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Zweiter Zwischenbericht der wissenschaftlichen Begleitung

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U. Carle: Schulversuch Verän<strong>der</strong>te Schuleingangsphase in Thüringen – 2. <strong>Zwischenbericht</strong><br />

Weiterführende Schulen: Reaktionen auf das erste Jahr<br />

Vier Projektleiterinnen geben an, nach dem ersten Schulversuchsjahr keine Reaktionen <strong>der</strong><br />

weiterführenden Schulen wahrgenommen zu haben.<br />

Die Reaktionen <strong>der</strong> weiterführenden Schulen werden von den weitaus meisten Schulen als<br />

verhalten abwartend bis ablehnend beschrieben.<br />

Hier scheint es keine Verän<strong>der</strong>ungen in Richtung einer Annäherung im Vergleich zum letzten<br />

Jahr gegeben zu haben.<br />

Drei Projektleiterinnen verwenden "positiv" in ihren Aussagen, wobei eine auch skeptische<br />

Reaktionen bemerkt hat .<br />

Drei Projektleiterinnen problematisieren, dass definitiv offene Arbeitsweisen nach Klasse vier<br />

nicht weitergeführt würden.<br />

Auch hier wird die Resonanz hauptsächlich im beiläufigen Gespräch mit KollegInnen <strong>der</strong><br />

weiterführenden Schulen fest gestellt. Fast ausschließlich scheint es sich dabei um Kontakte<br />

zu handeln, die zu Stande kommen, um die Formalitäten des Übergangs zu regeln. Das Interesse<br />

beschränkt sich scheinbar auf das dritte und vierte Schuljahr. In zwei Schulen eines<br />

Schulamtsbezirks kam es daher zu Hospitationen <strong>der</strong> Lehrer aus weiterführenden Schulen im<br />

dritten und vierten Schuljahr, nicht in <strong>der</strong> Schuleingangsphase. Auf eine Einladung zur Hospitation<br />

in <strong>der</strong> Schuleingangsphase, die eine Schule aussprach, kam keine Antwort.<br />

Könnte man hier mehr gegenseitiges Verständnis erreichen, wenn man öfter Kontakt hätte?<br />

Das Beispiel einer Schule – die Schule teilt sich das Gebäude mit <strong>der</strong> Regelschule - deutet<br />

darauf hin, dass häufigerer Kontakt o<strong>der</strong> räumliche Nähe nicht per se zu besserem Verständnis<br />

führt. Vielmehr muss Interesse systematisch geweckt werden.<br />

Die Grundschule Unterweid beschreibt einen gelungenen Werbeprozess: Nach anfänglichen<br />

Schwierigkeiten, die die Projektleiterin so umschreibt "konnten sich Wirksamkeit <strong>der</strong> Arbeit<br />

nicht vorstellen", "zweifelten an positiver Entwicklung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>", wurden die Lehrerinnen<br />

und Lehrer <strong>der</strong> weiterführenden Schulen durch Hospitationen und Informationen überzeugt<br />

und gelangten zu einer positiveren Einstellung. Auch arbeitet die Regelschule selbst in dem<br />

Projekt zur Schulentwicklung "Kleine Regelschule" mit, ist also selbst reformorientiert. Auch<br />

das Gymnasium "will eine Übergangsphase gestalten".<br />

För<strong>der</strong>schulen: Reaktionen auf das erste Jahr<br />

"Teilweise skeptisch" und "skeptisch" sind Umschreibungen, die sechs Projektleiterinnen nutzen.<br />

Drei Projektleiterinnen beschreiben die Reaktionen als positiv .<br />

Eine davon spürte aber auch, dass die Sorge um den Erhalt <strong>der</strong> eigenen Schule/ <strong>der</strong> eigenen<br />

Arbeitsplätze die För<strong>der</strong>schulleherInnen belastet. Insgesamt erfuhren sieben Projektleiterinnen<br />

von dieser Sorge.<br />

Die Mehrheit <strong>der</strong> För<strong>der</strong>schulen scheint dem Schulversuch immer noch zweifelnd gegenüber<br />

zu stehen.<br />

Beson<strong>der</strong>s negativ scheinen die För<strong>der</strong>schulen zweier Schulen in einem Schulamtsbezirk eingestellt<br />

zu sein . Die LehrerInnen <strong>der</strong> För<strong>der</strong>schulen stellten die Arbeit <strong>der</strong> GrundschullehrerInnen<br />

in Frage und sähen die betroffenen Kin<strong>der</strong> sowieso wie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> För<strong>der</strong>schule, nach<br />

einer langen Zeit in <strong>der</strong> Grundschule.<br />

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