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Zweiter Zwischenbericht der wissenschaftlichen Begleitung

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U. Carle: Schulversuch Verän<strong>der</strong>te Schuleingangsphase in Thüringen – 2. <strong>Zwischenbericht</strong><br />

- Darin hat sich gezeigt: Im ersten Schulversuchsjahr haben die Kolleginnen und Kollegen<br />

nicht nur die räumlichen und materialbezogenen Grundlagen verbessert, sie<br />

haben sich vor allem deutlich spürbar selbst qualifiziert.<br />

- Erst auf <strong>der</strong> Basis Ihres Erfolges konnten sie analysieren, welche Steine sich nun für<br />

die weitere Entwicklung in den Weg stellen.<br />

Trotz aller Positivmeldungen und Entwicklungsfortschritte steht ein Schulversuch immer auf<br />

<strong>der</strong> Kippe, wenn auch auf immer höherem Entwicklungsstand: Vieles Positive wurde erreicht<br />

und vor allem bewiesen, dass die Zielstellung des Schulversuchs positiv und erreichbar ist.<br />

Aber einiges Negative spitzt sich auf <strong>der</strong> neuen Entwicklungsbasis kritisch zu und deutet darauf<br />

hin, dass jetzt hier dringend eine Lösung gefunden werden muss, damit <strong>der</strong> Schulversuch<br />

nicht gefährdet ist. Im Schulversuch Verän<strong>der</strong>te Schuleingangsphase in Thüringen ließen sich<br />

im Anschluss an die TOC-Erhebung und das heißt zum Zeitpunkt März 2001 (genau ein Jahr<br />

nach Beginn des Schulversuchs) folgende erfolgskritische Punkte ausmachen:<br />

Zunächst kann global über den gesamten Versuch hinweg festgestellt werden: Es gab einzelne<br />

Schulen, in denen die Situation beson<strong>der</strong>s kritisch war. Dies ist immer dann <strong>der</strong> Fall, wenn<br />

mehrere negative Bedingungskonstellationen aufeinan<strong>der</strong> treffen, aber keine Ressourcen für<br />

die Bewältigung da sind. Jede einzelne dieser Bedingungen tritt auch an an<strong>der</strong>en Schulen auf,<br />

führt aber nicht in kritische Situationen, son<strong>der</strong>n die Herausfor<strong>der</strong>ung wird bewältigt. Das<br />

heißt, Erfahrungen mit <strong>der</strong> Bewältigung <strong>der</strong> anstehenden Probleme sind im Schulversuch vorhanden.<br />

Was es zum Zeitpunkt <strong>der</strong> TOC-Analysen aber noch nicht gab, war ein ausreichen<strong>der</strong><br />

Informationsaustausch <strong>der</strong> Schulen untereinan<strong>der</strong>. Die Schulen wussten meist nichts von den<br />

Problemen <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en, die Wissenschaftliche <strong>Begleitung</strong> war ebenfalls nicht informiert. Und<br />

an die Schulbegleiterinnen wollten sich die Schulen nicht wenden. Die Empfehlung <strong>der</strong> Wissenschaftlichen<br />

<strong>Begleitung</strong> lautete daher: Die Schulen müssten sich gegenseitig besser unterstützen.<br />

Es könnten sich kritische Schulfreundschaften herausbilden, wo man sich gegenseitig<br />

hilft, Schulversuchs-Tandems o<strong>der</strong> ähnliches. Im Rahmen <strong>der</strong> Kommunikativen Validierung<br />

<strong>der</strong> TOC-Analysen und <strong>der</strong> Vorstellung <strong>der</strong> Produkte <strong>der</strong> Schulen wurde sofort versucht, den<br />

Kontakt zu stiften. Die Struktur für den Kontakt wurde aus heutiger Sicht jedoch zu vage gelegt.<br />

Hier müsste mehr Organisationsentwicklungs-Kompetenz hineinfließen.<br />

Die einzelnen problematischen Bedingungen wirken allerdings an je<strong>der</strong> Schule an<strong>der</strong>s, weil<br />

die Gesamtkonstellation <strong>der</strong> Probleme und Ressourcen unterschiedlich ist. Die Schulen sind<br />

insofern nicht vergleichbar.<br />

Folgende Kernprobleme hatten sich bei den Schulen ergeben:<br />

Alle Kernprobleme brachten in unterschiedlicher Zusammensetzung eine ganze Reihe von<br />

Folge- o<strong>der</strong> Teilproblemen mit sich, die von unruhiger Klasse, Angst vor zu wenig Leistung<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>, die Befürchtung den Kin<strong>der</strong>n nicht gerecht zu werden, Schwierigkeit bei <strong>der</strong><br />

Vermittlung des Vorteils <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ten Schuleingangsphase an die Eltern bis zu massiven<br />

zeitlichen Belastungen durch die Arbeit im Schulversuch führten. Im Folgenden sind nur solche<br />

Kernprobleme aufgeführt, die Schulen in Situationen bringen könnten, die den Schulversuch<br />

gefährden.<br />

An zwei Schulen fehlte es noch gravierend an Strategien <strong>der</strong> Öffentlichkeitsarbeit insbeson<strong>der</strong>e<br />

unter Einbezug <strong>der</strong> Eltern.<br />

An sieben Schulen stimmte die Kooperation noch nicht. So kam es vor, dass die Teams zwar<br />

tagten, sich aber nicht austauschten. Der Know-how-Transfer in <strong>der</strong> Schule war zu gering.<br />

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