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Zweiter Zwischenbericht der wissenschaftlichen Begleitung

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U. Carle: Schulversuch Verän<strong>der</strong>te Schuleingangsphase in Thüringen – 2. <strong>Zwischenbericht</strong><br />

Gründe für die Verbesserungen sehen die Projektleiterinnen darin, dass das Interesse an <strong>der</strong><br />

Arbeit <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en gewachsen sei. Drei Projektleiterinnen sehen die Verbesserung in den Aktivitäten<br />

und Initiativen <strong>der</strong> Schulen begründet. Zwei Projektleiterinnen sagen, Schule und<br />

Kin<strong>der</strong>garten hätten gemeinsame Arbeitsweisen erkannt und kooperierten daher besser.<br />

3.2.2.8 Kooperation mit dem Schulmedizinischen Dienst (Barbara Berthold)<br />

Von Kooperation zwischen Schule und schulmedizinischem Dienst kann noch immer nur mit<br />

Abstrichen die Rede sein. An drei Schulen findet sie so gut wie gar nicht statt: Eine Schule<br />

gibt an, es habe keine Kooperation statt gefunden. Die neue Schulleiterin, die auch Projektleiterin<br />

ist, äußert sich: "Ich konnte in <strong>der</strong> kurzen Zeit, in <strong>der</strong> ich hier als Schulleiterin tätig bin<br />

noch nicht in alle Bereiche des Schulversuchs eingreifen, dann hätte man mich besser vorbereiten<br />

und einweisen müssen." Die Schulärztin einer an<strong>der</strong>en Schule ist erkrankt, die einer<br />

weiteren Schule gestorben. Kooperationen über die notwendige Schuleingangsuntersuchung<br />

hinaus waren dort nicht möglich. Eine weitere Grundschule schreibt, dass "eigentlich keine<br />

Kooperation" statt gefunden habe und gibt die Schuleingangsuntersuchung als Anlass des<br />

Zusammentreffens an.<br />

Schuleingangsuntersuchung und Beiratsarbeit bringen Schule und Schulmedizinischen Dienst<br />

zusammen. Die Anzahl <strong>der</strong> Zusammenkünfte (gewonnen durch Zählen <strong>der</strong> Datumsangaben)<br />

liegt an den Schulen zwischen einem und sieben Treffen .<br />

Drei Projektleiterinnen berichten von Hospitationen <strong>der</strong> Schulärztinnen und –ärzte in <strong>der</strong><br />

Schuleingangsphase. Hospitationen und persönliche Gespräche werden positiv bewertet.<br />

Sechs Projektleiterinnen geben an, die Kooperation mit dem Schulmedizinischen Dienst habe<br />

sich im Vergleich zur letzten Befragung verbessert, fünf weitere können keine Verän<strong>der</strong>ung<br />

feststellen. Verschlechtert haben sich die Beziehungen nirgendwo. Vier Projektleiterinnen<br />

äußern sich dazu allerdings nicht explizit.<br />

Dass sich die Kooperation verbessert hat, zeigt sich vielfältig: Informationen fließen besser,<br />

Maßnahmen <strong>der</strong> Frühför<strong>der</strong>ung seien eingerichtet worden, die SchulärztInnen hätten ihre Einstellung<br />

zur Arbeit <strong>der</strong> LehrerInnen und zu Zurückstellungen geän<strong>der</strong>t. Die Projektleiterinnen<br />

sehen die Gründe dafür v.a. in <strong>der</strong> Teilnahme am regionalen Beirat und in den Hospitationen<br />

in <strong>der</strong> Schuleingangsphase.<br />

Trotzdem muss in diesem Bereich noch weiter gearbeitet werden. Einige Äußerungen zeigen,<br />

dass noch lange nicht alle SchulärztInnen den Schulversuch stützen:<br />

- Schulärztin bevorzugt Diagnose- und För<strong>der</strong>klassen, beeinflusst Eltern<br />

- Schulärztin nimmt nicht am Beirat teil und besucht keine Informationsveranstaltung<br />

- Schulärztin äußerte sich nach einer Hospitation negativ<br />

3.2.2.9 Rhythmisierung<br />

Die Schulen beschreiben ihre Ziele hinsichtlich <strong>der</strong> Rhythmisierung des Schulalltages überwiegend<br />

aus pädagogischer Sicht. Der Wechsel von Anspannung und Entspannung wird als<br />

wesentliches Element genannt. Aber auch <strong>der</strong> entspannte Tagesbeginn, das Berücksichtigen<br />

des Bewegungsdranges des Kindes und die Regelmäßigkeit des Tagesablaufes sind oft genannte<br />

Ziele <strong>der</strong> Rhythmisierung.<br />

Unsere Erhebung zeigt, dass alle Schulen des Schulversuches einen organisatorischen Rahmen<br />

geschaffen haben, <strong>der</strong> für die Umsetzung <strong>der</strong> Rhythmisierung eine geeignete Basis bietet.<br />

Dazu gehören an fast allen Schulen die Gleitzeit und an den meisten Schulen <strong>der</strong> Unterricht in<br />

Blöcken. Hierbei geben die Schulen Organisationsprobleme hinsichtlich <strong>der</strong> Auflösung des<br />

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