6 VL - Virtuelles-Lernen.net
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5 Mindmapping 59<br />
gleich eine Anwendung von individuellen Maps und Gruppen-Mindmaps wie<br />
sie Buzan (1999, S. 165ff) beschrieb. Auf individueller Ebene gibt es zum Beispiel<br />
die Möglichkeit mit Mindmapping das Aufsätze schreiben, Prüfungen vorbereiten<br />
und Referate halten zu begleiten. Und natürlich, im Rückgriff auf Jüngst (1992,<br />
1995), die didaktische Nutzung mittels Lehrzielmaps.<br />
Im Lern- Lehrprozess ist die Funktion der GOI nicht zu unterschätzen. Aus Übersicht<br />
wird häufig Einsicht und damit auch eine weitere Motivation. Durch ein Verständnis<br />
für die Vorteile logischer GOI und der sich aus ihnen entwickelnden Hierarchie<br />
auf Lernerseite eröff<strong>net</strong> sich die pädagogische Möglichkeit Strukturen und<br />
Inhalte zu vermitteln. Mittels Lehrzielmaps kann Expertenwissen an Novizen effektiv<br />
weitergegeben werden (vgl.: Jüngst 1995; Bruhn, Fischer, Gräsel & Mandl<br />
2000).<br />
Buzan (1999, S. 34) fasst Ergebnisse lernpsychologischer Forschung zusammen,<br />
die aufzeigen, an was sich das menschliche Gehirn während des Lernprozesses<br />
erinnert:<br />
1. Dinge vom Anfang des Lernabschnitts (Primacy-Effekt 8 ),<br />
2. Dinge vom Ende des Lernabschnitts (Recency-Effekt 9 ),<br />
3. Dinge, die mit bereits gespeicherten Daten oder Mustern assoziiert oder mit<br />
anderen Aspekten dessen, was gelernt wird verknüpft werden,<br />
4. Dinge, die als irgendwie herausragend oder einzigartig betont werden,<br />
5. Dinge, die besonders stark einen der fünf Sinne ansprechen,<br />
6. Dinge, die für die betreffende Person von besonderem Interesse sind.<br />
Die Punkte eins und zwei bedürfen keiner expliziten Förderung, da angenommen<br />
wird, dass die <strong>Lernen</strong>den zu diesen Zeiten aufnahmefähig sind. Die Punkte<br />
drei bis sechs zu unterstützen ist ”Mind Mapping” bestens geeig<strong>net</strong>, egal ob aus<br />
Lehrer- oder Lernerperspektive. ”Mind Mapping” ist geradezu darauf ausgelegt<br />
Assoziationen hervorzurufen - eine Verknüpfung mit anderen Aspekten oder die<br />
Anknüpfung an Vorwissen kann durch den didaktischen Rahmenplan und/oder<br />
8 siehe Recency-Effekt<br />
9 Recency-Effekt: ”Bezeichnung für den Faktor, der die an letzter Stelle präsentierte Kommunikation<br />
beim Empfänger wirksamer sein lässt als die zuvor präsentierten Inhalte. Die Forschungsergebnisse<br />
hierzu sind uneinheitlich: Nach einigen gibt es einen recency effect, nach anderen<br />
dagegen einen primacy effect (-> Primatwirkung), wonach die an erster Stelle dargebotenen<br />
Kommunikationen wirkungsvoller sind” (Fuchs-Heinritz et al., 1995, S. 544). Buzan kombiniert<br />
die Effekte: innerhalb einer Lerneinheit treten für ihn beide auf, so dass insbesondere der Anfang<br />
und das Ende besondere Aufmerksamkeit bei den <strong>Lernen</strong>den hervorrufen.<br />
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