6 VL - Virtuelles-Lernen.net
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2 Gesellschaftlicher Wandel 16<br />
Lernumgebungen stellt sich immer wieder als wichtiger Motor für langfristige<br />
Veränderungsprozesse heraus” (vgl. Bielaczyc/Collins 1999, zit.<br />
nach: Reinmann-Rothmeier 2001, S. 294).<br />
”Nötig [für Medienpädagogen] ist die [eigene] Kompetenz, Netze aufzubauen<br />
- technisch und sozial. Die zu erstellende technische soll die<br />
gewünschte soziale Infrastruktur abbilden und ermöglichen” (Schindler<br />
2001, S. 162).<br />
Digitale Netzwerke sind sowohl technisch als auch sozial definiert. In ihnen findet<br />
sich die Struktur und Kultur der Institution wieder. Die Kommunikation in<br />
ihnen ist meist ein Spiegelbild des Umgangs in der Institution miteinander.<br />
”Außerschulische Pädagogik findet zwischen den Polaritäten ’Unterhaltung<br />
und Geselligkeit’ und ’<strong>Lernen</strong>, Bildung und Qualifikation’ statt und<br />
sollte beide Motive angemessen berücksichtigen” (Bader 2001, S. 360).<br />
Auch gesellschaftliche Teilhabe in digitalen Netzwerken findet sich zwischen<br />
diesen beiden Polen. Durch den zumeist informellen Charakter digitaler Netzwerke<br />
äußern sich insbesondere in Chaträumen und Foren - seien sie zunächst auch<br />
für formelle Zwecke eingerichtet - meist beide Pole in der Art der Kommunikation.<br />
Aktuell wird immer wieder die These zitiert, dass durch den Einsatz Neuer<br />
Medien in Lernprozessen diese aussichtsreicher vonstatten gehen (vgl. Reinmann-<br />
Rothmeier 2001, S. 284). Diese Behauptung lässt sich ebenso für den Einsatz digitaler<br />
Netzwerke zur Unterstützung partizipativer Bestrebungen aufstellen und<br />
mit denselben Argumenten be- und widerlegen. In der Tat ist die Flexibilität durch<br />
räumliche und zeitliche Ungebundenheit ein wesentlicher Vorteil digitaler Netzwerke<br />
genau wie die immensen Kapazitäten, die sich für die Speicherung und<br />
Weitergabe von Informationen bieten (vgl. ebd.). Allerdings stellt sich die Frage,<br />
ob diese technischen Gegebenheiten ausreichen, um partizipative Bewegungen zu<br />
unterstützen oder, ob es nicht vielmehr die sozialen Funktionen innerhalb dieser<br />
Netzwerke sind durch die ein ”Eingebunden-Sein” und ”Teilhaben-Können” stattfindet.<br />
Die Informationsfülle des Inter<strong>net</strong>s dagegen wirkt wohl eher hemmend,<br />
ergibt sich aus ihr doch die unbeantwortete Frage an welcher Stelle die eigene Initiative<br />
zur Partizipation am besten angebracht ist ohne wirkungslos zu verpuffen<br />
(vgl. Reinmann-Rothmeier 2001, S. 284.). So müssen Implementationsstrategien,<br />
die das Partizipieren an gesellschaftlichen Prozessen durch digitale Netzwerke<br />
zum Ziel haben, Partizipationswilligen Strukturen bieten, in denen sich leicht zurechtzufinden<br />
ist. Das gemeinsame Arbeiten an Lösungen (eine echte Kooperation<br />
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