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INFORMATIONSBRIEF Nr. 40 / 2-2004 April - Mai - Juni - BAGSO

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Aus Kirche, Politik und Gesellschaft<br />

Speyer und die Pfälzische Landeskirche feiern dieses Jahr den Jahrestag der<br />

Protestation, ein wichtiges und wesentliches Ereignis in der Geschichte der<br />

„Reformation“. Dr. Martin Schuck, Referent für Publizistik und Kirchenrecht am<br />

Konfessionskundlichen Institut in Bensheim, setzt sich mit der Frage auseinander,<br />

welche Wirkung und Bedeutung dieses Ereignis hatte und welche Konsequenzen sich<br />

hieraus auch heute noch für den Dialog zwischen den Kirchen ergeben.<br />

Hat der Protestantismus noch eine<br />

Daseinsberechtigung?<br />

475 Jahre nach der Speyrer Protestation<br />

In diesem Jahr ist es 475 Jahre her, dass auf dem Speyrer Reichstag<br />

sechs evangelische Reichsstände und 14 Vertreter freier Städte gegen<br />

die Mehrheit des Reichstages und gegen Kaiser und Papst darauf<br />

beharrten, in ihren Territorien und Städten die lutherische Reformation<br />

einführen zu dürfen. Es war ein Akt des Ungehorsams im Namen der<br />

Glaubens- und Gewissensfreiheit. Außerdem war es die Geburtsstunde<br />

des Protestantismus, auch wenn sich die frühen Anhänger der Reformation<br />

noch nicht so bezeichneten.<br />

Der Protestantismus hat seit dieser Zeit eine lange Strecke zurückgelegt.<br />

Diese Strecke war nicht frei von teilweise gravierenden Umbrüchen.<br />

Schon im Jahr des Speyrer Reichstages 1529 folgte bei den Marburger<br />

Religionsgesprächen der Bruch zwischen den Anhängern Luthers und<br />

Zwinglis, den späteren Reformierten. Vor allem in der Frage nach der<br />

Anwesenheit Christi im Abendmahl konnte man sich nicht einigen.<br />

Später gab es eine Phase lutherischer und reformierter Orthodoxie, wo<br />

die Lehrunterschiede zwischen den protestantischen Konfessionen mit<br />

an die Methode der katholischen Scholastik erinnernder Gründlichkeit<br />

und Spitzfindigkeit festgeschrieben wurden.<br />

Mit dem Westfälischen Frieden von 1648 begann eine Entwicklung, die<br />

für die mittlerweile seit mehr als 120 Jahren bestehenden lutherischen<br />

und reformierten Kirchtümer sehr fruchtbar war. Nach den verheerenden<br />

Religionskriegen, vor allem dem Dreißigjährigen Krieg, war der<br />

Frieden zwischen den Religionen das Gebot der Stunde. Es war die Zeit<br />

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