong> hatte <strong>ein</strong>ige <strong>Trier</strong>ische Unter-<br />

Uanen ZU St. Wendel <strong>und</strong> anderswo niedergeworfen; dann aber<br />

<strong>gegen</strong> das Versprechen, sich unter gewisscn Bedingungen wieder<br />

bei ihm oder s<strong>ein</strong>en Erben zu stellen, losgegehen. Natürlich<br />

hatten sie zugesagt, <strong>ein</strong>e bestimmte Schatzung zu zahlen. Als sie<br />

aber weder zahlten noch sich stellten, mahnte Schweikart sie,<br />

ihren Verbindlichkeiten nachzukommen, <strong>und</strong> da (las nicht half, liess<br />

er den Wortbruch nicht ungenimdet. Als später dem Erzbisdiof<br />

Vergleichsvorschläge gemacht wurden, wies er dieselben ab, weil<br />

Schweikart «s<strong>ein</strong>er Amtsleut <strong>ein</strong>en angegriffen <strong>und</strong> ihm s<strong>ein</strong> Haus,<br />

in dem er s<strong>ein</strong>e Wohnung gehabt, in Gr<strong>und</strong> abgebrannt» habe.<br />

Der Bischof <strong>von</strong> Speier arbeitete unausgesetzt an <strong>ein</strong>em Ausgleich.<br />

Die Flerflieimer Chronik erzählt: «Der Bischof liess nit nach,<br />

erlanget zuletzt, dass ihm <strong>gegen</strong>net ward, <strong>ein</strong> gütlichen Tag fürzunehmen<br />

; der ward gen Basel gesetzt, <strong>von</strong> allen Theilen besucht <strong>und</strong><br />

sonderlich treffentlich <strong>von</strong> wegen der Fre<strong>und</strong>schaft deren <strong>von</strong> Sickingen.<br />

Aber die Kriegs-Kwfürsten <strong>und</strong> Fürsten wollten nichts thun. Zuletzt<br />

ward fürgeschlagen, dass denen <strong>von</strong> Sickingen 4000<br />

Gulden vor alle -Forderung werden <strong>und</strong> dass <strong>Trier</strong><br />

<strong>und</strong> Speie r, Erzbischof <strong>und</strong> Bischof, <strong>Franz</strong> Konrad<br />

mit Pfründen versehen sollten, damit er auch <strong>ein</strong><br />

Auskommens hett. Dieser Fürschlag .betrübt die Fre<strong>und</strong>schaft<br />

dero <strong>von</strong> Sickingen hoch.»<br />

«Indem starb Schwickern s<strong>ein</strong> Hausfrau zu Basel <strong>und</strong> ward <strong>ein</strong><br />

ander Tag ... gen Speier angesetzt. Den liessen die Chur- <strong>und</strong><br />

Kriegsfürsten, desgleichen deren <strong>von</strong> Sickingen Fre<strong>und</strong>schaft ganz<br />

trelTentlich besuchen.» Aber obgleich man sieh bis an den 8. Tag.<br />

besprach, musste man schliesslich unver(ragen abscheiden.<br />

1525den 1.7. Februar erfahren wir, dass Hartmann <strong>von</strong> ICronberg<br />

<strong>und</strong> andere Fre<strong>und</strong>e Schweikarts mit Erzherzog Ferdinand der<br />

kaiserlichen Schuld halt) in Unterhandlung standen 5.<br />

4 Günther a, a. 0.. S. 217 f. Anmerkung zu Ni. 86,<br />

55 Polit. Correspondonz Nr. 119.<br />

M •\'g]. unten TU Cantiuur.uln,s <strong>Gutachten</strong>.

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