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Erweiterung der Umformgrenzen beim Tiefziehen und ...

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Dissertation M. Otto -9-<br />

Für rotationssymmetrische Ausgangsteile sind durch SIEBEL /21, 22/ mathematische<br />

Modelle entwickelt worden, die das Problem <strong>der</strong> Faltenbildung im Flansch als ein<br />

eindimensionales geometrisches Instabilitätsproblem behandeln <strong>und</strong> auf ein Ausknicken<br />

eines Stabes unter Druckbelastung zurückführen.<br />

2.3 Möglichkeiten zur <strong>Erweiterung</strong> <strong>der</strong> <strong>Umformgrenzen</strong> <strong>beim</strong> <strong>Tiefziehen</strong> mit<br />

starrem Werkzeug<br />

Je<strong>der</strong> Umformprozess nutzt das Umformvermögen von Werkstoffen. Bei metallischen<br />

Werkstoffen ist das Umformvermögen charakterisiert durch die Werkstoffeigenschaften<br />

<strong>und</strong> die <strong>beim</strong> Umformprozess vorherrschenden Umformbedingungen. Sowohl die<br />

Geschwindigkeit, die Temperatur als auch insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Umformung vorherrschende<br />

Spannungszustand bestimmen das Umformvermögen. Das Umformvermögen<br />

kann verbessert <strong>und</strong> somit die <strong>Umformgrenzen</strong> erweitert werden, wenn<br />

kritische Zustände hinsichtlich des Spannungszustands, <strong>der</strong> Temperatur o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Formän<strong>der</strong>ungsgeschwindigkeit vermieden <strong>und</strong> lokal bzw. zeitlich beeinflusst werden.<br />

Bei Umformverfahren mit indirekter Kraftwirkung ist das Umformvermögen in <strong>der</strong> eigentlichen<br />

Hauptumformzone in den meisten Fällen nicht ausgenutzt. Bei diesen<br />

Umformverfahren, zu denen auch das <strong>Tiefziehen</strong> zählt, lassen sich die <strong>Umformgrenzen</strong><br />

erweitern, wenn die Zone <strong>der</strong> Kraftübertragung entlastet, die Belastbarkeit des<br />

Querschnitts <strong>der</strong> Kraftübertragung erhöht o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Formän<strong>der</strong>ungswi<strong>der</strong>stand in <strong>der</strong><br />

Umformzone verringert werden.<br />

Entsprechend lassen sich die Verfahrensgrenzen <strong>beim</strong> <strong>Tiefziehen</strong> mit starrem Werkzeug<br />

wesentlich erweitern, wenn es gelingt, die zum Einziehen des Werkstoffs aus<br />

dem Flansch in die Zarge notwendige Zugspannung zu verringern (Kraftübertragungszone<br />

entlasten) o<strong>der</strong> wenn die zulässige Spannung, die <strong>der</strong> Werkstoff ohne ein<br />

Versagen ertragen kann, in <strong>der</strong> Zone des Übergangs vom Ziehteilboden zur Zarge<br />

erhöht werden kann (Kraftübertragungszone verstärken).<br />

Die Kraftübertragungszone kann verstärkt werden, wenn die Ausgangsblechdicke<br />

o<strong>der</strong> die Zugfestigkeit des Werkstoffs erhöht werden. Ein Werkstoff mit einer höheren<br />

normalen Anisotropie verstärkt durch seine geringere Neigung zur Blechdickenreduktion<br />

ebenfalls die Kraftübertragungszone. Wird <strong>beim</strong> <strong>Tiefziehen</strong> mit starrem Werkzeug<br />

zusätzlich zu <strong>der</strong> wirkenden Ziehstempelkraft eine Kraftkomponente in die<br />

Hauptumformzone eingebracht, kann die Kraftübertragungszone entlastet werden.<br />

Auch eine Verringerung <strong>der</strong> notwendigen Umformkraft durch eine Beeinflussung <strong>der</strong><br />

chemischen Zusammensetzung des Werkstoff, <strong>der</strong> tribologischen Bedingungen, <strong>der</strong><br />

Umformtemperatur <strong>und</strong> <strong>der</strong> Umformgeschwindigkeit bewirkt eine Entlastung <strong>der</strong><br />

Kraftübertragungszone.<br />

Konkrete Maßnahmen, welche die oben beschriebenen Effekte bewirken, sind <strong>der</strong><br />

Wertigkeit nach im Folgenden aufgeführt:

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