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Erweiterung der Umformgrenzen beim Tiefziehen und ...

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7 Untersuchungsergebnisse: Kragenziehen mit Nachschieben von<br />

Werkstoff <strong>und</strong> definiertem Werkstofffluss (KNWW)<br />

malwert. Die radiale Streckung wird in Richtung zum Flanschrand durch eine stattfindende<br />

Materialstauchung verringert, die durch das Nachschieben von Werkstoff hervorgerufen<br />

wird. Mit Zunahme des Nachschiebe-Ziehverhältnisses (β Ns >3,3) gehen<br />

die radialen Dehnungen am Flanschrand in radiale Stauchungen über. Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

genannten Beanspruchungen kommt es zu einer relativ gleichmäßigen Aufdickung<br />

des Werkstoffes im Flansch. Innerhalb des Kragens gehen die tangentialen Stauchungen<br />

zum Rand des Kragens hin in tangentiale Dehnungen über. Die vorliegende<br />

Blechdickenzunahme am Fuß des Kragens verringert sich in Richtung des Kragenrandes<br />

infolge des Aufweitvorganges unter den Wert <strong>der</strong> Ausgangsblechdicke. Einen<br />

typischen Verlauf <strong>der</strong> experimentell ermittelten Umformgrade <strong>beim</strong> KNWW zeigt<br />

Bild 7-4. Das Kragenziehen mit Nachschieben von Werkstoff <strong>und</strong> definiertem Werkstofffluss<br />

stellt sich gemäß <strong>der</strong> auftretenden Formän<strong>der</strong>ungen als eine Kombination<br />

von konventionellem Kragenziehen (Aufweiten des Vorlochs) <strong>und</strong> <strong>Tiefziehen</strong> mit<br />

Nachschieben von Werkstoff <strong>und</strong> definiertem Werkstofffluss dar (Formän<strong>der</strong>ungen im<br />

Flansch). Die Formän<strong>der</strong>ungen sind an einzelnen Messpunkten, welche einen Abstand<br />

von 2 mm haben, über den Querschnitt des Werkstücks ermittelt worden. An<br />

Werkstücken, die durch KNWW gefertigt wurden, liegt <strong>der</strong> 1. Messpunkt am Kragenrand.<br />

Den Einfluss des Nachschiebeweges auf den Verlauf <strong>der</strong> Formän<strong>der</strong>ungen im<br />

Flansch des Werkstücks <strong>beim</strong> KNWW zeigt Bild 7-5a. Mit zunehmendem Nachschiebeweg<br />

vergrößert sich die infolge des Nachschiebens auftretende tangentiale<br />

Stauchung im Flansch des Werkstücks wie auch <strong>beim</strong> TNWW. Dies bedeutet, dass<br />

mit zunehmendem Nachschiebeweg die Neigung zur Bildung von Falten zunimmt.<br />

Dieser Versagensfall wird <strong>beim</strong> KNWW bei größeren Nachschiebewegen verstärkt<br />

auftreten. Der Einfluss <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>halterkraft auf den Verlauf <strong>der</strong> Formän<strong>der</strong>ungen im<br />

Flansch des Werkstücks ist nicht signifikant (Bild 7-5b). Auch <strong>beim</strong> Kragenziehen mit<br />

Nachschieben von Werkstoff <strong>und</strong> definiertem Werkstofffluss hat das Nachschiebe-<br />

Ziehverhältnis einen deutlichen Einfluss auf die radialen Formän<strong>der</strong>ungen. Vergleichbar<br />

zum TNWW gehen die radialen Dehnungen am Flanschrand mit zunehmenden<br />

Nachschiebe-Ziehverhältnissen in radiale Stauchungen über. Die Zone, in<br />

denen radiale Stauchungen vorliegen, vergrößert sich mit zunehmenden Nachschiebe-Ziehverhältnissen<br />

ausgehend vom Rand des Flansches in Richtung des sich ausbildenden<br />

Formelementes. Bei den Werkstücken mit <strong>der</strong> Blechdicke 2 mm <strong>und</strong> 4 mm<br />

liegen <strong>beim</strong> KNWW vergleichbare Verläufe <strong>der</strong> Formän<strong>der</strong>ungen vor. Radiale Stauchungen<br />

treten bei Werkstücken mit <strong>der</strong> Blechdicke 4 mm schon bei Nachschiebe-<br />

Ziehverhältnissen β Ns von 3,9 in den äußeren Zonen des Flansches auf.

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